Die Motorrad-WM soll in der nächsten Saison erstmalig 19 Rennen umfassen. Zwar flog Laguna Seca aus dem Rennkalender, doch fanden Strecken in Brasilien und Argentinien Einzug in das WM-Programm. Für TV-Kommentator Alex Hofmann geht der Ausbau des MotoGP-Kalenders zu weit. "Früher waren auch 15 oder 16 Rennen genug für eine tolle Saison. Bei 19 oder gar 20 GP-Wochenenden sind die Strapazen kaum noch zumutbar. Da denkt der Veranstalter nicht mehr wirklich an die Fahrer, die mit Verletzungen rechnen müssen, oder die ganzen Teammitglieder", sagt der ehemalige WM-Pilot im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Alleine der Blick auf das letzte Saisondrittel 2014 dürfte Piloten, Teamchefs und den Logistikern die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Die letzten sieben Rennen sollen binnen neun Wochen auf vier verschiedenen Kontinenten stattfinden. Alleine die addierte Luftlinie zwischen den Austragungsorten der letzten sieben Rennen beträgt rund 57.000 Kilometer rund um den Globus. "Das grenzt schon an Wahnsinn", kritisiert Hofmann. "Ich verstehe das Argument der Dorna, dass sie mehr Events in neuen Märkten brauchen. Ich bin aber mal gespannt in welche Kassen die auf diese Weise verdiente Kohle fließt. Die Teams werden davon wohl nicht viel sehen, befürchte ich."

Die Strapazen im Motorradsport seien nicht mit jenen in der Formel 1, wo 2014 sogar 22 Rennen gefahren werden, vergleichbar. "Für unseren Sport sind so viele Rennen einfach zu viel. Die Belastbarkeit der Fahrer wäre viel zu hoch. Wenn man sich ansieht, was die alles auf sich nehmen: Stürze, Operationen, wenig später schon wieder ein Rennen. Das wird mir mehr Rennen noch eine Nummer härter", so Hofmann.