Zwei Drittel der MotoGP-Saison sind vorbei. In Europa, Australien und Asien warten die letzten sechs Rennen auf die Piloten. Die Augen werden vor allem auf die drei spanischen WM-Rivalen Marc Marquez, Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo gerichtet sein. Wem spielt der Rennkalender in die Hände? Und wer bekommt beim ausständigen Programm einen kalten Schauer? Das WM-Trio im Strecken-Check:

Misano:

In Misano fühlt sich Lorenzo wohl, Foto: Bridgestone
In Misano fühlt sich Lorenzo wohl, Foto: Bridgestone

Mit der aktuell besten Serie kommt Marquez an den Marco Simoncelli World Circuit: Der Spanier gewann die letzten drei Rennen, in der 125cc- bzw. Moto2-Klasse wohlgemerkt. Aber auch Lorenzo hat eine beeindruckende Bilanz in Misano: In fünf Rennen in der MotoGP-Klasse belegte er dreimal den zweiten Platz und siegte 2011 und 2012. Seinen 250cc-Sieg 2007 miteingerechnet, war Lorenzo in Misano überhaupt noch nie schlechter als Zweiter. Die schwächste Bilanz der drei WM-Fighter beim San Marino Grand Prix hat Dani Pedrosa. Der Katalane gewann zwar 2010 und schaffte es zwei weitere Male auf das Podium, musste aber auch bereits zwei Ausfälle hinnehmen - zuletzt im Vorjahr, wodurch er im WM-Rennen entscheidend zurückfiel und Lorenzo trotz einer Siegesserie zum Saisonende nicht mehr einholen konnte.

Aragon:

In Aragon hat Pedrosa ganz klar die Nase vorne. Drei Rennen gab es bislang, zweimal wurde er Zweiter, im Vorjahr siegte er. Lorenzo blieb ein Triumph bislang verwehrt. Das Motorland wurde noch nicht zu Lorenzo's Land erklärt und ist neben Austin und dem Sachsenring der einzige weiße Fleck auf seiner Landkarte. Marquez' Bilanz sieht besser aus: Einem Ausfall im 125cc-Rennen 2010 folgten ein Sieg und ein zweiter Rang in der Moto2.

Sepang:

An Sepang hat Marquez fast nur schlechte Erinnerungen, Foto: Milagro
An Sepang hat Marquez fast nur schlechte Erinnerungen, Foto: Milagro

Sepang dürfte nicht gerade die Lieblingsstrecke von Marc Marquez sein. 2009 fiel er nach Pole Position aus, 2011 bestand er nach einem Trainingscrash den medizinischen Check vor dem Warmup nicht. Auch im Vorjahr fiel er aus, womit er nur 2010 die Zielflagge in Malaysia sah - dieses Rennen gewann er allerdings. Lorenzos einziger Sieg in Sepang war der Triumph im 250er-Rennen 2006. In der MotoGP-Klasse stand er bei einem Ausfall zweimal am Podium. Pedrosa liegt Sepang mehr: Jeweils einem Sieg in der 125er und der 250er folgten in der MotoGP fünf Podiumsplätze bei ebenso vielen Starts. Im Vorjahr konnte er erstmals auch in der Königsklasse in Sepang gewinnen.

Motegi:

Marquez gewann Motegi sowohl in der 125cc-Klasse als auch in der Moto2 und war in den letzten drei Jahren nie schlechter als Zweiter. Jorge Lorenzo gewann das Rennen in den unteren Klassen nie, war in der MotoGP aber in fünf Starts nie schlechter als Vierter und triumphierte 2009. In den vergangenen beiden Jahren belegte er jeweils hinter Pedrosa den zweiten Rang. Der Katalane hat zudem drei dritte Plätze in den Jahren 2008 und 2009 auf dem Konto sowie einen Sieg bei den 250ern.

Philipp Island:

Philipp Island lag Pedrosa noch nie, Foto: Milagro
Philipp Island lag Pedrosa noch nie, Foto: Milagro

Aufgrund von Casey Stoners Dominanz beim Heimrennen gab es in den letzten Jahren für Lorenzo und Pedrosa auf der australischen Insel nicht viel zu holen. Lorenzo war in fünf Versuchen allerdings zweimal Stoners erster Verfolger. Allerdings platzte 2011 durch einen schweren Sturz im Warmup hier auch der Traum von der ersten Titelverteidigung vorzeitig. Pedrosa hingegen stand in Australien in der MotoGP erst einmal Podium, fiel aber bereits zweimal aus. Sein einziger Sieg datiert aus 2005 im 250cc-Rennen, das Lorenzo in den beiden Folgejahren gewinnen konnte. Marquez hat auf Philipp Island den 125er-Triumph im Jahr 2010 auf dem Konto, in der Moto2 holte er dort zwei dritte Plätze. 2011 raste er vom letzten Platz auf Rang drei, verlor dennoch die Meisterschaftsführung an Stefan Bradl.

Valencia:

Valencia war schon oft in den festen Händen von Pedrosa, der in seiner WM-Karriere bereits sechs Siege auf dem Circuito Ricardo Tormo auf seinem Konto hat. In der Königsklasse gewann er 2007, 2009 und im Vorjahr, landete aber auch dreimal nicht auf dem Podium. Seinen beiden WM-Rivalen lag der Kurs bislang nicht so. Lorenzo konnte erst 2010 seinen ersten Valencia-Sieg bejubeln und gewann seither nicht mehr, Marquez siegte im Vorjahr zum ersten Mal und stand davor noch nie auf dem Podium. 2011 verlor er dort den Titel kampflos an Bradl, nachdem er wegen gesundheitlicher Probleme nicht antreten konnte.