Weltmeister und WM-Leader sind out bzw. in den nächsten Wochen alles andere als fit. Der Sachsenring und das eine Woche später angesetzte Rennen in Laguna Seca stellen damit für die Verfolger von Dani Pedrosa und Jorge Lorenzo die große Chance zum Gegenschlag bzw. der Aufholjagd im Kampf um den Titel dar.

Polesitter Marquez (aktuell 23 Punkte hinten) könnte am Sonntag sogar die WM-Führung übernehmen. Dennoch meint der Rookie: "Ich würde morgen lieber mit Lorenzo und Pedrosa fahren, das würde die wahren Verhältnisse in der MotoGP zeigen. Ich hoffe, dass sie sich gut erholen und rasch wieder dabei sind. Niemand wünscht sich die aktuelle Situation."

Valentino Rossi (aktuell 51 Punkte zurück) weiß aus seiner langjährigen Erfahrung, dass nicht immer der schnellste Pilot die WM gewinnt, wenn dieser nicht oft genug sitzen bleibt. "Jorge und Dani sind noch immer die Schnellsten auf der Strecke. Aber in der Meisterschaft kann viel passieren." Der neunfache Champion hat nicht zuletzt durch seinen Sieg in Assen wieder Blut geleckt: "Vor Saisonstart sage ich immer: Die Meisterschaft ist lange. Wenn sie dann aber läuft, kommt sie einem noch viel länger vor. Nach Mugello war die Meisterschaft für mich schon vorbei, jetzt hat sich die Situation aber völlig verändert."

An die Meisterschaft will Cal Crutchlow (aktuell 49 Punkte zurück) hingegen nicht denken. "Ich bin ohnehin zu weit hinten", meint der Brite. "Ich wünsche mir aber eine Meisterschaft, in der auch alle dabei sind. Ich habe das schon letztens in Assen gesagt, dass sich meine Pole nicht wie eine echte Pole angefühlt hat, weil Lorenzo nicht da war. Es ist zwar schön und gut, wenn wir einen Vorteil daraus ziehen können. Aber im Endeffekt will ich nicht nur dadurch Rennen gewinnen, weil die stärksten beiden Fahrer ausfallen."

Es vorsichtig anzugehen, ist für Marquez, Crutchlow und Rossi - die am Sonntag aus der ersten Reihe starten werden - kein Thema. "Bei so vielen Crashes, denkt man natürlich kurz nach", sagt Marquez. "Aber im Qualifying habe ich mich in Turn 11 ein bisschen zurück genommen. Dann haben mir die Mechaniker gesagt, dass ich dort 0.2 Sekunden verloren habe, deshalb habe ich im zweiten Versuch wieder voll reingehalten." Rennfahrer ist eben Rennfahrer - vor allem auf einem Motorrad.