30 Minuten für alle MotoGP Piloten, bevor die Qualifikation zum vierten Saisonrennen am Samstagnachmittag im französischen Le Mans beginnt. Glücklicherweise hielt der Regen noch zurück und ließ den MotoGP-Piloten genügend Zeit auf der Strecke. Da die Session nach einem Sturz von Cal Crutchlow schon zu Beginn unterbrochen werden musste, verschob sich der Zeitplan für den Rest des Samstages um zehn Minuten. Jorge Lorenzo war einer der Wenigen, dem kein Fehler unterlief. Der Mallorquiner fuhr die schnellste Zeit des Wochenendes.

Die Platzierungen: Lorenzo legte mit 1:34.214 Minuten vor. Marc Marquez kam nicht näher als 0.309 Sekunden an seinen Landsmann heran und belegte Platz zwei vor seinem Teamkollegen Dani Pedrosa. Valentino Rossi fuhr zu Platz vier, büßte aber 0.802 Sekunden auf seinen Teamkollegen an der Spitze ein. Stefan Bradl sicherte sich Rang fünf vor Andrea Dovizioso. Der Ducati-Pilot war der Letzte, der weniger als eine Sekunde auf Lorenzos Fabelzeit verlor.

Crutchlow landete trotz heftigem Sturz noch auf Platz sieben vor Alvaro Bautista und Bradley Smith. Nicky Hayden fuhr die zehntschnellste Zeit und platzierte sich damit vor Andrea Iannone. Hinter den Ducati folgten das Aspar-Duo aus Randy de Puniet und Aleix Espargaro. Michele Pirro, der Ben Spies an diesem Wochenende auf der Pramac-Ducati ersetzt, fuhr zu Position 14. Hector Barbera sicherte sich den letzten Platz unter den besten 15.

Die Zwischenfälle: Crutchlow flog schon nach wenigen Minuten heftig ab. Der Tech3 Pilot blieb nach einem Highsider, bei dem er heftig auf die rechte Schulter knallte und mit dem rechten Fuß unter seiner M1 hängen blieb, zunächst an der Strecke liegen. Die Session wurde sicherheitshalber unterbrochen. Der Brite konnte allerdings aufstehen und in Begleitung der Streckenärzte davonlaufen.

Claudio Corti rutschte in den letzten Minuten in Kurve drei übers Vorderrad weg. Der NGM Forward Pilot konnte zwar von der Strecke gehen, hielt sich aber die linke Hand. In exakt der gleichen Kurve stürzte Marquez nur wenige Minuten später. Auch dem Spanier rutschte das Vorderrad weg und er beendete die Session frühzeitig im Kies, wurde freundlicherweise aber von Andrea Doviziosos Vater zur Box zurückgebracht.

Das Wetter: Trotz dunkler Wolken über dem Bugatti Circuit in Le Mans blieb der Regen während des vierten Trainings der Königsklasse noch fern. Die Lufttemperaturen blieben im Vergleich zur Moto3-Qualifikation zuvor bei 16 Grad relativ konstant. Auch die Asphalttemperaturen veränderten sich mit 21 Grad Celsius kaum. Der Wind hatte stark zugenommen.

Die Analyse: Nach seinem heftigen Sturz am Samstag in Jerez sprang Crutchlow gleich wieder aufs Ersatzbike. In Frankreich flog er erneut ab und rührte sich zunächst nicht, wurde aber schon kurz nach seinem Rücktransport zur Box wieder auf dem Rennrad gesichtet. Der Brite radelte anscheinend wiederwillig zum Medical Center und ließ sich durchchecken. Nach wenigen Minuten stieg er auf einen Scooter um, um schneller wieder zurück zu sein und sprang mit angeschlagener Schulter und Nasenbluten sofort wieder auf seine Yamaha. "Ich beende einen Tag nicht gern mit einem Sturz, dann hat man abends wirklich ein schlechtes Gefühl", lautete seine Begründung in Jerez. Der Mann ist wahrlich hart im Nehmen.