Ben Spies unterzog sich am Mittwoch einer mehrstündigen Untersuchung im Krankenhaus von Dallas, um herauszufinden, was ihm derartige Schmerzen zwischen dem Brustmuskel und der Schulter bereitet. "Im besten Fall ist es nur eine starke Zerrung, im schlimmsten Fall ein Riss", erklärte Spies.

An den Moment als der Schmerz auftrat, erinnert er sich noch genau."Es war im Warm-Up am Sonntagmorgen. Ich bin gerade von der zweiten in die dritte Kurve gefahren. Der Richtungswechsel verläuft hier von rechts nach links, also drückt man auf die linke Seite des Lenkers und zieht an der rechten. Ich habe ziemlich heftig gezogen, und plötzlich habe ich einen Schmerz gespürt. Es fühlte sich an, als hätte mir jemand mit einem Messer in die Brust gestochen."

Im vergangenen Oktober zog sich Spies bei einem Sturz in Malaysia eine komplizierte Schulterverletzung zu und musste operiert werden. "Viele Menschen verstehen nicht, wie schwer diese Verletzung war. Da ist man nicht nach zwei Wochen wieder voll da, es ist ein harter und langer Weg. Ich bin noch nicht topfit, deshalb muss ich am Bike manchmal unnatürliche Bewegungen machen, und dadurch entstehen solche Muskelverletzungen", erklärte Spies die Ursache für die erneute Verletzung.

Trotz der starken Schmerzen startete Spies vergangenes Wochenende in Austin im Rennen der MotoGP. "Bis zur 16. Runde konnte ich ganz gut mithalten, aber dann bekam ich heftige Krämpfe und konnte das Bike kaum mehr umlegen. Also musste ich zurückschrauben, um das Rennen beenden zu können", verriet der Pramac-Pilot. Die Reha verlief für den US-Amerikaner schwierig. "Immer wenn ich bereit gewesen wäre für die Therapie, musste ich irgendwohin zum Testen oder zu Medienterminen."

Deshalb entschied sich Spies nun zur Pause in Jerez. "Ich muss zu 100 Prozent fit werden, und das möglichst schnell, sonst kann ich dem Team nicht helfen. Deshalb ist es meiner Meinung nach besser ein Rennen auszusetzen und mich ordentlich behandeln zu lassen", so Spies. Ducati-Testpilot Michele Pirro wird ihn in Jerez ersetzen.