Am zweiten Testtag in Jerez de la Frontera wurden die MotoGP-Piloten von der spanischen Sonne begrüßt. Der Regen am Vortag hatte allerdings noch einige Pfützen hinterlassen, also wagten sich die Fahrer erst gegen Mittag nach und nach auf den Kurs. Knapp zwei Stunden vor Testende setzte der Regen wieder ein und die Aktivitäten auf der Strecke wurden erneut eingebremst. Also fand sich am Tagesende ein Name an der Spitze der Zeitenliste, der schon seit langer Zeit dort nicht mehr gesichtet wurde: Valentino Rossi fuhr mit einer Bestzeit von 1:39.525 Minuten die schnellste Runde des zweiten und vorletzten Testtages vor dem Start der Saison.

Sein Teamkollege legte aber nach und fuhr bis auf 0.015 Sekunden an den neunfachen Weltmeister heran. Jorge Lorenzo landete damit fast genauso hauchdünn vor Cal Crutchlow. Der Tech-3-Fahrer machte das Yamaha-Trio an der Spitze komplett und verlor nur 0.049 Sekunden auf Rossis schnellste Runde. Crutchlow versuchte dabei den ganzen Tag lang, seine Einstellungen aus Sepang an die spanische Rennstrecke anzupassen. Dani Pedrosa fuhr die viertschnellste Runde und war der Letzte, der die 1:40-Minuten-Marke knackte und dabei an der Hinterradaufhängung seiner RC213V arbeitete.

Andrea Dovizioso sicherte sich den letzten Platz unter den Top-5 und war damit schnellster Ducati-Pilot. Alvaro Bautista verlor als Erster über eine Sekunde auf Rossi, belegte sogar den sechsten Rang, erlebte aber ein unglückliches Testende. Zum späten Nachmittag stürzte der Honda-Pilot in der Sito Pons Kurve, versursachte eine rote Flagge und wurde ins Medical Center gebracht. Obwohl er sich kleinere Brüche am Ringfinger und am kleinen Finger der linken Hand zugezogen hat, stehe einem Start am letzten Testtag vor dem Saisonauftakt wohl nichts im Weg. Marc Marquez belegte derweilen Rang sieben. Er büßte 1.189 Sekunden auf Rossi ein und arbeitete an der Elektronik seiner RC213V.

Bradl mit Sturz Nummer zwei

Stefan Bradl verzeichnete wie schon am Vortag erneut einen Sturz, konnte sich aber aufrappeln und fuhr am Ende zum achten Rang. Andrea Iannone und Nicky Hayden komplettierten die Top-10. Hayden fuhr 1.800 Sekunden langsamer als Rossi und überbot seine eigene Jerez-Testzeit aus dem letzten Jahr um 1.4 Sekunden. Hector Barbera sicherte sich als Elfter den besten CRT-Rang und landete nur knapp vor Bradley Smith, dessen Tagesziel schlichtweg darin bestand, so viele Runden wie möglich abzuspulen, um sich weiter an die MotoGP-Maschine zu gewöhnen.

Aleix Espargaro belegte Position 13 vor Danilo Petrucci, der nur etwa zwei Sekunden auf Rossis schnellste Runde verlor. Ducati-Testfahrer Michele Pirro sicherte sich den letzten Platz unter den schnellsten 15. Ihm folgten Randy de Puniet, Claudio Corti und Ben Spies. Karel Abraham, Yonny Hernandez, Bryan Staring, Colin Edwards, Hiroshi Aoyama, Michael Laverty und Lukas Pesek. Selbst der tschechische MotoGP-Neuling büßte nur 5.349 Sekunden auf Rossi ein.