Was ist deine Bewertung der drei Testtage in Sepang?
Marc Marquez: Das erste Training ist immer etwas Spezielles, da man nach dem Winter immer nervös ist. Ich habe mich auf dem Motorrad gut gefühlt, besser als erwartet. Mit dem Team läuft alles toll und wir gewöhnen uns allmählich aneinander. Ich habe neue Dinge ausprobiert und meinen ersten Crash mit dem MotoGP-Bike überstanden. Es war aber kein großer, langsam lerne ich die Maschine kennen, darum geht es im Endeffekt ja beim Testen.

Nach drei Tagen auf der RC213V: Was mochtest du am meisten und was war am härtesten?
Marc Marquez: Das Schwierigste ist immer noch das Bremsen, immer denselben Referenzpunkt zu halten und konstant zu sein. Was ich am meisten mochte - obwohl es mir am Motorrad immer gefällt - war die Kraft und die Beschleunigung. Jetzt, wo ich das immer besser kontrollieren kann, gefällt es mir immer besser.

War es sehr anstrengend?
Marc Marquez: Der zweite Tag war sehr anstrengend, aber die Physios haben einen guten Job gemacht. Das ist beim ersten Test aber normal.

Fährt das Motorrad noch mit dir oder bist du schon Herr der Lage?Marc Marquez: Im Moment ist es in einigen Passagen noch im Vorteil. In einigen Kurven kann ich allmählich mit meiner Position spielen, ich muss mich aber noch an das Motorrad anpassen.

Ist es möglich, auf dem Motorrad Spaß zu haben?
Marc Marquez: Ja, das ist möglich. Auf einigen Stints hatte ich tatsächlich richtig Spaß, etwa wenn ich auf abgefahrenen Reifen zu driften begann und die Reaktionen allmählich verstand. Es ist ein Motorrad, auf dem man viel Spaß haben kann.

Ist es aufregend, dieses Bike zu fahren?
Marc Marquez: Die erste Runde nach der Winterpause ist spannend. Besonders, wenn du an das Ende der Geraden kommst und deinen Kopf bei 300 km/h in den Gegenwind streckst. Nach dem ersten Tag hatte ich leichte Nackenschmerzen. Das sind echt kraftvolle Maschinen.

Hast du auf der Rennstrecke andere Fahrer beobachtet?
Marc Marquez: Ein paar wenige wie Lorenzo, Dani oder Valentino. Wir sind ein paar Mal aneinander vorbei gefahren, als wir nicht schnell unterwegs waren. Ich konnte nicht allzu viel abschauen.

Hast du erwartet, auf deren Level zu sein?
Marc Marquez: Ich hatte nicht erwartet, auf einem Niveau mit Dani, Valentino und Lorenzo zu agieren. Aber es hat sich gut angefühlt. Jetzt sind die Rundenzeiten aber noch nicht wichtig, da alle noch viele Dinge ausprobieren. Aber es ist in jedem Fall besser, vorne mitzumischen als etwas hinterher zu sein.

Marquez hat noch viel Arbeit vor sich, Foto: Repsol Honda
Marquez hat noch viel Arbeit vor sich, Foto: Repsol Honda

In zwei Wochen geht es in Sepang weiter. Wie schauen deine Pläne für diese drei Tage aus?
Marc Marquez: Ich habe das Limit des Motorrads noch nicht gefunden. Bei dem vergangenen Test musste ich mich noch gewöhnen, beim nächsten werden wir uns daran machen, es an meinen Fahrstil anzupassen.

Spürst du allmählich den Druck der Königsklasse?
Marc Marquez: Ja, das kommt jetzt nach und nach. Es geht nicht nur auf der Strecke anders zu, sondern auch abseits: in den Interviews und so. Das ist etwas seltsam am Anfang.

Welche Sprache wird bei euch in der Garage gesprochen?
Marc Marquez: In erster Linie Englisch. In der Freizeit ist es mehr Italienisch und ein bisschen Spanisch. Italienisch dominiert dann, aber während der Arbeit ist es Englisch.