Michael Laverty erlebte drei harte Testtage in Malaysia, denn nachdem sein PBM-Chassis am ersten Tag noch nicht fahrbereit war, zerstörte der Regen die Hoffnungen an Tag zwei. Trotzdem konnte er am Mittwoch schon einige Runden zurücklegen. "Es waren drei Tage, an denen wir versuchten, ruhig zu bleiben. Heute starteten wir am Ende erst nachmittags um zwei Uhr und hatten einen halben Testtag. Das Team hat aber wirklich hart gearbeitet, damit wir dahin kommen. Sie haben die Magneti Marelli Elektronik eingebaut und es schien etwas schwerer zu sein, als erwartet", beschrieb er.

Für einige Runden reichte es an Tag zwei, über Nacht arbeitete die PBM Crew weiter. "Und heute Nachmittag hieß es 'Wir haben etwas, das du fahren kannst'. Also nicht irgendwas, die Reaktion am Gas war ganz normal und wir konnten damit arbeiten. Bei jedem Run in den letzten vier Stunden des Tests arbeiteten wir hart und am Ende ging uns einfach die Zeit aus", beschrieb der MotoGP-Rookie weiter. Sein Gefühl sei wirklich gut gewesen. "Ich konnte mit dem Chassis gut pushen und ich glaube, das ist das Wichtigste bei einem brandneuen Bike. Wir verloren nicht allzu viel auf die ART, also denk ich, dass das Potential da ist. Das Bike kann wirklich gut sein. Das Chassis vermittelt zudem weniger Chattering als das von Aprilia, das ist echt gut."

Nun wünscht sich Laverty noch etwas mehr Grip beim Beschleunigen. "Insgesamt denke ich, dass das Chassis positiv ist, wir müssen die Elektronik nur noch so zum Laufen bekommen wie beim ART-Paket und dann werden wir einen großen Schritt nach vorne machen. Wir müssen die Traktionskontrolle, Anti-Wheelie und alles noch richtig einstellen, aber es wurde jedes Mal beim Rausfahren besser." Auf der letzten Runde, als die roten Lichter schon angingen, hatte der Nordire das beste Gefühl. "Wir können also gut gelaunt abreisen. Die nächste Woche werden wir mit den Daten verbringen und zum Jerez-Test dann hoffentlich mit neuen Ideen kommen. Ich denke, wir haben ein gutes Paket."

Erhoffte Rundenzeit

Karel Abraham war nach den drei Testtagen zufrieden. "Der Test lief viel besser als der letzte, besonders der letzte Tag, als wir dichter an die Bestzeit herankamen. Wir kamen auf die Rundenzeit, die wir erhofft hatten. Natürlich haben wir dazu viele Dinge probiert, viele verschiedene Setups probiert und alles. Jetzt scheint es, als würde das Bike wirklich gut funktionieren", resümierte er. In Jerez will der Tscheche unbedingt weiter an die CRT-Spitze herankommen. "Wir werden unser Bestes geben, um uns zu verbessern. Für mich ist es vielleicht leichter, weil Sepang nicht gerade zu meinen Lieblingsstrecken zählt und es ist auch sehr heiß hier. Ich freue mich also auf den Test in Jerez."

Hector Barbera wünscht sich nur noch etwas schnellere Rundenzeiten, Foto: Avintia Blusens
Hector Barbera wünscht sich nur noch etwas schnellere Rundenzeiten, Foto: Avintia Blusens

Auch Hector Barbera verbesserte sein Gefühl auf dem Claiming Rule Bike. "Ich habe jetzt ein sehr gutes Gefühl, denn am ersten Tag begannen wir mit einem kleinen Chattering-Problem. Nachdem wir am ersten Tag lange daran gearbeitet haben, funktioniert es jetzt mehr oder weniger gut. Wir konnten uns ab dem Ende des ersten Tages konstant steigern. Am zweiten Tag haben wir besser mit der Elektronik gearbeitet, sie eingestellt und ein Chassis getestet, das weniger steif ist. Das fand ich viel besser." Nun wünscht sich der Spanier noch etwas schnellere Rundenzeiten. "Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden, besonders weil wir auch wirklich konstante Zeiten fahren konnten. Wir haben eine gute Basis geschaffen und müssen damit jetzt weiterarbeiten. Sicherlich brauchen wir noch viel Zeit mit der neuen Elektronik, denn da gibt es noch keinerlei Datenaufzeichnungen."

Colin Edwards scherzte: "Es war gut. Jedes Mal, wenn wir das Bike anließen, startete es, das war schon einmal ein gutes Zeichen. Jedes Mal, wenn wir eine Änderung am Chassis vornahmen, konnten wir einen Unterschied ausmachen, das ist auch ein gutes Zeichen." Der Forward Pilot ging Schritt für Schritt vor und erkannte, dass die neue Elektronik momentan noch das Hauptproblem ist. "Wir müssen herausfinden, wie wir Konstanz reinbekommen, denn momentan sind wir noch etwas inkonstant. Das Chassis fühlt sich großartig an. Wir haben ein paar kleinere Dinge am Chassis, mit denen wir noch herumspielen können. Der Motor fühlt sich gut an. Es war gut."

Der Einzige, der absolut nicht mit sich und seiner Welt zufrieden war, war Danilo Petrucci. "Mein Fazit fällt nicht so positiv aus. Besonders nach gestern wollten wir heute eigentlich gut fahren, aber wir sind sehr, sehr schlecht gestartet, weil ich gleich in der zweiten Runde stürzte. Die Strecke war ein bisschen feucht. Ich habe einen Fehler gemacht, denn ich kam auf die weiße Linie und die war noch nass. Deshalb bin ich gestürzt und wir verloren viel Zeit." Danach wollte sich der Italiener endlich steigern, verstand aber nicht, warum das Bike am Mittwoch gut und am Donnerstag so schlecht war. Er ergänzte: "Wir hatten eine Menge Chattering und keine Traktion. Durch das Chattering bin ich heute Nachmittag noch einmal gestürzt, ungefähr zwei Stunden vor dem Ende des Tests. Das war ein weiterer dummer Sturz. Ich habe in der ersten Kurve hart gebremst, ich war an der Grenze und bin gestürzt. Durch den Schaden konnten wir nicht weiterarbeiten. Diese drei Tage waren nicht wirklich positiv."

Nicht perfekt, aber viel besser

Lukas Pesek arbeitete weiter am Setup seiner Ioda Suter BMW. "Da mein Gefühl damit gut war und wir gutes Feedback einiger Modifikationen bekamen, entschieden wir in den letzten Runden, den weichen Reifen zu nutzen und so kam ich auf eine gute Rundenzeit", erklärte der MotoGP-Rookie. "Ich bin glücklich, denn ich habe mit meinem Team gut gearbeitet und das ist gut. Wir freuen uns auf den nächsten Test, müssen aber noch immer viel verbessern."

Claudio Corti fühlte sich viel besser, Foto: Milagro
Claudio Corti fühlte sich viel besser, Foto: Milagro

Hiroshi Aoyama konnte sich weiter an seine Maschine gewöhnen. "Wir haben uns verbessert und das Ergebnis ermutigt mich, aber wir haben noch immer zu viel Chattering, um schneller zu sein und mit mehr Vertrauen zu fahren", erklärte der MotoGP-Rückkehrer sein größtes Problem an den Testtagen in Malaysia. "Obwohl es nicht perfekt ist, hat mich die Hand viel weniger gestört als beim letzten Mal und ich glaube, dass ich in Katar wieder voll fit sein werde", äußerte er zu seiner Handverletzung, die er sich vor dem ersten Sepang-Test bei einem MX-Crash zugezogen hatte.

In der letzten Session am Donnerstag hatte der Japaner das neue Chassis getestet. "Ich mochte es, aber wir werden in Jerez mehr Informationen haben. Wir haben viel getestet und verschiedene Settings probiert, aber noch nicht den endgültigen Weg gefunden. Trotzdem konnten wir eine bessere Pace gehen als beim vorhergehenden Test. Wir sind also dichter an den schnellsten Fahrern dieser Kategorie dran und das bedeutet, dass wir auf dem richtigen Weg sind", schloss er ab.

Claudio Corti konnte sich wie sein Kollege Edwards steigern und fand die drei Tage sehr positiv. "Im Vergleich zum ersten Test bin ich viele Runden gefahren. Es gab viele Verbesserungen, aber ich hatte gehofft, noch ein besseres Gefühl zum Bike zu bekommen. Wir haben das Setting verbessert. An die neue Elektronik-Software müssen wir uns noch immer anpassen und dadurch haben wir etwas Zeit während des Tests verloren. Ich konnte Vertrauen zum Bike und zu den Bridgestone-Reifen gewinnen", freute sich der Rookie. Ziel sei es nun, die Elektronik-Probleme zu beheben und schneller zu fahren.