Nicky Hayden hat ein weiteres Mal betont, wie sehr es ihn verwundert, dass Casey Stoner nach dieser Saison im Alter von nur 27 Jahren seine Karriere beendet. Der Amerikaner war zwei Jahre lang zusammen mit dem zweifachen Weltmeister bei Ducati gefahren, bevor Stoner zu Honda ging. "Ich bin etwas überrascht, aber Casey macht die Dinge auf seine Art", hielt Hayden fest. Was er nicht verstehen kann, ist, dass man ganz an der Spitze, mit so einem Team hinter sich, keine Freude mehr haben kann. "Daher verstehe ich nicht, warum er aufhören möchte, aber es ist seine Entscheidung und die respektiere ich."

Hayden erklärte, dass Stoner viel für den Sport getan und immer vollen Einsatz gebracht habe. "Wenn er auf der Strecke war, hat er viel gegeben. Daher sage ich, er hat das Recht, das zu tun, was er will. Ich denke, es ist ein recht gutes Leben, um die Welt zu reisen und diese Motorräder zu fahren, daher scheint es eigenartig, aber es ist seine Entscheidung. Er versteht wohl nicht, warum ich weitermachen will."

Stoner hatte viele Gründe

Stoner selbst hat derweil oft über seine Rücktrittsgründe gesprochen, gegenüber dem Motorsport-Magazin ließ er wissen, dass einerseits mehr Zeit mit der Familie ein großer Grund war. "Das wird toll, wenn ich ehrlich bin. Einfach mehr Zeit zu haben. Es gibt nicht viele Leute, die an der Spitze dieses Sports waren und auch mit der Familie oder ihren Frauen erfolgreich waren und lange durchhielten. Vielleicht ginge es bei den Superbikes etwas länger, aber in der MotoGP ist es schwierig, an der Spitze stark mitzufahren und eine Frau mit Kind zu haben. Nicht nur, weil es in dieser Welt sehr stressig ist - zur besten Zeit ist es schwierig. Wenn es falsch läuft und man einen schlechten Tag hat, ist es hart. Wenn sie da sind und mich unterstützen, ist das toll. Jetzt muss ich aber auch ihnen etwas Unterstützung zuteilwerden lassen", sagte Stoner, der vor seinem Rücktritt mit Saisonende gerne noch das Verletzungs-Comeback in Japan geben würde.

Daneben hatte Stoner noch einige andere Argumente, wie die falsche Zukunftsrichtung der MotoGP und die Verlogenheit im Fahrerlager vorgebracht, weswegen er mit dem Sport aufhören will. Hayden scheinen solche Dinge derweil egal zu sein, wobei er wohl gerne wieder etwas mehr Erfolg hätte. Der Amerikaner glaubt aber, dass dies mit Ducati möglich ist. "Ich bin jetzt ein paar Jahre bei Ducati und wir hatten ein paar ordentliche Ergebnisse, doch ich denke, meine besten Ducati-Jahre liegen noch vor mir. Wir hatten ein paar nicht so tolle Jahre, doch es gibt keinen Grund, warum dieses Team und diese Maschine nicht gewinnen sollten. Wir haben die Ressourcen, wir haben die Sponsoren und sie haben schon gewonnen. Die Leute vergessen, dass es nicht lange her ist, dass Ducati Rennen gewonnen hat."

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