Nach seinem Sturz im MotoGP-Qualifying von Aragon konnte Nicky Hayden aufatmen. Seine ohnehin noch lädierte rechte Hand hatte keinen weiteren Schaden genommen. Sie schmerzte zwar ein wenig, doch neue Verletzungen waren nicht hinzugekommen. Der Sturz selbst hatte Hayden klarerweise geärgert. Er wollte mit seinem letzten weichen Reifen noch einmal die Zeit verbessern, in der letzten Kurve hatte er aber Probleme, weil die Maschine einfach nicht drehen wollte. Daher ließ er die Bremse etwas lockerer und wollte mehr pushen, denn im Vergleich zum Test ließ er vor allem in der letzten Kurve Zeit liegen.

"Ich verlor aber ziemlich wild die Front und hatte Glück, das noch zu retten. Ich musste das Motorrad aufrichten und geradeaus fahren und weil ich so spät dran war, fuhr ich mit viel Speed direkt Richtung Mauer. Mit Slicks hat man im feuchten Gras keine Chance, wenn man bremsen muss. Hätte ich einfach geradeaus fahren können, wäre alles OK gewesen, aber so stürzte ich und konnte den letzten weichen Reifen nicht nutzen", berichtete er. Ob er viel mehr hätte herausholen können, wusste Hayden aber nicht. Mit dem neunten Startplatz und Reihe drei war er jedenfalls nicht ganz glücklich, hoffte aber trotzdem, dass es am Sonntag trocken ist.

Zwei Sessions in einer

Denn für ihn wäre es wichtig, weitere Erkenntnisse mit dem neuen Chassis im Trockenen zu sammeln, da das Qualifying die erste Session war, bei der er mit dem Rahmen bei trockenen Bedingungen fuhr. "Ich muss da noch etwas anpassen, damit es für mich läuft." Und weil im Qualifying mit Blickpunkt Rennen so viel zu tun war, konnte er auch keine Vergleichstests zwischen altem und neuem Chassis fahren. "Wir mussten Training und Qualifying in eine Session packen. Es gab daher nicht viel Zeit, etwas auszuprobieren. Das wäre schon gut gewesen und in FP1 oder FP2 hätte ich das gemacht", sagte er.

Weil das aber nicht ging, fiel es ihm weiterhin schwer, einen direkten Vergleich zwischen altem und neuem Chassis zu ziehen. "Ich fuhr mit dem alten hier nach dem Rennen in Barcelona, das ist lange her. Heute waren wir vorne wohl etwas zu steif, also konnte ich es [das neue Chassis] nicht voll nutzen. Als ich damit in Misano fuhr, mochte ich es, dort hatten wir aber mehr Zeit und die Maschine war schon etwas abgestimmt. Heute war das mehr ein Schuss ins Blaue", meinte Hayden.