Jonathan Rea konnte durch das schlechte Wetter auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli erst am Samstag in Misano sein richtiges MotoGP Debüt geben. In der Qualifikation schaffte er es sogar auf Platz neun und damit in die dritte Startreihe. "Ehrlich gesagt, konnte ich letzte Nacht gar nicht schlafen. Ich fühlte mich wie ein aufgeregter kleiner Junge. Heute war es zum ersten Mal trocken, es scheint, als würde es morgen genauso sein, das ist also nicht so schlecht. Es war hart. Ich bin heute Morgen aufgewacht und war ziemlich nervös", gab er zu.

Zum Mittag habe er sich zusammengerissen. "Denn ich hatte das Gefühl, dass ich keine wirklich faire Chance haben würde, wenn die Qualifikation trocken ist, obwohl es zuvor immer feucht war. Am Ende muss ich aber zufrieden sein, denn ich habe es auf die neunte Position, in die dritte Startreihe geschafft. Es hätte heute noch viel schlimmer laufen können. Ich denke, wir haben ganz gut gearbeitet." Die Lücke zur Spitze sei nicht allzu groß, das Limit sei noch weit entfernt. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns und ich hoffe, dass wir über Nacht noch etwas am Bike finden und morgen noch näher dran sind."

Der 25-Jährige lernte in der Qualifikation immer mehr. "Wir haben eine härtere Federung am Vorderrad eingebaut, dadurch habe ich aber noch härter gebremst. Mein Bremsstil muss am Anfang etwas progressiver sein. Wir müssen uns heute Abend noch einmal die Daten ansehen und die anderen Fahrer genau betrachten, denn die Zeit war bisher einfach zu kurz, um etwas daraus schließen zu können, wenn man die Daten vergleicht", schilderte er.

Ohne Test angepisst

Dabei sei der Ersatzfahrer von Casey Stoner Schritt für Schritt vorgegangen und habe sich erst einmal eingewöhnt. "In den ersten Runden konnte ich nicht einmal den CRTs folgen, ich habe viel an mir gearbeitet und nach und nach immer mehr gefunden. Es scheint, als hätte ich meine Kurvengeschwindigkeit verbessern können, ich habe ein besseres Gefühl zum Gas. Ich muss trotzdem noch daran arbeiten, früher zu bremsen, das steht für Morgen als erstes auf meiner Liste", sagte Rea.

Dass er das Layout der Strecke in Misano kenne, sei ein großer Vorteil, obwohl Rea schon die Chance hatte, in Aragon zu testen. "Die beiden Tage in Aragon waren gut, einfach um das Bike kennenzulernen, um zu verstehen, wie es reagiert. Sicherlich könnte ich mit zwei Dritteln einer Saison noch besser vorbereitet sein. Aber die zwei Testtage in Aragon waren eine gute Vorbereitung. Ich bin ziemlich glücklich, dass ich das hatte. Wäre ich hier zum ersten Mal auf ein GP-Bike gestiegen, wäre ich wirklich angepisst gewesen, aber so hatte ich die beste Möglichkeit mit einem Privattest zuvor."

Rea kam mit keinerlei Erwartungen in die MotoGP und nahm sich vor, das Bike einfach um den Kurs zu steuern. "Ich hatte wirklich nicht erwartet, unter den Prototypen mitzumischen. Ich habe auch für Morgen keine Erwartungen, deshalb konnte ich mich glaube ich Schritt für Schritt verbessern, weil ich mir selbst keinen Druck mache. Wenn man in den Zeitschriften oder bei Twitter liest, dort fragen die Leute immer 'Was ist mit dem Podium?', da denke ich mir nur 'Hallo? Das ist MotoGP! Es ist dumm, sowas zu denken', ich gehe es einfach ruhig an und versuche, der Crew so viele Informationen zu geben, damit sie mir das Bike verbessern können. Viel mehr kann ich nicht machen", schloss er ab.