Trennung von Ducati und Neuanfang bei Yamaha - nachdem die wenig überraschenden Neuigkeiten die Runde gemacht hatten, hüllte sich Valentino Rossi zunächst in Schweigen. Einzig über seinen Twitteraccount meldete er sich kurz zu Wort.

In Indianapolis äußerte sich der neunfache Weltmeister nun erstmals zu den Gründen seiner Entscheidung, seiner Zukunft und zu zahlreichen Gerüchten. "Es ist sehr schade für Ducati, für mich und für all unsere Fans, aber besonders für all die Jungs, die mit mir in diesem Projekt zusammenarbeiten, weil ich konkurrenzfähig sein möchte. Aber leider ist es nicht eingetreten. Die zwei Serien sind sehr schwierig und wir haben viel zu kämpfen. Leider sind wir nicht in der Lage, unsere Geschwindigkeit und unseren Auftritt zu verbessern und um die Frontposition zu kämpfen", sagte Rossi. Er habe entschieden, dass es genug sei und er herausfinden möchte, welches das konkurrenzfähigere Bike für die nächsten zwei Jahre ist, die zumindest den finalen Teil seiner Karriere einläuten werden.

"Meine Zukunft ist stark von den Ergebnissen der nächsten zwei Serien abhängig. Ich will länger als zwei Jahre in der MotoGP bleiben, aber es kommt darauf an, wie stark und schnell ich mit der M1 bin", so Rossi. Auch bei Yamaha will Rossi auf die Kompetenz seiner technischen Crew, allen voran Jeremy Burgess, setzen. Gespräche dazu stehen zwar noch aus, doch die Tendenzen scheinen in eine positive Richtung zu gehen.

Jorge Lorenzo und Valentino Rossi - dieses Team gab es im Jahr 2009 schon einmal bei Yamaha, Foto: Ronny Lekl
Jorge Lorenzo und Valentino Rossi - dieses Team gab es im Jahr 2009 schon einmal bei Yamaha, Foto: Ronny Lekl

Gut gestimmt ist der Italiener auch, wenn es um seinen neuen alten Teamkollegen Jorge Lorenzo geht. Einst hatte die Chemie zwischen den beiden Fahrern alles andere als gestimmt. Jetzt sagt Rossi: "Es wird interessant. Die Situation hat sich im Vergleich zur Vergangenheit und zur Zeit, als Jorge zu Yamaha gekommen ist, verändert. Jetzt ist er die Nummer eins im Team und unsere Beziehung ist gut. Ich habe Respekt vor ihm und er hat Respekt vor mir. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam ein großartiges Team für Yamaha formen können, um in der nächsten Saison gute Ergebnisse zu erreichen."

Rossi will das Rennfahren wieder genießen - und herausfinden, ob er mit Piloten wie Lorenzo und Dani Pedrosa mithalten kann. "Natürlich ist der WM-Titel ein Traum. Aber in meiner Situation gilt es jetzt zu erkennen, ob ich noch ein Top-Fahrer bin, ob ich noch immer schnell bin und ob ich um die erste Reihe und das Podium kämpfen kann. Ich weiß es nicht, nach zwei Serien wie diesen weiß es niemand", stapelt der Italiener tief.

Von Gerüchten hat Rossi mittlerweile allerdings die Nase voll. Weder an den Aussagen, er werde 2015 zum führenden Kopf eines Yamaha-Superbike-Teams, noch an den hoch gehandelten Sponsorenverbindungen zu Coca-Cola und Monster sei etwas dran. "Diese Gerüchte sind einfach Schwachsinn. Ich weiß nicht, warum ich Geld mitbringen sollte, um bei Yamaha zu fahren. Ich bin glücklich über meinen Vertrag und er ist festgelegt. Ich hoffe, dass Yamaha einen guten Sponsor für das nächste Jahr finden wird."