Wie würdest du deine bisherige Saison zusammenfassen? Bist du soweit zufrieden?
Alvaro Bautsista: Ja, sicherlich. Ich habe das Team gewechselt und bei jedem Rennen können wir unser Gefühl für das Bike verbessern. Ich bin so glücklich, denn in jedem Rennen fühle ich mich stärker. Vor Assen sind wir immer näher an die Spitze herangekommen. Ich bin auch mit dem Team total glücklich, denn sie unterstützen mich zu 100 Prozent. Das ist klasse.

Was sind momentan deine Schwächen? Wo kannst du dich noch verbessern?
Alvaro Bautista: Grundsätzlich versuche ich mich an das Bike anzupassen und das Bike an mich. Unser größtes Problem ist momentan die Stabilität in den Bremspunkten, das müssen wir noch verbessern.

War es für dich schwer, dich von der 800er an die 1000ccm-Maschine zu gewöhnen?
Alvaro Bautista: Das ist schwierig, weil es ja ein anderes Bike ist. Als ich das erste Mal auf die Honda stieg, kam es mir so vor, als hätte sie weniger Kraft. Das lag aber daran, dass sich die Suzuki mehr bewegt hat und instabiler war. Ich habe keinen wirklich großen Unterschied bei der Kraft der beiden Motorräder gespürt.

Könntest du dir vorstellen, wie dein Teamkollege Michele Pirro ein CRT-Bike zu fahren?
Alvaro Bautista: Ich mag es nicht. [lacht] Also ich möchte nicht unbedingt ein solches Motorrad fahren müssen.

Vermisst du die 250er Zeiten, in denen du bei fast jedem Rennen um den Sieg mitgekämpft hast?
Alvaro Bautista: Ja, sicherlich, aber man muss die jeweilige Situation betrachten. In der 250er-Klasse habe ich um den Titel gekämpft und hier versuche ich, an den Spitzenfahrern dranzubleiben. Sicher vermisse ich diese Zeit, aber jetzt bin ich in der MotoGP und da ist alles anders. Das wird sicher alles zurückkommen.

Was hättest du gemacht, wenn du kein Rennfahrer geworden wärst?
Alvaro Bautista: Ich weiß es nicht, denn ich bin mein ganzes Leben lang Motorräder gefahren. Vielleicht wäre ich Mechaniker oder sowas geworden.

Alvaro Bautista ist überzeugt, dass die siegreichen Zeiten zurückkommen werden, Foto: Milagro
Alvaro Bautista ist überzeugt, dass die siegreichen Zeiten zurückkommen werden, Foto: Milagro

Wir würden dich deine Freunde beschreiben?
Alvaro Bautista: Keine Ahnung, sie sagen mir ja nichts! Normalerweise bin ich einfach nur glücklich, lächle immer und versuche, alle positiven Dinge im Leben zu genießen und die schlechten zu vergessen.

Was ist für dich das Allerwichtigste im Leben?
Alvaro Bautista: Gesundheit, die ist wirklich sehr wichtig. Außerdem versuche ich alle wunderbaren Momente zu genießen. Das ist für mich das Wichtigste.

Was machst du in deiner Freizeit, wenn einmal kein Rennen ansteht?
Alvaro Bautista: Normalerweise verbringe ich meine Zeit mit Training. Im Winter fliege ich meistens für eine Woche an den Strand oder auch mal eine Woche in die Berge, denn ich fahre unheimlich gerne Ski. Zwischen den Rennen bleibe ich normalerweise bei meinen Freunden und meiner Familie zu Hause, trainiere aber hart für die kommenden Rennen.

Was ist dein liebstes Urlaubsziel?
Alvaro Bautista: Ich fliege gern in die Karibik. Wenn wir in Europa Winter haben und es kalt ist, dann bin ich gerne dort, denn da ist es warm, man kann am Strand rumliegen und einfach schöne Ferien verbringen.

Wie kann man dich auf die Palme bringen?
Alvaro Bautista: Normalerweise ärgere ich mich nur über mich selbst. Ich bin selten böse auf andere Leute, denn alle können Fehler machen. Wenn ich mich ärgere, dann meistens über mich selbst, weil ich irgendetwas Dummes gemacht habe.

Was denkst du vor dem Rennstart in der Startaufstellung?
Alvaro Bautista: Ich denke über die erste Kurve nach, wie ich den besten Start hinlege und in die erste Kurve reinfahre.

Was war dein größter Traum als kleines Kind?
Alvaro Bautista: [lacht] Natürlich wollte ich MotoGP-Weltmeister sein!

Wo siehst du dich selbst in fünf Jahren? Noch immer hier im MotoGP-Fahrerlager? Kannst du dir vorstellen zu den Superbikes zu wechseln, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt?
Alvaro Bautista: Das wäre schön, ich wäre gern noch hier. Mir gefällt es hier im GP-Paddock besser, aber man weiß nie, was in der Zukunft passiert. Jetzt versuche ich diesen Moment zu genießen. Ich würde gern in dieser Meisterschaft weitermachen.