Optimismus ist etwas, das Ducati in den letzten Monaten bitter nötig hatte. Zwar gab es immer wieder Lichtblicke, zuletzt auch in Mugello, aber der erhoffte Ansturm auf die Spitze blieb aus. Valentino Rossis Crewchief Jeremy Burgess ist dennoch jemand, der erst einmal immer vom Besten ausgeht. "Ich denke zu Anfang der Woche immer, dass wir um die besten zwei Positionen kämpfen können. Anders ginge es nicht. Nach dem ersten freien Training ändere ich dann vielleicht meine Meinung", sagte er gegenüber GPOne.

Die Ducati ist immer noch nicht die Maschine, die sich Burgess und auch Rossi gewünscht haben. So hatte das Team zu Beginn des Jahres mit einer völlig neuen Desmosedici begonnen, das Problem ist laut Burgess aber, dass sich die Maschine seit dem ersten Rennen nicht genug verändert hat. "Vielleicht hätte man an enge Entwicklungsschritte während der Saison denken sollen. Zum Beispiel ein neuer Rahmen in Le Mans, dann in Mugello und so weiter." Stattdessen hat sich der im Winter im Eiltempo gezimmerte Rahmen kaum verändert und an Rennwochenenden wird selten etwas Neues probiert.

Schnelle Testfahrer gefragt

Dementsprechend wäre er auch für einen Ausbau des Test-Teams und begrüßte es, dass vor kurzem Danilo Petrucci die Ducati fahren durfte. Zwei oder drei Testfahrer wären für ihn richtig. "Vielleicht könnte man Piloten holen, die vor kurzem aufgehört haben, wie Bayliss oder Corser, um wichtige Informationen zu liefern. Es stimmt, dass Tester mit einer ähnlichen Pace fahren sollten wie die offiziellen Fahrer", meinte er. Zudem rechnete er damit, dass die Ankunft von Audi eine Hilfe sein wird, wie groß die ist, das wollte er erst am Ende des Jahres einschätzen können. "Es wäre auch gut, auf eine Strecke mit anderen Charakteristika als Mugello zu gehen. Misano wäre eine gute Wahl.

Und er würde mehr Konzentration auf den Rahmen legen, denn der ist nicht nur wichtig, die Arbeit daran verschlingt auch viel Zeit. "Wir können nicht weiter während der Rennwochenenden entwickeln, das muss bei Tests geschehen." Dass Rossis Rundenzeiten in den Trainings manchmal weit von jenen Nicky Haydens abweichen, machte er aber nicht daran aus, dass der Italiener zu sehr mit Entwicklungsarbeit beschäftigt ist. Das liege viel mehr daran, dass mehr in Richtung Rennen gearbeitet wird und weniger für eine Runde. "Wir wollen bei Ducati vernünftige Ergebnisse und die gibt es nur am Sonntag. Es macht keinen Sinn, in Reihe eins zu stehen, wenn man die Pace im Rennen nicht halten kann", betonte Burgess.