Was erwartest du vom Rest der Saison?
Karel Abraham: Ich erwarte, ein besseres Bike hinzubekommen. Momentan hat das Motorrad so viele Probleme, also nicht nur das Bike an sich, sondern auch das Setup. Das ist schwer zu erklären. Ich will wirklich versuchen, die Ducati besser und konkurrenzfähiger zu machen.

Wie willst du das hinbekommen? Bekommst du Teile vom Werksteam?
Karel Abraham: Nein, ich denke nicht, dass wir irgendwelche neuen Teile bekommen, denn Valentino [Rossi] und Nicky [Hayden] haben ein anderes Bike.

Könntest du dir ein Leben ohne den Rennsport vorstellen?
Karel Abraham: Das wäre wirklich schlecht. Ich bin es wirklich gewöhnt, Rennen zu fahren, ich mag es, ich genieße es und mache das schon seit ich elf Jahre alt bin. Also schon echt lange und ich möchte wirklich nicht unbedingt aufhören, das wäre schlecht.

Was ist dein größter Traum?
Karel Abraham: Momentan will ich einfach nur schnell sein, viel schneller als ich aktuell bin. Ich möchte ein gutes Bike, glücklich mit dem Setup und einfach nur schneller sein.

Hattest du nach einem Sturz jemals Angst, wieder aufs Bike zu steigen?
Karel Abraham: Ich hatte nie Angst, aufs Bike zu steigen. Ich hatte nach einem Sturz vielleicht erst einmal Probleme, wieder schnell zu sein, am Ende hatte ich aber nie wirklich Zweifel.

Die Reifen sind immer ein großes Gesprächsthema...
Karel Abraham: Ja, es gibt immer viel über Reifen zu erzählen, aber momentan müssen wir uns auf etwas anderes konzentrieren. Ich mag Bridgestone, also ich habe keinerlei Probleme mit ihnen. Ich denke aber, dass es besser wäre, wenn es noch immer Michelin oder irgendeinen anderen Reifenhersteller in der MotoGP geben würde, denn dann wäre der Wettbewerb wieder da und sie würden alle viel intensiver versuchen, bessere Reifen herzustellen.

Was ist dein Eindruck vom 1000ccm Bikes und den CRTs?
Karel Abraham: Ehrlich gesagt, sehe ich schon, dass die Dorna einige Schritte geht, um alles zu verbessern, aber momentan habe ich noch nicht genau verstanden, warum wir von 800ccm auf die 1000er gewechselt sind. Ich habe gehört, dass sie wollten, dass die Meisterschaft näher an die Straßenmotorräder heranrückt, aber ich sehe keinen Grund, warum das so sein sollte. Formel-1-Autos haben schließlich auch nichts mit unseren Autos auf der Straße zu tun. Wenn man etwas haben will, was den seriennahen Motorrädern nahe kommt, dann ist das die Superbike. Ich weiß also nicht genau, warum sie das getan haben und ich sehe keinen wirklich großen Vorteil. An einigen Stellen sind wir ein bisschen schneller, aber normalerweise sind wir das nicht.

Ist es dir schwer gefallen, dich an die neue Maschine zu gewöhnen?
Karel Abraham: Sie ist ziemlich ähnlich. Mitte letzten Jahres sagten mir alle, dass das Bike schwieriger ist, anstrengender zu fahren, aber ich merke davon nichts.

Wenn du kein Profi-Fahrer geworden wärst, was hättest du dann gemacht?
Karel Abraham: Keine Ahnung, sicherlich erst einmal die Schule. Ich weiß nicht, ob ich irgendeine andere Sportart professionell oder ob ich irgendeinen anderen Beruf ausgeübt hätte. Ich mag Motorräder. Sicherlich hätte ich versucht, hier irgendwo zu landen, aber es ist wirklich schwer zu sagen.

Welche ist deine Lieblingsrennstrecke?
Karel Abraham: Phillip Island und Laguna Seca. Phillip Island mochte ich schon immer, ich genieße es wirklich, dort zu sein, ich mag die Strecke, die Landschaft rundherum. In Laguna Seca ist es genau das Gleiche. Ich mag die Strecke wirklich total, sie ist eine der interessantesten im Kalender und ich mag dort auch alles rundherum.

Wenn du später Kinder hast und die sagen 'Papa, ich will Rennfahrer werden' - was würdest du antworten?
Karel Abraham: Natürlich will ich nicht, dass meine Kinder Rennfahrer werden, denn es ist wirklich schwierig. Ich würde ihnen vielleicht andere Sportarten oder so vorschlagen. Schließlich ist wirklich alles richtig schwer, aber ich weiß genau, wie hart es hier ist. Also würde ich sie das wirklich ungern machen lassen. Vielleicht ja, aber momentan würde ich nein sagen, wenn sie mich fragen.

Wenn du eine Zeitmaschine hättest, würdest du dann lieber in die Vergangenheit oder in die Zukunft reisen?
Karel Abraham: Ich denke in die Vergangenheit. Ich würde die ein oder andere Sache da ändern, nichts Großes, aber ein paar kleine Dinge, wenn das möglich ist. In die Zukunft möchte ich nicht reisen, denn dann würde ich einen Teil meines Lebens verschenken. Wenn ich in die Zukunft reisen könnte, genauso alt wie jetzt bin und wieder zurückkommen kann, dann würde ich schon mal gucken.