Honda mag Druck machen, doch die Rookie-Regel dürfte für 2013 und die Ankunft von Marc Marquez in der MotoGP wohl nicht gekippt werden. Abgesehen von anderen Sponsorenfarben dürfte sich für den Spanier damit aber wohl nicht viel ändern. Valentino Rossi geht davon aus, dass Marquez so wie er selbst beim 500cc-Einstieg in einem eigenen Team mit einer Werksmaschine ausgerüstet sein wird. Eigentlich war die Rookie-Regel dazu gedacht, MotoGP-Neulinge erst ein Jahr in einem Satelliten-Team reifen zu lassen, der Erste, der sich ihr beugen musste, war Ben Spies.

Und der Texaner würde es überhaupt nicht verstehen, wenn Marquez einfach so mit Werksmaterial herumfahren dürfte, wobei er die Sinnhaftigkeit der Regel sowieso hinterfragte. "Aber sie haben die Regel aufgestellt und jetzt müssen sie dabei bleiben. Das Problem ist, als ich bei Tech 3 fuhr, das sicher ein tolles Team ist, war die Maschine praktisch zwei Jahre alt. Wenn Marquez für ein Satelliten-Team fährt, wird er eine Werksmaschine bekommen, was ich nicht für richtig halte. Ich will Marquez nichts absprechen, er ist schnell und wenn er in die MotoGP kommt, verdient er wohl einen Werksplatz, wenn man bedenkt, wie jung und schnell er ist", sagte Spies.

Wie Bradl und Bautista

Die Rookie-Regel sei aber nun einmal da und sie müsse auch ordentlich durchgesetzt werden, forderte er. Das sollte auch beinhalten, dass Marquez nicht auf Werksmaterial sitzt. "Denn im Endeffekt wird er eine Werksmaschine in einem Werksteam mit anderer Bemalung haben. Er sollte die gleiche Maschine haben wie Bradl und Bautista. Das ist der Sinn dahinter, den auch jeder befolgen sollte", meinte Spies. Er wusste aber genau, solange es Grauzonen gibt, werden diese auch genutzt werden, weswegen er fest damit rechnete, Marquez 2013 auf die eine oder andere Art auf einem Werks-Motorrad zu sehen.

"Wenn man aber schon so eine Regel macht, sollte man sie auch durchziehen. Sie müssen sie richtig umsetzen. Man muss sicherstellen, dass man auch keine Werksmaschine bekommt und nicht nur keinen Zugang zum Werksteam hat. Das ist meine Meinung. Er verdient schon eine Werksmaschine, aber als ich zu Tech 3 kam, hatte ich auch Optionen, um in ein Werksteam zu kommen. Es war eben so, wie es war." Das Problem am Durchsetzen der Regel sah er aber darin, dass sich nur schwer kontrollieren lässt, welches Material Marquez nun genau bekommt. "Sie könnten sagen, er hat eine Satellitenmaschine, es ist aber eine Werksmaschine. Keiner würde das wissen."