Platz acht für Stefan Bradl beim Grand Prix von Catalunya. Wie war das Rennen für euch?
Lucio Cecchinello: Wir sind wirklich glücklich. Bei diesem Rennen haben wir aber möglicherweise den falschen Reifen gewählt. Wir sind am Freitag und Samstag schon viele Runden gefahren, aber da waren die Streckenbedingungen anders. Heute hatte sich das Wetter geändert und wir haben den gleichen Reifen benutzt, den auch Stoner und Pedrosa gewählt haben, also die härtere Mischung. Alle anderen Fahrer sind mit den weichen gefahren und ich glaube, dass die weiche Mischung vielleicht die bessere Wahl war.

Im letzten Jahr warst du dir nicht ganz sicher, einen Rookie im Team aufzunehmen. Ein erfahrener Pilot wäre dir lieber gewesen. Wie zufrieden bist du jetzt wiederum mit Stefan Bradl?
Lucio Cecchinello: Ja, das stimmt absolut. Ich muss sagen, wenn ich so an letztes Jahr zurückdenke und besonders die schlechten Ergebnisse, die wir hatten, war es sehr schwer, unsere Sponsoren von einem neuen Programm zu überzeugen. Denn ich muss meine Sponsoren unbedingt zufriedenstellen. Ein Jahr lang kann einem ein Fehler unterlaufen, im nächsten schlechten Jahr sind sie dann aber weg. Deshalb hatte ich Angst, nach einer harten Saison einen unerfahrenen Piloten aufzunehmen, was natürlich nicht bedeutet, dass ich Stefan nicht den nötigen Respekt entgegengebracht habe. Man kann sagen, dass Honda mich eher zu dieser Entscheidung getrieben hat, denn sie haben die Fahrerwahl unterstützt und das hat mich beruhigt. Ich musste also nicht nach Unterstützung von ihnen fragen. Am Ende kann ich sagen, es war die perfekte Wahl.

Was werdet ihr morgen testen?
Lucio Cecchinello: Wir haben ein paar Elemente fürs Chassis und verschiedene Fahrwerksabstimmungen und eine neue Verkleidungsscheibe, um Stefan eine bessere Sicht zu ermöglichen.

Es scheint als hätten alle Honda-Fahrer Probleme mit den neuen Bridgestone-Reifen. Gilt das auch bei auch?
Lucio Cecchinello: Es ist weniger ein Problem, also zumindest beschwert sich Stefan nicht so sehr darüber wie die anderen Fahrer. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass er nicht so hart pusht wie die anderen Piloten. Momentan werden wir uns sicherlich nicht über das beschweren, was wir haben.

Was erwartest du in den nächsten Rennen?
Lucio Cecchinello: Mein Ziel es, Bautista, Rossi, Hayden, Abraham, Barbera und auch Spies permanent zu schlagen. Das bedeutet, dass wir dauerhaft auf Platz fünf, sechs oder sieben ankommen.