Das Tech 3 MotoGP-Team wird ein Chassis entwerfen und bauen, das ab der Saison 2013 in der MotoGP an den Start gehen könnte. Damit baut der Rennstall schon einmal vor, nachdem Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta angekündigt hatte, in Zukunft nur noch Mannschaften unterstützen zu wollen, die den Eigenbau-Weg beziehungsweise den Kauf-Chassis-und-seriennaher-Motor-Weg gehen. Teams mit Satelliten-Maschinen will er sich selbst überlassen. Dadurch will der Chef des Rechteinhabers möglichst viele Teams dazu bringen, billigere und damit auch einfacher finanzierbare Maschinen an den Start zu bringen, statt dass sie weiter ihr Geld für teure Leasing-Maschinen verpulvern.

Nach Ezpeletas Vorstellung würden in Zukunft auch die aktuellen Satellitenteams Tech 3, Pramac LCR und Gresini nicht mehr Maschinen von den Herstellern leasen, sondern mit ihren selbst kreierten Maschinen am Start stehen - beziehungsweise mit Chassis eines Chassis-Herstellers und zugekauften Motoren. Tech 3 hat aktuell noch einen Zweijahres-Vertrag, der dem Team bis Ende 2013 das Leasing von Yamaha Satelliten-Motorrädern zusichert, dennoch ist man bereit, das Projekt mit dem eigenen Motorrad voranzutreiben, um schon 2013 bereit zu sein. Das 1000cc-Chassis soll von Guy Coulon und Nico Goyon entworfen werden, die bereits das Moto2-Motorrad von Tech 3 gebaut haben.

2013 könnte jemand anderer damit fahren

Die ersten Streckentests können laut Team Manager Herve Poncharal im kommenden Sommer gefahren werden. "Wir werden am Projekt zu arbeiten beginnen, aber es wird frühestens 2013 auf der Strecke sein. Das ist ein völlig anderes Programm und wir haben einen Vertrag mit Yamaha bis Ende 2013, das werden wir also nicht mischen. Im Jahresverlauf 2012 werden wir eine Maschine bauen und Ende Frühling oder Anfang Sommer werden wir zum Testen auf der Strecke sein. Als Tech 3 Team werden wir uns 2012 und 2013 nur um die zwei M1 kümmern, die wir von Yamaha haben, wenn die Maschine aber bei den Tests 2012 gutes Potential zeigt, warum sollten wir sie dann nicht an die Strecke bringen und von jemand anderem fahren lassen", sagte Poncharal den Motorcycle News.

Aber selbst wenn der Vertrag mit Yamaha Ende 2013 ausläuft und Tech 3 dann mit seiner eigenen Maschine fahren sollte, will Poncharal die Verbindung zu Yamaha nicht ganz trennen. Daher hat er auch vor, das hauseigene Chassis mit einem getunten Yamaha R1 Motor zu bestücken. Entsprechende Pläne hat er dem Yamaha-Management bereits vorgelegt. "Wir würden einen R1-Motor verwenden, also habe ich Yamaha meine Idee erklärt und geschaut, welche Unterstützung wir bekommen könnten. Wenn wir einen Motor haben können, der nahe an der Spezifikation ist, die sie in der Superbike-WM eingesetzt haben, dann wäre das konkurrenzfähig, denke ich."