Es war wenig überraschend, dass der bisherige Team Manager von Suzuki in der MotoGP, Paul Denning, am Freitag sehr enttäuscht reagierte, als der Ausstieg des Herstellers aus der Königsklasse offiziell wurde. Zwar kündigte Suzuki gleichzeitig an, 2014 wieder mit einer neuen Maschine zurückkommen zu wollen, doch vorerst musste Denning einmal schauen, wie er den bisherigen Team-Mitarbeitern helfen kann. "Die größte Enttäuschung für mich liegt bei den Jungs des Teams, die so viel können und so loyal gegenüber Suzuki und dem Team waren", meinte Denning laut Motorcycle News.

Denn das späte Timing der Entscheidung hat viele vor eine schwere Jobsuche gestellt, da die meisten Plätze in anderen Teams bereits besetzt worden sind. "Ich werde mein Bestes tun, um bei der Suche nach neuen Möglichkeiten zu helfen und ich werde einige von ihnen bei Crescent Suzuki [in der Superbike-WM] aufnehmen, aber es ist eine schwierige Situation, denn man reist, arbeitet und operiert als zweite Familie. Das ist etwas, das mir schwer auf den Schultern liegt. Und ich bin natürlich enttäuscht, weil ich es sehr genossen habe, das Team zu leiten und Suzuki dazu zu drängen, sich zu verbessern und sein Bestes zu geben, damit wir so nahe an der Spitze sein konnten wie möglich", sagte Denning.

Hatten keinen Stoner oder Lorenzo

Da es eine Unternehmens-Entscheidung war, könne er aber nichts ändern, musste er eingestehen. Denning war nicht der Meinung, dass diese Strategie vernünftig ist, denn man habe zwar noch keine Siegmaschine gehabt, doch das Niveau habe sich ständig verbessert und die Rennabteilung gute Arbeit geleistet. "Ohne respektlos gegenüber Alvaro [Bautista] in seiner erst zweiten Saison in der MotoGP sein zu wollen, aber wir hatten keinen Casey Stoner oder Jorge Lorenzo auf der Maschine und waren trotzdem nahe an der Spitze. Ich denke daher, es ist enttäuschend, nicht mit diesem Entwicklungsweg weitermachen zu können und die Marke Suzuki in der MotoGP nicht weiter nach vorne bringen zu können, denn wenn es um das Marken-Image geht, gingen wir in die richtige Richtung. Suzuki wurde als sehr respektabel und als starker Mitstreiter mit gutem Potential für die Zukunft angesehen."

Letztendlich sah er aber ein, dass seine Meinung nicht jene ist, die für die Entscheidung ausschlaggebend ist. Er beteuerte, zu verstehen, dass Suzuki als großes Unternehmen seine eigenen Einschränkungen und kommerziellen Probleme hat und eher auf die langfristigen Ziele als die kurzfristigen schauen muss. "Sie haben die starke Absicht erklärt, dass sie 2014 wieder in der MotoGP sein möchten. Eine Restrukturierung, Neu-Ausrichtung, Neu-Investition und die Chance, einmal gut durchzuatmen, könnten Suzuki in einer relativen kurzen Zeit die Chance geben, noch größer und besser wiederzukommen."

Rauf und Runter mitverursacht

Denning selbst hatte in der zweiten Jahreshälfte selbst viel mit den Suzuki-Oberen wie Shinichi Sahara diskutiert, um doch noch den Verbleib des Herstellers in der Königsklasse zu sichern, so bleiben nun nur noch Honda, Yamaha und Ducati als Werke in der MotoGP vertreten. Wie er erklärte, habe es neben ihm nur noch zwei Leute bei Suzuki in Japan gegeben, die das Blatt noch wenden wollten. "Es war klar, dass eine der favorisierten Optionen vorsah, eine Auszeit zu nehmen und ich war der Ansicht, das war die falsche Sache. Ich und andere haben darauf gedrängt, das abzuwenden. Ich nehme an, die Situation wäre weniger rauf und runter gegangen, hätte es diese Versuche nicht gegeben, aber ich denke trotzdem, das war das richtige, was Suzuki für die Marke und sein Geschäft hätte tun können. Ich bin aber nicht in jede Information der Suzuki Motor Corporation eingeweiht und letztendlich müssen sie eine Entscheidung treffen, die ihren Einschränkungen und langfristigen Zielen entspricht."