Valentino Rossis bester Freund Alessio Salucci, besser bekannt als Uccio, sprach am Morgen im italienischen Fernsehen über die aktuelle Situation bei Ducati. "Ich bin froh, dass ich die Chance habe, die Situation zu klären und ich denke das ist richtig, besonders für die Fans, die wie ich leiden", erklärte er. "Es war ein schwieriges Jahr und wir haben viele Probleme. Vale hatte die ganze Zeit über ein Problem mit dem Gefühl für die Ducati, die ein kompliziertes Motorrad ist, das dir keine Vorwarnung gibt. Sie ist sehr weich: Das Gewicht wird auf die Front verlagert, aber dann blockt sie unerwartet und plötzlich am Vorderrad und wird komischerweise sehr steif."

Das neue Chassis-Frontteil mache die Desmosedici zu einem neuen Bike, womit sich Rossi während des Aragon-Wochenendes verbessert habe, auch wenn es von außen nicht als so große Veränderung wahrgenommen wird. "Nach meiner Erfahrung sind es die kleinen Dinge, die in der MotoGP den Unterschied machen", meinte Salucci dazu. Dazu ist sich der Italiener sicher, dass das Werk aus Bologna auf seinen Freund hören muss, wenn am Ende ein siegfähiges Motorrad herauskommen soll. "Filippo [Preziosi] hat verstanden, was Valentino will und hat tatsächlich den ersten großen Schritt innerhalb von zwei Monaten gemacht. Das beweist, dass Preziosi und Ducati zuhören und Valentino folgen."

Jeremy Burgess fasste neuen Mut, Foto: Ducati
Jeremy Burgess fasste neuen Mut, Foto: Ducati

Salucci gab zudem zu: "Es ist wahr, dass das Team und Jeremy [Burgess] vom Projekt nicht komplett überzeugt waren, aber seit sie die Revolution bei Ducati gesehen haben, die alles versuchen und Valentinos Hinweisen folgen, haben sich die Dinge komplett geändert." Burgess sei ein Mensch, der sich auf Siege und die WM konzentriert, deshalb sei er kurzzeitig ein wenig ratlos gewesen. Zu einem komplett neuen Aluminium-Rahmen äußerte Salucci: "Sie haben etwas gebaut: Die Neuerung an der Front sind ein großer Schritt nach vorn. Nun können sie von da aus weitergehen und weiterentwickeln. Die Grenze zum schnellen Fahren zu durchbrechen ist nicht unmöglich und es ist auch noch nicht zu spät."

Bis zum Sieg

Der Freund des neunfachen Weltmeisters ist sich außerdem sicher: "Seine Motivation wird bleiben, bis er wieder gewinnen kann. Er ist entschlossen, wieder auf die Siegerspur zurückzukehren und ich sage das, weil es die Wahrheit ist: Er kommt bis 20:30 Uhr nicht ins Motorhome zurück, denn er spricht ständig mit den Ingenieuren. Dann sitzt er morgens 8:30 Uhr wieder mit ihnen zusammen. Man kann sehen, dass einige Leute bei den Treffen erschöpft aussehen, aber Valentino redet immer weiter. Er hat sich jetzt in den Kopf gesetzt, dass er mit diesem Motorrad gewinnen will und normalerweise erreicht er, was er sich vornimmt. Es gibt viel Potential und sie müssen nur die richtige Richtung finden, sehr hart arbeiten und dann werden die Ergebnisse kommen."