Zugegeben, etwas profitierte John Hopkins auch von den vielen Stürzen und Ausfällen beim Regenrennen der MotoGP-Klasse in Jerez de la Frontera. Aber wenn alle patzen, muss man auch erst einmal die Nerven behalten können. Das tat der US-Amerikaner heute bei seinem ersten MotoGP-Einsatz seit Valencia 2008. Als Suzuki-Ersatzmann für den verletzten Alvaro Bautista knatterte der 27-Jährige zu Rang zehn. "Ich bin dort angekommen, wo ich sein wollte - ich wollte wirklich in die Top Ten", freute sich Hopkins.

Die Top Ten waren das ganze Wochenende das Ziel für Hopkins, Foto: Suzuki
Die Top Ten waren das ganze Wochenende das Ziel für Hopkins, Foto: Suzuki

"Das war für mich das ganze Wochenende über das Ziel, aber ich habe mich immer gefragt, ob das realistisch ist, seit ich am Freitag angefangen habe", so der MotoGP WM-Vierte von 2007, der am Freitag als 17. noch den letzten Platz belegt hatte. Über die Trainings hinweg konnte sich der Suzuki-Pilot steigern und immer weiter aufschließen. Das habe auch daran gelegen, dass man "den Job so professionell wie möglich" gemacht habe.

"Ich bin in das Rennen gegangen und hatte als Ziel, dass ich so viele Plätze als möglich gutmache und dass ich in die Gruppen rein komme", beschrieb es Hopkins. Er habe gewusst, dass wenn er ein paar Leute zum Folgen hat, er auch die Rundenzeiten zusammenbringe. "Wir machten früh ein paar Positionen gut, auch wenn ich dann wieder etwas Boden verlor und ein paar Fehler machte - der eine Moment in Turn 3 war echt haarig." Da sei ihm das Hinterrad weggegangen, als er auf den Farbstreifen gekommen sei. "Das Motorrad war 90° schräg unter mir, wo ich eigentlich nach vorn fahren sollte."

"Aber ich konnte es aufrecht halten und an der Gruppe dran bleiben, die ein paar Ducatis und ein paar andere Jungs beinhaltete, die um Rang acht kämpften", beschrieb er den weiteren Rennverlauf. Doch dann seien mit einem Schlag die Reifen eingegangen. "Das war mein erstes Mal seit langem mit der MotoGP im Nassen und ich bin zuvor noch nie mit Bridgestone-Regenreifen gefahren."

Außerdem sei die Elektronik dafür nicht ganz richtig abgestimmt gewesen.

Hopkins rauchte seine Gummis zu früh auf und musste daher drastisch das Tempo reduzieren. "Ich sah viele Fahrer stürzen, darum wusste ich, dass ich nahe an den Top Ten sein muss. Aber mein Hauptziel dann war es, anzukommen und das Bike heim zu bringen."

"Es war ein beeindruckendes Wochenende und ich bin, noch einmal, so dankbar, dass mir Suzuki diese tolle Möglichkeit gegeben hat. Es war großartig und ich habe es richtig genossen. Einfach, auch alle im GP-Fahrerlager wieder zu sehen, das war geil", so Hopkins, der auch nicht vergaß anzufügen, dass er die Leute im Fahrerlager gern viel öfter sehen würde - auch in der Zukunft. "Aber jetzt muss ich mich auf die BSB-Meisterschaft konzentrieren und sehen, was dort passiert."

Auch Teamchef Paul Denning war zufrieden: "John hat gestern zu mir gesagt, dass die Top Ten bei seinem Comeback ein Traum wären und dass er das erreicht hat, war hochverdient. Er hat dieses Wochenende keine Dummheiten gemacht, keine Fehler und klar gezeigt, dass er und die GSV-R Potenzial haben."