Insgesamt war der Freitag in Valencia für die Tech 3-Truppe ein guter Start in das Final-Wochenende der MotoGP-Weltmeisterschaft 2010. Der Tag hatte zwar mit einem Sturz von Ben Spies gegen Ende des ersten Trainings am Morgen etwas turbulent begonnen, doch mit den Rängen drei und sechs zogen sich Colin Edwards und Spies beachtlich aus der Affaire.

Gerade Edwards zeigte sich zufrieden, wenngleich die Lücke zur Spitze mit Jorge Lorenzo und Casey Stoner schon fast acht Zehntel betrug. Immerhin ließ der ehemalige Superbike-Weltmeister Marco Simoncelli um 0,002 Sekunden und Andrea Dovizioso um 0,004 Sekunden hinter sich.

"Ich bin wirklich glücklich über so einen guten Start", frohlockte Edwards. "Ich war heute morgen nur Elfter, aber ich wusste, dass meine Jungs weiter machen würden, um das Motorrad zu verbessern und heute Nachmittag hat es sich so einfach angefühlt. All die Probleme, die ich dieses Jahr mit dem Motorrad hatte, mit dem schlechten Einlenken und dem weit raus getragen werden, die waren alle verschwunden."

Edwards konnte nun, wie er weiter erklärte, hart auf der Bremse in die Kurven rein gehen, große Schräglagen fahren und das Gas aufreisen und dennoch blieb das Motorrad auf der Linie, dort, wo er es haben wollte. "Es ist jetzt nur alles ein ganz klein wenig zu spät, aber ich fühlte mich da draußen nicht, als würde ich zu große Risiken eingehen", meinte er weiter.

"Ich war in jeder Runde zwischen 33,4 und 33,6 und das ist konstant über eine halbe Sekunde schneller als im letzten Jahr", unterstrich der 36-jährige. "Ich hatte die ganze Session lang den gleichen harten Reifen drauf und wechselte nur zwischen den Motorrädern. Meine beste Runde kam in der 20., darum bin ich auch mit der Leistung der Reifen sehr zufrieden und ich denke, dass es ein wirklich starkes Wochenende zum Saisonabschluss werden könnte."

Zurückgeschlagen

Spies stürzte zwar bei seiner Schlussattacke im FT1, doch ließ sich der Superbike Weltmeister von 2009 davon nicht unterkriegen. Am Nachmittag gab er seiner M1 die Sporen und fuhr fast eine halbe Sekunde schneller als am Vormittag.

"Ich bin glücklich, wie es heute gelaufen ist, denn ich wurde Sechster und war richtig nah an Colin auf drei dran", so der Texas Terror. "Ich fühlte mich auch heute morgen vor dem Sturz gut. Ich war auf dem weichen Reifen unterwegs und das ist der, den ich nicht so mag. Ich war aber froh, dass ich es mit dem durch die ganze Session schaffte. Aber ich wurde ein wenig zu gierig und das Vorderrad klappte ein."

"Ich weiß, dass wenn ich reingekommen wäre, um mir den harten Reifen abzuholen, dass das nicht passiert wäre", deckte er auf, fügte aber auch gleich an, dass er sich wenigstens sein Fußgelenk nicht weiter ramponierte, welches er sich beim Sturz in der Aufwärmrunde von Estoril ausgerenkt hatte. Das habe vor allem Anfang der Woche noch arge Schmerzen bereitet und er habe auch immer noch manchmal beim Schalten Probleme. "Aber im Rennen wird das kein Problem."

Spies erhält für das kaputte Fußgelenk viel Physiotherapie und wann immer er nicht auf dem Motorrad sitzt, wird die Verletzung mit Eis gekühlt. "Aber nach dem, was in Estoril und heute morgen passiert ist, brauchte ich heute Nachmittag einfach eine gute Session, um etwas Vertrauen aufzubauen. Das habe ich hinbekommen."