Vor dem Estoril-GP am vergangenem Wochenende hatte Marco Simoncelli noch angekündigt, dass er es für möglich hielte, bei einem der letzten beiden Rennen des Jahres auf das Podest zu fahren. Was anfänglich vielleicht noch etwas hoch gegriffen erschien, wurde vom Italiener sofort fast in die Tat umgesetzt: Nur um 0,059 Sekunden verpasste er Platz drei an Andrea Dovizioso. Und auch wenn er es damit natürlich nicht auf das Treppchen schaffte, war Rang vier für Simoncelli doch das beste Resultat seiner Rookie-Saison.

"Ich bin immer noch zufrieden, aber auch ein klein wenig verärgert, wir nah ich dem Podium in Estoril kam", so der 23-jährige. "Ich war mit meiner Leistung happy, denn wir hatten vom Start bis in Ziel eine konstant schnelle Pace und ich konnte mit Fahrern kämpfen, die in den letzten Wochen viel besser als ich waren."

"Wir haben uns zuletzt so sehr verbessert und die Leistung in Estoril hat mich noch viel überzeugter werden lassen, dass wir nun regelmäßig an der Spitze mitkämpfen können. Ich kann es nicht erwarten in Valencia wieder anzufangen und die Enttäuschung aus dem letzten Jahr vergessen zu machen", kommentierte er den Fakt, dass er an gleicher Stelle im letzten Jahr die Titelverteidigung in der 250er-Klasse verpasste und die Krone Hiroshi Aoyama überlassen musste. Im Rennen selbst war Simoncelli auch gestürzt.

"Ich liebe diese Strecke und ich brenne darauf, auf das Podium zu fahren, nachdem ich das in Portugal nur durch so einen kleinen Abstand verpasst habe", zeigte sich der Gresini Honda-Pilot entschlossen. "Die Art, wie wir die Saison beenden, ist ein großartiges Zeichen für nächstes Jahr. Wir haben noch immer einen großen Job zu machen, aber die Arbeit, die wir bislang gemacht haben, zahlt sich aus und ich bin happy für Honda und das Team, die mir so viel Unterstützung gegeben haben."

Bitter enttäuschter Melandri fährt letztes MotoGP-Rennen

Für Marco Melandri wird das Saisonfinale in Valencia am Wochenende gleichzeitig auch das letzte MotoGP-Rennen seiner Karriere bislang werden. Im nächsten Jahr wird er auf der Werks-Yamaha in der Superbike WM versuchen, wieder um Laufsiege zu kämpfen, statt im Mittelfeld der MotoGP zu versauern.

Von dem Mitte letzten Jahres noch so viel erhofftem Deal bei Gresini Honda, dem Team, mit welchem er immerhin schon ein Mal Vize-Weltmeister werden konnte, ist nicht viel in Erfüllung gegangen. Melandri kämpfte das ganze Jahr über mit Problemen. Insgesamt ist 2010 seine erst dritte Saison im Grand Prix-Sport seit 1998, in welcher er es in keinem einzigen Rennen auf das Podest schaffte. Die anderen waren 2003 als MotoGP-Rookie und 2008, als er sich auf der widerspenstigen Ducati früh aufgab.

"In Portugal hatte ich wieder einmal einen enttäuschenden Tag", seufzte der 28-järhige Melandri, "und ich kann nicht einmal anfangen, die Gründe dafür zu erklären, warum wir die Dinge noch nicht ausgearbeitet haben. Wir haben vergeblich alles versucht und ich bin bitter enttäuscht darüber."

"Valencia ist unsere letzte Chance, eine Saison zum Vergessen noch zu retten und ich werde mein Bestes geben", versprach der Gresini Honda-Pilot. "Ich mag die Strecke und ich habe hier in der 250er und in der MotoGP gewonnen, aber die Chancen, dass wir dieses Wochenende etwas zustande bringen, sind sehr gering und das macht mich traurig."