Das Duell zwischen Valentino Rossi und Jorge Lorenzo in Motegi könnte weitreichendere Folgen haben als zunächst gedacht. Zwar gab es Beschwerden von Lorenzo und auch Managing Direktor Lin Jarvis über die Fahrweise Rossis, doch zunächst schien es dabei zu bleiben. Intern dürfte der Italiener aber wohl auch eine Verwarnung seines Teams bekommen haben, weil er seinem Teamkollegen so sehr zusetzte, obwohl der die Weltmeisterschaft noch nicht im Sack hatte - zudem steht auch in der Konstrukteurs-WM noch die Entscheidung aus. Laut der spanischen Zeitung AS könnte diese Verwarnung für Rossi das Fass zum Überlaufen gebracht haben.

Das Blatt berichtet, dass der Italiener aufgrund der Verwarnung nun davon überzeugt ist, nicht direkt nach dem Saisonfinale in Valencia für Ducati testen zu dürfen und er daher direkt nach dem Rennen in Sepang nach Italien zurückkehren will, um sich dort an seiner verletzten Schulter operieren zu lassen. Yamaha hatte Rossi seit der Bekanntgabe seines Wechsels zu Ducati bezüglich des Valencia-Tests hingehalten und das wohl durchaus auch als kleines Druckmittel benutzt.

Testvergleich

Schon vor Motegi hatte der neunfache Weltmeister bekundet, die Saison vielleicht nicht zu Ende fahren zu wollen. Nach dem Rennen in Aragon meinte er, vielleicht nach Phillip Island zu entscheiden, vorzeitig die Schulter operieren zu lassen, allerdings könnte er es nun eben eiliger haben, um seiner Schulter noch mehr Zeit zur Heilung zu geben, bevor er im Februar erstmals auf der Ducati testet.

Da diese Tests in Sepang stattfinden werden und er dieses Jahr bereits mit der Yamaha in Sepang getestet hat, will er am kommenden Wochenende in Malaysia aber unbedingt noch mitfahren. Dadurch könnte seine Crew, die ihn zu Ducati begleiten wird, Vergleichswerte erhalten, vor allem dazu, wie die Schulterverletzung Rossi beeinflusst hat - wobei die Verletzung im Februar 2011 nach erfolgreicher Operation kein Faktor mehr sein sollte.