Portrait

Ursprünglich etwas kritisch beäugt, hat sich der Malaysia-Grand-Prix längst zu einem der Highlights und Fanlieblinge im aktuellen Rennkalender der MotoGP etabliert. Die ersten Ausgaben fanden zwischen 1991 und 1997 in Shah Alam statt, 1998 wurde einmalig in Johor gefahren. Seit 1999 hat sich Sepang als Fixpunkt im Kalender etabliert, einzig 2020 und 2021 musste das Rennen aufgrund der Covid-19-Pandemie ausfallen. Ein dunkles Kapitel der MotoGP-Geschichte wurde 2011 in Sepang geschrieben, als Marco Simoncelli bei einem Unfall in der zweiten Runde tödlich verunglückte.

Das Layout des Sepang International Circuit

Vom legendären F1-Streckendesigner Hermann Tilke entworfen, wurde der Sepang International Circuit Ende der 1990er-Jahre erbaut. Mit dem Hauptziel, neben der Motorrad-WM endlich auch die Formel 1 nach Malaysia zu holen, wurde die Rennstrecke samt aller Boxen- und Paddock-Gebäude sowie den 130.000 Zuschauer fassenden Tribünen binnen 14 Monaten aus dem Boden gestampft. Die MotoGP trug am 20. April 1999 das erste Rennen in Sepang aus, die Formel 1 zog ein halbes Jahr später nach.

Mit einer Länge von 5,543 Kilometern zählt Sepang zu den längsten Strecken im aktuellen Rennkalender der MotoGP. Bei einer Streckenbreite von rund 25 Metern weist das Asphaltband fünf Links- und zehn Rechtskurven auf. Im ersten Sektor wartet auf die Piloten eine geschwungene Rechts-Links-Kombination, die den langsamsten Teil der Strecke darstellt. Sektor zwei umfasst eine Gerade und die spitze Rechtskurve Turn 4, ehe es in die S-Kombination 5/6 geht. In Sektor 3 geht es zunächst in die Doppel-Rechts 7/8 und anschließend auf eine kurze Gerade, auf der der spitze Linksknick Turn 9 hart angebremst werden muss. Eine langgezogene Doppel-Rechts-Kombination später geht es nach Turn 12, einer Linkskurve, in den Schlusssektor.

Das Layout in Sepang ermöglicht fantastisches Racing, Foto: IMAGO / Panoramic by PsnewZ
Das Layout in Sepang ermöglicht fantastisches Racing, Foto: IMAGO / Panoramic by PsnewZ

Hier zählt dann nur noch Topspeed. Über die geschwungene Rechtskurve 13 wird der spitze Rechtsknick 14 angebremst. Anschließend geht es nur noch auf die beiden Geraden, die durch die beinahe 180 Grad betragende Schlusskurve 15 verbunden sind. Die Start/Ziel-Gerade misst 920 Meter, es werden knapp 340 km/h Höchstgeschwindigkeit erreicht.

Die Statistik zum Malaysia-GP

Rekordsieger in Sepang ist MotoGP-Legende und Fanliebling Valentino Rossi, der den Malaysia-GP im Verlauf seiner Karriere sechsmal gewinnen konnte. Dani Pedrosa folgt mit drei Grand-Prix-Siegen. Marc Marquez, Francesco Bagnaia, Casey Stoner oder Andrea Dovizioso siegten je zweimal. Der erfolgreichste MotoGP-Konstrukteur in Sepang ist Ducati mit acht Siegen, Honda und Yamaha bringen es auf je sechs Erfolge.