Ein turbulentes Heimwochenende beim Deutschland-Grand-Prix ging für Philipp Öttl einigermaßen versöhnlich zu Ende. Er beendete das Moto3-Rennen auf dem 11. Rang und verpasste seine beste Saisonplatzierung - Platz zehn in Le Mans und Barcelona - nur knapp. "Mein Resümee fällt auf jeden Fall positiv aus. Ich bin zufrieden", meinte er nach dem Rennen. "Weltmeisterschaftsrang 16 ist auf jeden Fall gut. Wichtig ist auch, dass wir Anschluss nach vorne haben. In den letzten Rennen konnte ich zeigen, dass ich im Spitzenfeld mitfahren kann. Das letzte Quäntchen fehlt noch. Ich kann den Speed noch nicht bis ganz zum Rennende durchhalten, aber wir haben neun Rennen in dieser Saison noch vor uns."

Dieses letzte Quäntchen lag am Sachsenring in der Performance auf abgenutzten Reifen versteckt, wie Öttl auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com erklärte: "Ich hatte am Anfang etwas Rückstand auf die Gruppe vorne. Wir konnten die Lücke zwar gemeinsam zufahren, aber das hat leider ziemlich viel Reifen gekostet. Vor allem die linke Flanke wird dann extrem heiß. Das wurde am Rennende zum Problem, sonst wäre nach vorne vielleicht noch etwas mehr gegangen."

In der Schlussphase lag Öttl lange auf Rang zehn, am Ende musste er sich dann aber doch mit Rang elf abfinden. "In der letzten Runde hatte ich leider einen Fehler im Omega. Da musste ich eine weitere Linie fahren und Ajo ist innen durchgeschlüpft. Ich habe zwar noch einmal versucht zu kontern, aber er hat immer zugemacht", schilderte der Bayer die letzten Kurven.

Rang elf war für Öttl am Ende das Maximum, Foto: Tobias Linke
Rang elf war für Öttl am Ende das Maximum, Foto: Tobias Linke

Strafen reichen Öttl nicht

Bei aller Zufriedenheit über die eigene Leistung war der Ärger über das Qualifying von Samstag noch nicht verflogen. Öttl hatte sich über langsame Piloten auf der Ideallinie beschwert und Strafen gefordert. Diese wurden auch durchgesetzt, allerdings nicht in der versprochenen Härte. Elf Fahrer wurden um je drei Plätze zurückversetzt und mussten die erste Hälfte des 20-minütigen Qualifying aussetzen. "Das ist zu wenig", ärgerte sich Öttl. "Es wurde gesagt, dass jeder sechs Ränge zurückmuss. Drei waren es im Endeffekt. Das Warm-Up ist sowieso scheißegal. Da fährt man sich nur ein wenig ein. Ich war in manchen Warm Ups fast Letzter und im Rennen dann in den Punkten. Zehn Minuten reichen vollkommen, 20 sind eh fast zu viel. Naja, die Rennleitung muss eh selbst wissen, was sie machen."