Portrait
Über zwei Jahrzehnte lang war der Salzburgring die Heimat der Motorrad-Weltmeisterschaft in Österreich. 1994 flog die extrem schnelle und gefährliche Strecke aber aus dem Rennkalender und man übersiedelte für die Jahre 1996 und 1997 nach Spielberg an den damaligen A1-Ring. Danach verschwand der Österreich-GP aus dem Rennkalender, kehrte erst 2016 nach einer Generalüberholung durch den neuen Namensgeber Red Bull zurück. Seither ist Spielberg wieder ein Fixpunkt im Kalender, war oftmals ein Garant für Spektakel.
Das Layout des Red Bull Rings
Das Gebiet rund um Spielberg und Zeltweg steht für Motorsporttradition pur. Die erste permanente Strecke wurde 1970 mit dem knapp sechs Kilometer langen Österreichring eröffnet. Ende der 80er-Jahre wurde die Formel 1 jedoch zu schnell für die Hochgeschwindigkeitsbahn, sodass das Streckenlayout gekürzt und angepasst werden musste. Heraus kam nach jahrelangen und umfangreichen Umbauarbeiten der 4,318 Kilometer lange A1-Ring, der in diesem Layout noch heute Bestand hat. 1996 wurde die Strecke eröffnet und ging nach dem F1-Aus im Jahr 2003 in die Hände von Red Bull über. Sie sollte völlig neu aufgebaut werden, weshalb sie auch abgerissen wurde. Es folgte jedoch ein jahrelanges politisches Hick-Hack mit den Anrainern am Ring, weshalb die Strecke brach lag. Erst im Mai 2011 wurde die Strecke als Red-Bull-Ring wieder eröffnet. 2014 gab die Formel 1 ihr Comeback, 2016 folgte die MotoGP.
Die nur 4,318 Kilometer lange Piste verfügt über ein relativ simples Layout und über zehn Kurven, wobei es sieben Mal nach rechts und nur drei Mal links herum geht. Besonders bekannt ist der Red Bull Ring für Highspeed, aber auch enorme Höhenunterschiede. Die Fahrer erwarten in Spielberg Anstiege von bis zu zwölf Prozent und Gefälle von bis zu zehn Prozent, 65 Höhenmeter liegen zwischen höchstem und tiefstem Punkt der Strecke.

Im Jahr 2021 erfolgte ein weiterer Umbau, zwischen den Kurven eins und drei wurde eine neue Rechts-Links-Schikane eingebaut. Dies passierte in enger Abstimmung mit FIM, Dorna und der FIA. Hintergrund war die Erhöhung der Sicherheit für die Motorrad-Königsklasse, um Unfälle, wie den von Johann Zarco und Franco Morbidelli im Jahr 2020 in Zukunft zu verhindern. Die Yamaha-Piloten Maverick Vinales und Valentino Rossi wurden damals nur um Haaresbreite von umherfliegenden Maschinen verfehlt. Das ursprüngliche Layout kann von Formel 1 und Co. aber weiterhin verwendet werden.

Die Statistik zum Österreich-GP
Die Rekordsieger auf dem Red Bull Ring sind Andrea Dovizioso und Francesco Bagnaia, die den Österreich-GP je dreimal gewinnen konnten. Während Dovizioso 2017, 2019 und 2020 siegte, triumphierte Bagnaia bei den letzten drei Ausgaben seit 2022. Ansonsten konnte noch kein Fahrer mehrfach in Spielberg gewinnen: Andrea Iannone, Jorge Lorenzo, Brad Binder, Mick Doohan und Alex Criville siegten je einmal. Der erfolgreichste MotoGP-Konstrukteur am Red Bull Ring ist Ducati mit acht Siegen. Von den restlichen Herstellern konnte nur KTM (2021) bislang einmal gewinnen.