Schon im letzten Jahr verzeichnete das MotoGP-Rennen in Spielberg einen Negativrekord in Sachen Zuschauerzahlen. Doch 2025 setzt dem Ganzen noch einmal die Krone auf. Es ist ein Tiefpunkt für den Österreich Grand Prix. Der Grund für die erschreckenden Zahlen ist jedoch denkbar einfach.
MotoGP in Österreich: Nicht einmal 50.000 Zuschauer am Sonntag
117.560 Fans verkündete der Veranstalter am Sonntag über das gesamte Wochenende. Zum Vergleich: 2024 kamen zum vorherigen Negativrekord immerhin noch 150.187 Fans. Jetzt also nochmal über 30 Tausend weniger. Am schlimmsten ist der Blick auf den Rennsonntag. Gerade einmal 49.901 Zuschauer sahen den erneuten Triumph von Marc Marquez. Da waren in Le Mans mehr Menschen am Freitag zu Gast.
Die Besucherzahlen der MotoGP am Red Bull Ring seit dem Debüt 2016
| Jahr | Zuschauer |
|---|---|
| 2016 | 215.850 |
| 2017 | 201.589 |
| 2018 | 206.746 |
| 2019 | 197.315 |
| 2020 | 0 (Covid-19) |
| 2021 | 190.145 (zwei Rennen) |
| 2022 | 167.850 |
| 2023 | 173.017 |
| 2024 | 150.187 |
| 2025 | 117.560 |
Dabei ist eines unstrittig: Der Red Bull Ring hat viel zu bieten. Kein Event des Jahres ist so gut organisiert, hat so gute Einrichtungen und bietet so viel drumherum. Dieses Jahr gab es zum Beispiel eine Legendenparade mit Giacomo Agostini, Casey Stoner und vielen weiteren Helden der Vergangenheit. Dazu Flugshow, Stunts und Live-Musik. Hier kommt jeder Fan auf seine Kosten.
MotoGP in Spielberg: Wer soll das bezahlen?
Wo wir auch schon beim banalen, aber entscheidenden Grund für den massiven Fanschwund sind. Wie unser geschätzter ehemaliger Kollege Michael Höller in der 'Krone' einen Besucher zitierte: "Andere fahren dafür 14 Tage nach Mallorca." Damit sind nicht unbedingt die Ticketpreise gemeint, aber ALLES andere. Ein Bier? 6,50 Euro. Eine Schnitzelsemmel? 12 Euro. Ein Platz beim Camping? Gefühlt unbezahlbar. Ein deutscher Kollege sprach von "österreichischer Wegelagerei" und auch beim Fan-Treff von Motorsport-Magazin.com schallte uns genau dieses Thema entgegen.
Es geht nicht um die Frage, was am Red Bull Ring alles geboten wird. Es geht darum, ob sich die Fans einen Rennbesuch überhaupt noch leisten können oder wollen. Nun, das können sie, aber eben woanders. Am Sachsenring und bei der Rückkehr in Brünn gab es neue Zuschauerrekorde. Beide Wochenenden zogen weit über 200.000 Fans an, davon kann Spielberg aktuell nur träumen. Besonders Brünn ist für das österreichische Publikum eine gute Alternative, von Wien aus sogar nähergelegen. Das Interesse an der MotoGP ist in Mitteleuropa also definitiv da, nur muss ein Rennwochenende eben bezahlbar sein. In Österreich wurde der Bogen zu weit überspannt - und halbleere Ränge sind dafür die Quittung.
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