BMW hat die dreitägigen Testfahrten (Freitag bis Sonntag) im Vorfeld der 24 Stunden von Daytona mit der Bestzeit abgeschlossen. Beim 'Roar before the 24' führte der Belgier den #24 BMW M Hybrid V8 (Philipp Eng/Dries Vanthoor/Kevin Magnussen/Raffaele Marciello) bereits am Freitag zur schnellsten Gesamtzeit auf dem US-amerikanischen Ovalkurs.

Gleichzeitig drehte der frühere Formel-1-Fahrer Kevin Magnussen seine ersten Runden für den neuen Arbeitgeber aus München und ordnete sich in der kombinierten Zeitenliste aller drei Tage auf dem 17. Rang ein. Magnussen benötigte am Freitag 1:36.907 Minuten für seine persönliche Bestzeit, während sein belgischer Teamkollege Vanthoor eine 1:35.424 notierte.

Daytona-Test: BMW vor Acura und Lamborghini

Vanthoor führte das Feld der zwölf LMDh-Prototypen in der GTP-Klasse vor den beiden Acura ARX-06 an, die nach dem 'Daytona-Skandal von 2023' nun wieder von Meyer Shank Racing eingesetzt werden. Der frühere BMW-Werksfahrer Nick Yelloly bugsierte den #93 Acura (Renger van der Zande/Nick Yelloly/Alex Palou/Kaku Ohta) am Freitag zu Platz zwei - 0,195 Sekunden Rückstand zu Vanthoors BMW. Mit vier Zehntelsekunden Abstand belegte Tom Blomqvist - ebenfalls Ex-BMW-Fahrer - P3 im #60 Acura (Tom Blomqvist/Colin Braun/Scott Dixon/Felix Rosenqvist).

Ein Großteil der schnellsten Rundenzeiten wurde am Freitag erzielt. So auch im Falle von Romain Grosjean, der zu Platz vier im stark besetzten #63 Lamborghini SC63 (Mirko Bortolotti/Romain Grosjean/Daniil Kvyat/Edoardo Mortara) fuhr. Die Italiener hatten nach einigen Wirrungen rund um das beschlossene Aus in der Langstrecken-WM WEC vor Kurzem mit Maurizio Leschiutta ihren neuen Motorsportchef präsentiert. In Daytona fährt der einzige Lamborghini im GTP-Starterfeld in einem auffälligen Design angelehnt an die italienischen Nationalfarben.

BMW zeigte sich nicht nur in Form des #24 M Hybrid V8 gut aufgelegt vor dem Start ins neue Jahr, auch das Schwesterauto mit den beiden Deutschen Rene Rast und Marco Wittmann sowie Sheldon van der Linde und Robin Frijns brauchte sich in der kombinierten Zeitenliste nicht zu verstecken. Die DTM-Champions van der Linde und Wittmann landeten im Klassement auf den Plätzen fünf und sechs mit knapp sieben Zehnteln Rückstand zur Spitze.

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Kann BMW diesmal um den Daytona-Gesamtsieg mitmischen?, Foto: LAT Images

Wehrlein-Porsche schnellster Vertreter aus Zuffenhausen

Der schnellste Porsche 963 in Form der privat von JDC-Miller Motorsports eingesetzten #85 (Tijmen van der Helm/Gianmaria Bruni/Bryce Aron/Pascal Wehrlein) ordnete sich dank Gianmaria Bruni auf P7 ein. Teamkollege Pascal Wehrlein gibt sein Debüt auf der Langstrecke und könnte später im Jahr auch noch bei den 24 Stunden von Le Mans für Porsche an den Start gehen.

Den bestplatzierten Werks-Porsche (#7 Felipe Nasr/Nick Tandy/Laurens Vanthoor) von Penske führte Laurens Vanthoor - Dries' älterer Bruder - zu P9. Die Vorjahres- und Rekordsieger aus Zuffenhausen verloren am Freitag Streckenzeit, nachdem Felipe Nasr mit einem Problem im Bereich des Hybrid-Systems ausgerollt war. Porsche habe laut Angaben von Sportscar365 sowohl die Batterie als auch die MGU-Einheit an der #7 ausgetauscht, um am Samstag wieder ins Geschehen eingreifen zu können.

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Diesen Porsche 963 fährt Pascal Wehrlein in Daytona, Foto: LAT Images

Wegen Krankheit: Cadillac-Trio in Daytona nur zu Dritt

Etwas überraschend: Der bestplatzierte der drei Cadillac V-Series. R (Jack Aitken/Earl Bamber/Frederik Vesti/Felipe Drugovich) kam nicht über P11 hinaus. Earl Bamber fehlten exakt 1,001 Sekunden zur Spitze. Ebenso unerwartet: Alex Lynn musste seine geplante Teilnahme auf dem #40 Cadillac von Wayne Taylor Racing wegen Krankheit absagen. Kamui Kobayashi, Louis Deletraz und Jordan Taylor werden das Rennen zu Dritt bestreiten.

Die geplante Session am Sonntagmorgen musste wegen starken Regens für einige Stunden verschoben werden. Laut aktuellen Wettervorhersagen könnte es auch am kommenden Donnerstag regnen, wenn sich die Teams weiter auf das 24-Stunden-Rennen einschießen. Das Qualifying wird inzwischen nicht mehr während des Roar-Tests, sondern am Freitag vor dem Rennen ausgetragen.

LMP2: Peugeot-Neuzugang setzt Bestzeit

In der mit zwölf Autos besetzten LMP2-Klasse setzte sich die Startnummer #04 von Crowdstrike Racing (George Kurtz/Malthe Jakobsen/Toby Sowery/Colton Herta) durch. Peugeots WEC-Neuzugang Malthe Jakobsen brauchte 1:38.673 Minuten - gut 3 Sekunden langsamer als die LMDh-Autos - für die Klassenbestmarke. Auf den Plätzen zwei und drei folgten #2 United Autosports (Nick Boulle/Ben Hanley/Garnet Patterson/Oliver Jarvis) und #88 AF Corse (Luis Perez Companc/Dylan Murry/Nicklas Nielsen/Matthieu Vaxiviere) um den amtierenden Le-Mans-Sieger Nicklas Nielsen.

GTD-Pro und GTD: Lamborghini-Bestzeit in beiden Klassen

In der GTD-Pro-Kategorie hatte das neue Lamborghini-Einsatzteam Pfaff Motorsports mit dem #9 Lamborghini Huracan GT3 Evo2 (Andrea Caldarelli/Jordan Pepper/Marco Mapelli/James Hinchcliffe) die Nase vorn. Andrea Caldarelli war in der kombinierten Zeitenliste mit einer 1:47.626 genau 0,149 Sekunden schneller als der amtierende IMSA-Klassenmeister Laurin Heinrich im #77 AO Racing Porsche 911 GT3 R (Laurin Heinrich/Klaus Bachler/Alessio Picariello). Lamborghini und Porsche machten die Top-6 des GTD-Pro-Klassements unter sich aus.

In der GTD-Klasse, die ebenfalls mit GT3-Autos fährt, setzte sich mit Forte Racing (Misha Goikhberg/Mario Farnbacher/Franck Perera/Parker Kligerman) ein weiterer Lamborghini Huracan durch. Franck Perera platzierte sich knapp vor der früheren DTM-Pilotin Rahel Frey, die die neue Kollaboration der Iron Dames mit dem Porsche 911 GT3 R (Sarah Bovy/Rahel Frey/Michelle Gatting/Karen Gaillard) anführt.