Er fuhr Formel 1, gewann die DTM-Meisterschaft und ist amtierender Formel-E-Weltmeister: Pascal Wehrlein hat mit seinen inzwischen 30 Jahren bereits eine beeindruckende Rennfahrer-Vita vorzuweisen, aber offensichtlich noch lange nicht genug. Jetzt wagt der gebürtige Sigmaringer auch noch den Schritt auf die Langstrecke!
Wehrlein gibt bei den 24 Stunden von Daytona (25.-26. Januar 2025) sein Debüt in einem Prototypen-Fahrzeug. Der Porsche-Werksfahrer geht beim US-Klassiker erstmals für das Kundenteam der Zuffenhausener, JDC-Miller Motorsports, an den Start. Den zuletzt extrem erfolgreichen Porsche 963 teilt sich Wehrlein mit Renn-Veteran Gianmaria Bruni (43 Jahre) sowie den noch unbekannten Nachwuchspiloten Tijmen van der Helm (21) und Bryce Aron (20).
"Nicht nur zum Spaß": Wehrlein nach Daytona auch in Le Mans?
Mit dem LMDh-Porsche findet Wehrlein zwar potenzielles Siegmaterial vor - der 963 gewann 2024 die 24h Daytona, alle IMSA-Titel und die Fahrer-Weltmeisterschaft in der WEC - doch das private JDC-Miller-Team dürfte sich im Kampf gegen die Werksteams von Porsche, BMW, Cadillac und Acura eher schwertun beim anstrengenden 24-Stunden-Rennen.
Für Wehrlein könnte Daytona allerdings erst der Anfang sein. Es halten sich hartnäckige Gerüchte, dass das Rennen auf dem US-Ovalkurs als Vorbereitung für etwas noch Größeres dienen soll: den Start bei den 24 Stunden von Le Mans. "Pascal fährt Daytona sicherlich nicht nur zum Spaß", sagte ein Porsche-Insider zu Motorsport-Magazin.com.

Porsche: Drittes Le-Mans-Auto offenbar noch nicht gesetzt
Wehrlein hätte Zeit für das berühmteste Rennen der Welt und gleichzeitige Saisonhighlight im WEC-Rennkalender. Le Mans (14.-15. Juni 2025) überschneidet sich ebenso wenig mit seinem Hauptprogramm - der Formel E - wie Daytona. In der Vergangenheit herrschten stets Terminkollisionen zwischen der Elektro-Rennserie und den 24 Stunden von Daytona. Porsche-Werksfahrer dürfen nur bei anderen Rennen starten, wenn das jeweilige Fokusprogramm nicht beeinträchtigt wird.
Platz wäre theoretisch ebenfalls für Wehrlein, sogar in einem Werks-Porsche. Der Autobauer hat sich durch den Gewinn der IMSA-Meisterschaft einen zusätzlichen Startplatz in Le Mans gesichert. Schon 2023 und 2024 traten je drei werksunterstützte Porsche 963 - zwei aus der WEC und einer aus der IMSA - beim Rennen entlang der Sarthe an.
Aber: Der neuerliche Einsatz des IMSA-Porsche in Le Mans soll noch nicht in trockenen Tüchern sein. Es hängt wie so oft an der Finanzierung, das kostenintensive Projekt muss der Vorstand offenbar erst durchwinken. Gibt es grünes Licht, wäre der Weg für Wehrlein praktisch frei. Damit hätte Porsche zumindest einen Fahrer aus Deutschland am Start, nachdem Andre Lotterer (hier das große Exklusiv-Interview zum Abschied lesen) die Marke überraschend in Richtung Genesis/Hyundai verlassen hat.
Porsche in Le Mans mit Wehrlein statt Vettel?
Laut Spekulationen könnte Wehrlein dann die 'deutsche Lücke' füllen, für die einst Sebastian Vettel vorgesehen war. Der vierfache Formel-1-Weltmeister wurde schon 2024 mit einem Le-Mans-Start im Porsche in Verbindung gebracht. Trotz eines ausgiebigen Testprogramms wurde letztendlich nichts aus einer Zusammenarbeit. Inzwischen soll das Interesse an diesem Projekt - das für ein gigantisches Medien-Interesse sorgen würde - laut internen Aussagen etwas abgeflaut sein; womöglich auch aus finanziellen Gründen. Wehrlein wäre als Porsche-Werksfahrer deutlich günstiger.
Vettel selbst wollte Ende vergangenen Jahres ein Motorsport-Comeback nicht kategorisch ausschließen, sich aber ebenso wenig festlegen. "Also in der Formel 1 ziemlich sicher nicht", sagte der Heppenheimer zu RTL. "Aber vielleicht in einem anderen Rennauto in Zukunft, wer weiß. Aber das würde natürlich nicht die gleiche Intensität bedeuten wie in der Vergangenheit." Eine Rückkehr ins Rennauto im Jahr 2025 "könnte, aber könnte auch nicht sein", ließ Vettel sich nicht in die Karten blicken. "Es ist noch nichts in Stein gemeißelt."
Du willst wissen, welche Fahrer bald beim 24-Stunden-Rennen in Daytona an den Start gehen? Dann wirf jetzt einen Blick in die Starterliste mit allen Stars von Rene Rast über Kevin Magnussen bis Pascal Wehrlein:
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