Jetzt hat es auch Porsche bestätigt: Pascal Wehrlein gibt in diesem Jahr sein Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans (14.-15. Juni 2025). Der amtierende Formel-E-Weltmeister startet auf dem von Penske eingesetzten Werks-Porsche 963 mit der Startnummer #4. Wehrlein teilt sich den LMDh-Prototypen mit dem früheren Formel-1-Fahrer Felipe Nasr und dem Briten Nick Tandy, der aktuell von einem Langstrecken-Rekord zum nächsten eilt.
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Porsche mit Wehrlein statt Vettel bei den 24h Le Mans
Motorsport-Magazin.com hatte Wehrleins Einsatz in Le Mans anstelle von Sebastian Vettel schon vor Monaten spekuliert - am heutigen Dienstag ist die offizielle Bestätigung reingeflattert. Der 30-Jährige klettert beim 24h-Rennen praktisch in den dritten Werks-Porsche, den Prototypen aus der US-amerikanischen IMSA-Meisterschaft, den die Zuffenhausener neben den beiden WEC-Stammautos in die Schlacht führen werden.
Mit dem Gewinn der letztjährigen IMSA-Meisterschaft hatte sich Porsche einen weiteren Entry für Le Mans gesichert, sodass sie zum dritten Mal in Folge mit drei Porsche 963 beim berühmtesten Rennen des Jahres vertreten sein werden. In den USA lief es für den Sportwagenbauer auch zu Beginn dieser Saison perfekt: Wehrleins baldige Teamkollegen, Nasr und Tandy, gewannen sowohl die 24 Stunden von Daytona als auch das 12-Stunden-Rennen in Sebring.
Wehrlein fuhr den Porsche 963 erstmals ebenfalls in Daytona, allerdings ein Kundenauto von JDC Miller-Motorsports (Platz sechs). Für Le Mans erhält der frühere DTM-Champion und Formel-1-Fahrer die volle Werksunterstützung und mit Nasr und Tandy zwei Weltklasse-Teamkollegen. Kann Wehrlein dabei helfen, Porsche den Gesamtsieg - es wäre der 20. - beim Langstrecken-Klassiker zu bescheren? 2015 gelang seinem Landsmann Nico Hülkenberg dieses Kunststück ebenfalls auf einem 'Zusatz-Porsche'.
Pascal Wehrlein: Le Mans als Geschenk für Formel-E-Titel
Wehrleins Hauptjob bleibt die Formel E, in der er mit Porsche nach vier Saisonrennen den achten Gesamtplatz belegt. Der Start in Le Mans dürfte auch ein Geschenk seines Arbeitgebers für den gewonnenen WM-Titel gewesen sein. Üblicherweise müssen sich Porsche-Werksfahrer voll auf ihr Hauptprogramm fokussieren. Diesmal lagen die Termine zwischen der Elektro-Weltmeisterschaft und den Langstrecken-Klassikern günstig.
Wehrleins Formel-E-Teamkollege, Antonio Felix da Costa, hat ebenfalls die Freigabe für Le Mans erhalten. 2024 musste der Portugiese aussetzen, was ihm überhaupt nicht geschmeckt hat. Dieses Jahr darf Felix da Costa wieder ran, allerdings 'nur' in einem LMP2-Wagen, obwohl er mit sechs Le-Mans-Teilnahmen - 2023 im Jota-Kundenporsche und 2022 als LMP2-Klassensieger - deutlich mehr Erfahrung aufweist als Wehrlein. Der Schweizer Nico Müller, der ebenfalls als Kandidat für das vakante #4-Cockpit gehandelt wurde, durfte zuletzt in Sebring immerhin einen Kunden-Porsche von JDC fahren.
"Pascal Wehrlein hat uns bei Testfahrten und bei seiner Teilnahme an den 24 Stunden von Daytona vollends überzeugt. Als amtierender Formel-E-Weltmeister hat er sich nun sein Le-Mans-Debüt am Steuer eines Porsche 963 verdient", bestätigte Porsche-Motorsportchef Thomas Laudenbach das 'Präsent' für Wehrlein, der seit Ende 2020 zum Werkskader zählt und bis letztes Jahr ausschließlich Formel E fuhr.
Rennserie | Pascal Wehrleins Erfolge | 3 |
---|---|---|
DTM | 3 Siege, 7 Podien, 1 Titel in 58 Rennen (2013-2015, 2018) | |
Formel 1 | 6 Punkte in 39 Rennen, bestes Ergebnis: P8 (2016-2017) | |
Formel E | 7 Siege, 13 Podien, 1 Titel in 84 Rennen (2019 bis heute) |
Wehrlein dritter deutscher Hypercar-Starter in Le Mans
Wehrlein ist in Le Mans neben Mick Schumacher (Alpine) und dem dreifachen DTM-Champion Rene Rast (BMW) der dritte Fahrer aus Deutschland in der Hypercar-Klasse. Und Porsche hat nach dem Aus des amtierenden WEC-Weltmeisters Andre Lotterer (fährt überraschend doch in Le Mans) wieder einen einheimischen Piloten im Cockpit. Die beiden weiteren Porsche 963 teilen sich Kevin Estre/Laurens Vanthoor/Matt Campbell sowie Michael Christensen/Julien Andlauer/Mathieu Jaminet.
"Für Porsche Penske Motorsport in Le Mans starten zu dürfen, bedeutet für mich die Erfüllung eines Traums", sagt Wehrlein. "Ich freue mich auf die Herausforderung, denn anders als in der Formel E muss ich im Porsche 963 alles teilen, was ich sonst auf mich allein zuschneiden kann: Sitzposition, Setup, Strategie und so weiter." Als größte Herausforderung bezeichnete Wehrlein im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com das Management des gemischten Verkehrs mit unterschiedlich leistungsstarken Fahrzeugen, und fügte an: "Das Fahrgefühl erinnert mich sehr an die DTM-Autos. Die sind viel näher dran als ein Formel-E-Auto."
62 Rennwagen gehen bei den 24 Stunden von Le Mans 2025 an den Start, darunter 21 Hypercars. Schaue dir in diesem Artikel an, wer die Gegner von Wehrlein und Porsche sind:
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