Porsche ist mit einem fulminanten Vierfachsieg in die NLS-Saison 2025 gestartet. Vier Autos des Sportwagenherstellers aus Zuffenhausen belegten die vorderen Plätze im Feld der 18 angetretenen GT3-Fahrzeuge. Falken Motorsports führte das Neunelfer-Quartett mit seinen beiden türkis-blauen Porsche 911 GT3 R an und setzte seine Topform aus der vergangenen Saison nahtlos fort: 2024 landeten die von Schnabl Engineering eingesetzten Porsche fünf Gesamtsiege auf der Nürburgring-Nordschleife.
Routinier Sven Müller und Falken-Neuzugang Morris Schuring führten den #3 Porsche nach 28 Runden zum Auftaktsieg. Der 20-jährige Niederländer, der dieses Jahr sein DTM-Debüt für Manthey-Porsche geben wird, feierte seinen ersten NLS-Sieg. Bemerkenswert: Vater Gerwin Schuring gewann im Jahr 2015 das NLS bzw. VLN-Saisonfinale auf einem Cup-Porsche beim letzten Triumph eines Nicht-GT3-Autos.
Kniffliger NLS-Auftakt: Vierfachsieg für Porsche
Müller und Schuring hatten beim Zieleinlauf rund 3 Sekunden Vorsprung auf den Schwester-Porsche, den sich Lokalmatador Nico Menzel und der Franzose Dorian Boccolacci teilten. Die Strategie der Falken-Mannschaft erwies sich als entscheidend: Die beiden auf Regenreifen gestarteten Porsche bogen nach der ersten Runde in die Boxengasse ab und setzten ihre Fahrt auf Slick-Mischungen fort, während ein Großteil der Konkurrenz zunächst auf Wet-Reifen blieb, nachdem es zwischen dem Qualifying am Morgen und dem Rennstart geregnet hatte.
"Das erwies sich später aber als goldrichtig, denn die Strategie hat perfekt funktioniert", sagte Schuring. Teamkollege Müller ergänzte: "Von Startplatz 15 auf eins, so kann man arbeiten." Dank der eilig korrigierten Reifen-Strategie gelang auch dem zweiten Falken-Porsche eine Aufholjagd von P11 bis auf die zweite Position. Rennfahrersohn Menzel fand: "Besser kann man ja gar nicht in die neue Saison starten."

Manthey-Porsche verpasst möglichen Sieg trotz Strategie-Mut
Das Podium komplettierte der #911 Grello-Porsche von Manthey, der erstmals mit einem sichtbaren Sponsoring von Red Bull auf der Nordschleife an den Start ging. Thomas Preining, der DTM-Champion von 2023, und sein Teamkollege Ayhancan Güven liefen mit deutlichen 1:13 Minuten Rückstand auf den siegreichen Falken-Porsche ins Ziel ein. Die Mannschaft aus Meuspath setzte seine beim letztjährigen NLS-Auftakt begonnene Podest-Serie damit nahtlos und saisonübergreifend fort.
Manthey ging auf der abtrocknenden Strecke ins Risiko und schickte den gelb-grünen Porsche 911 sofort auf geschnittenen Slick-Reifen ins Rennen. Startfahrer Preining hatte Glück, dass sein Auto nach einer unverschuldeten Kollision in der Startrunde keinen Schaden davontrug und der Österreicher seine Fahrt nach dem Dreher fortsetzen konnte.
"Am Start haben wir als eines der wenigen Teams die richtige Reifenentscheidung getroffen mit dem Cutted Slick, was sich verrückterweise nachher aber als Pech rausstellte, weil wir dadurch versetzt zum restlichen Feld auf der Strecke und bei den Reifenwechseln unterwegs waren", sagte Manthey-Geschäftsführer Nicki Raeder. "Auf Grund dessen waren wir einige Male durch Code-60-Phasen benachteiligt und andere Fahrzeuge nicht, wodurch wir über eine Minute verloren haben."

Mehrere Autos nachträglich disqualifiziert
Der vierte Porsche 911 GT3 R im SP9-Pro-Reigen von Dinamic GT (Matteo Cairoli/Bastian Buus) komplettierte das Neunelfer-Quartett an der Spitze. Das bestplatzierte Auto ohne einen Boxer-Motor war der #98 BMW M4 GT3 von Rowe Racing, der sein erstes NLS-Rennen mit dem Evo-Paket bestritt. Im einzigen Fahrzeug der Mannschaft aus St. Ingbert traten BMW-Neuzugang Kelvin van der Linde, Raffaele Marciello, Augusto Farfus sowie Jesse Krohn an und errangen den fünften Platz.
Hinter dem Sechstplatzierten #17 Mercedes-AMG GT3 von GetSpeed (Lucas Auer/Ralf Aron/Mikael Grenier/Adam Christodoulou) wurde der #27 Lamborghini Huracan GT3 Evo2 von Abt Sportsline als Siebter gewertet. Das Abt-Trio bestehend aus DTM-Meister Mirko Bortolotti, Luca Engstler und Jordan Pepper erbte eine Position im Nachgang, weil der zunächst Siebtplatzierte McLaren 720 S GT3 von Dörr Motorsport mit den Brüdern Ben und Phil Dörr disqualifiziert wurde.
Grund: Der McLaren fuhr mit Intermediate-Reifen, die nicht den vorgegebenen Spezifikationen entsprachen. Der Negativanteil des Profils habe laut den Sportkommissaren weniger als den im Reglement vorgeschriebenen 5 Prozent betragen. Das gleiche Schicksal ereilte den #36 Aston Martin Vantage GT3 Evo von Walkenhorst Motorsport (Christian Krognes/Henry Walkenhorst). Fünf weitere Autos aus den kleineren Klassen wurden ebenfalls wegen unterschiedlicher Vergehen disqualifiziert, darunter die beiden werksunterstützten Toyota Supra GT4 mit Rennfahrersohn Guliano Alesi.

Ford Mustang crasht im Qualifying - Stippler plötzlich im Audi
Auf den Plätzen acht, neun und zehn landeten die amtierenden 24h-Nürburgring-Sieger von Scherer Sport PHX mit ihrem Audi R8 LMS GT3 (Luca Ludwig/Markus Winkelhock), der Porsche 911 GT3 R von SP9-Rückkehrer Black Falcon sowie ein zweiter Audi R8 von Juta Racing, den Frank Stippler am Morgen überraschend zur Pole Position geführt hatte. Der dreifache 24-Stunden-Sieger wurde spät auf dem Juta-Audi genannt, nachdem er eigentlich inzwischen beim neuen Ford-Werksteam HRT angeheuert hat.
Stipplers geplantes Arbeitsgerät, der #2 Ford Mustang GT3 der HRT-Truppe aus Drees, musste das Rennen nach einem heftigen Qualifying-Unfall von Nico Bastian auslassen. Der zweite Mustang (David Schumacher/Dirk Müller/Dennis Fetzer) Jusuf Owega) erreichte bei seinem Renndebüt auf der Nordschleife den zwölften Platz. P11 ging unterdessen an den von Rinaldi eingesetzten Kondo-Ferrari 296 GT3 (Felipe Laser/Thomas Neubauer/Axcil Jefferies). Der zweite NLS-Saisonlauf, die ADAC Ruhrpott-Trophy, steigt am 26. April 2025.
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