Mit den 24 Stunden von Daytona (25.-28. Januar 2024) wartet zu Beginn des kommenden Jahres der erste wichtige Langstrecken-Klassiker auf die Motorsport-Fans. Beim gleichzeitigen Saisonauftakt der US-Sportwagenmeisterschaft IMSA gehen diesmal 60 Rennwagen in vier Klassen an den Start.
Nicht mehr dabei sind die kleinen LMP3-Prototypen, die im vergangenen Jahr mit neun Entries noch zum Feld der 61 Boliden zählten.
Daytona: Zehn LMDh kämpfen um Gesamtsieg
In der Topkategorie namens GTP (Grand Touring Prototype), dem US-Pendant zur Hypercar-Klasse der WEC, sind zehn LMDh-Rennwagen eingeschrieben. WEC-Hypercars bleiben wie in diesem Jahr absent. Zwölf LMP2-Fahrzeuge, 13 GTD-Pro-Nennungen sowie 25 GTD-Autos (beide mit GT3-Autos) komplettieren das Starterfeld bei der 62. Auflage des 24-Stunden-Rennens im Bundesstaat Florida.
In der GTP-Kategorie nehmen es die beiden deutschen Hersteller BMW und Porsche erneut mit der US-Konkurrenz um Acura und Cadillac auf. Lamborghini will dieses Jahr ebenfalls mit seinem neuen LMDh-Auto in der IMSA antreten, doch der Saisonstart in Daytona kam offenbar zu früh. Die Italiener werden zum zweiten Saisonlauf, den 12 Stunden von Sebring Mitte März, erwartet.
Ebenfalls absent ist das Team Meyer Shank Racing, das 2022 (mit Acura-DPi) und 2023 (mit Acura-LMDh) die 24h Daytona gewann und dem US-Ableger von Honda damit zwei von drei aufeinanderfolgenden Gesamtsiegen bescherte. Nach dem Betrugs-Skandal beim diesjährigen Daytona-Rennen hat sich Acura von MSR getrennt. Stattdessen setzt das Top-Team Wayne Taylor Racing with Andretti zwei Acura ARX-06 ein.
Porsche kommt mit vier 963, BMW mit zwei M Hybrid V8
Porsche stellt mit vier Porsche 963 das größte Kontingent in der GTP-Klasse. Zu den beiden Werksautos von Penske (Nick Tandy/Mathieu Jaminet/Kevin Estre/Laurens Vanthoor und Matt Campbell/Felipe Nasr/Josef Newgarden/Fred Makowiecki) gesellen sich zwei Kundenautos der Teams Proton Competition (Gianmaria Bruni/Neel Jani/TBA) sowie JDC-Miller MotorSports (Tijmen van der Helm/Phil Hanson/Ben Keating/Richard Westbrook).
BMW vertraut wie in diesem Jahr auf sein Werksteam RLL (Rahal Letterman Racing) und zwei BMW M Hybrid V8. Den Wagen mit der Startnummer #24 teilen sich Jesse Krohn, Augusto Farfus und Dries Vanthoor sowie ein noch unbekannter Fahrer. Im Schwesterauto mit der #25 wechseln sich Connor De Phillippi, Nick Yelloly, Maxime Martin und ein noch zu nennender Teamkollege ab. Aus dem diesjährigen IMSA-Stammaufgebot fehlt bislang der Österreicher Philip Eng.

Jenson Button vor Daytona-Debüt
Der 'Star' im GTP-Feld ist zweifelsohne der frühere Formel-1-Weltmeister Jenson Button, der für Wayne Taylor Racing auf dem #40 Acura ARX-06 an den Start gehen und sein Daytona-Debüt geben wird. Button wird auf dem Ovalkurs von Teamchefsohn Jordan Taylor, Louis Deletraz und Colton Herta unterstützt. Der Brite startete dieses Jahr auch bei den 24 Stunden von Le Mans auf dem einzigartigen NASCAR-Entry.
Auf dem Ovalkurs trifft Button mit Felipe Massa auf einen früheren F1-Weggefährten. Der Brasilianer bestreitet nach drei Jahren in der Brasilianischen Stock-Car-Meisterschaft erstmals wieder ein Rennen außerhalb seiner Heimat. Massa tritt in der LMP2-Klasse für das US-Team Riley unter anderem mit seinem Landsmann und Ex-DTM-Fahrer Felipe Fraga an.
LMP2-Klasse mit zwölf Autos
In der mit zwölf Autos besetzten LMP2-Kategorie sind zahlreiche Fahrerpaarungen der Teams noch nicht vollständig genannt worden. Unter besonderer Beobachtung der Fans steht sicherlich der #88 Oreca von AF Corse, auf dem die Ferrari-Werksfahrerin Lilou Wadoux an der Seite von Ferrari-Kollege Niklas Nielsen sowie Luis Perez Companc ihre Rennpremiere in Daytona geben wird.
Wadoux durfte zuletzt beim WEC-Rookietest in Bahrain den in Le Mans siegreichen Ferrari 499 P testen. Dem internationalen Publikum bekannt ist ebenfalls der frühere DTM-Meister und Formel-1-Pilot Paul Di Resta in Zak Browns Team United Autosports. Speziell für die US-Fans hat das Team United Autosports zwei Überraschungen parat: Die beiden IndyCar-Piloten Felix Rosenqvist (früherer DTM-Pilot) und Pato O'Ward kehren für Daytona ins überdachte Rennauto zurück.
GTD-Pro mit 13 Autos - 25 Wagen in GTD
Ein spezielles Augenmerk liegt dieses Jahr zudem auf den Klassen GTD-Pro und GTD, in denen baugleiche GT3-Fahrzeuge mit derselben Balance of Performance an den Start gehen. Die Pro-Kategorie mit 13 Autos von zehn unterschiedlichen Herstellern richtet sich vor allem an werksunterstützte Programme und ist gespickt mit Top-Fahrern der internationalen GT-Szene.
In der GTD-Kategorie treffen hingegen vorrangig Amateur-Fahrer auf ausgewählte Profis wie Ex-DTM-Champion Maximilian Götz (Korthoff-Mercedes), BMW-Werksfahrer Jens Klingmann (Turner-BMW) oder auch das in der WEC erfolgreiche Damen-Trio bestehend aus Rahel Frey, Sarah Bovy und Michelle Gatting (Iron-Dames-Lamborghini).

Ford Mustang GT3 gibt Rennpremiere
Den GT3-Sieg werden die GTD-Pro-Kollegen wohl erneut unter sich ausmachen. US-Fans dürfen sich auf das Debüt des nagelneuen Ford Mustang GT3 freuen, der sein erstes Rennen bestreitet. Auf den beiden von Multimatic eingesetzten Sportwagen findet sich mit dem früheren Daytona-Sieger und DTM-Champion Mike Rockenfeller sowie dem früheren BMW- und Ford-Werksfahrer Dirk Müller geballte Langstreckenerfahrung. Der GT3-Mustang muss sich im US-amerikanischen Duell gegen zwei Corvette Z06 GT3.R unter anderem mit Chevrolet-Neuzugang Daniel Juncadella beweisen.
Gute Chancen auf den GTD-Pro-Klassensieg darf sich der Lamborghini Huracan GT3 von Iron Lynx mit den vier Lambo-Werksfahrern Mirko Bortolotti, Andrea Caldarelli, Franck Perera sowie Jordan Pepper ausrechnen. Die deutschen Vertreter in der GTD-Pro sind überschaubar: Zwei Porsche 911 GT3 R von AO Racing (unter anderem mit DTM-Pilot Laurin Heinrich) und Kellymoss with Riley nehmen es mit einem BMW von Paul Miller Racing (unter anderem mit Sheldon van der Linde) sowie einem Mercedes-AMG GT3 von SunEnergy1 Racing auf.
Bei einigen noch vollständig zu nennenden Fahrerbesetzungen ist Deutschland in der GTD-Pro zudem mit McLaren-Werksfahrer Marvin Kirchhöfer (Pfaff-Mclaren) sowie Mario Farnbacher (Heart-of-Racing-Aston-Martin) vertreten. Ein Ferrari 296 GT3 mit den Werksfahrern Alessandro Pier Guidi, Davide Rigon und Daniel Serra sowie ein Lexus RC F GT3 komplettieren die GTD-Pro-Klasse, die zu Beginn dieses Jahres das deutsche Team Winward-Mercedes für sich entscheiden konnte.
24h Daytona 2024: Vorläufige Starterliste (Stand: 30. November)
GTP-Klasse (10 Autos)
Start-Nr. | Team | Fahrer | Auto |
---|---|---|---|
01 | Cadillac Racing | Sebastien Bourdais/Renger van der Zande/Scott Dixon | Cadillac V-Series.R |
5 | JDC-Miller MotorSports | Tijmen van der Helm/Phil Hanson/Ben Keating/Richard Westbrook | Porsche 963 |
6 | Porsche Penske | Nick Tandy/Mathieu Jaminet/Kevin Estre/Laurens Vanthoor | Porsche 963 |
7 | Porsche Penske | Matt Campbell/Felipe Nasr/Josef Newgarden/Fred Makowiecki | Porsche 963 |
10 | Wayne Taylor Racing | Ricky Taylor/Filipe Albuquerque/Brendon Hartley/Marcus Ericsson | Acura ARX-06 |
24 | BMW M Team RLL | Jesse Krohn/Augusto Farfus/Dries Vanthoor/TBA | BMW M Hybrid V8 |
25 | BMW M Team RLL | Connor De Phillippi/Nick Yelloly/Maxime Martin/TBA | BMW M Hybrid V8 |
31 | Cadillac Racing | Pipo Derani/Jack Aitken/Tom Blomqvist | Cadillac V-Series.R |
40 | Wayne Taylor Racing | Jordan Taylor/Louis Deletraz/Colton Herta/Jenson Button | Acura ARX-06 |
59 | Proton Competiton | Gianmaria Bruni/Neel Jani/TBA | Porsche 963 |
LMP2-Klasse (12 Autos)
Start-Nr. | Team | Fahrer | Auto |
---|---|---|---|
2 | United Autosports | Ben Hanley/Ben Keating/Nico Pino/Pato O'Ward | Oreca LMP2 07 |
04 | CrowdStrike Racing by APR | George Kurtz/Colin Braun/TBA/TBA | Oreca LMP2 07 |
8 | Tower Motorsports | TBA/TBA/TBA/TBA | Oreca LMP2 07 |
11 | TDS Racing | Steven Thomas/Mikkel Jensen/Hunter McElrea/TBA | Oreca LMP2 07 |
18 | Era Motorsport | Dwight Merriman/Ryan Dalziel/TBA/TBA | Oreca LMP2 07 |
20 | High Class Racing | Seth Lucas/Dennis Andersen/TBA/TBA | Oreca LMP2 07 |
22 | United Autosports | Dan Goldburg/Paul Di Resta/Felix Rosenqvist/TBA | Oreca LMP2 07 |
33 | Sean Creech Motorsport | Lance Willsey/Joao Barbosa/TBA/TBA | Ligier JS P217 |
52 | Inter Europol by PR1 | Jakub Smiechowski/TBA/TBA/TBA | Oreca LMP2 07 |
74 | Riley | Gar Robinson/Felipe Fraga/Josh Burdon/Felipe Massa | Oreca LMP2 07 |
88 | AF Corse | Luis Perez Companc/Niklas Nielsen/Lilou Wadoux/TBA | Oreca LMP2 07 |
99 | AO Racing | PJ Hyett/Paul-Loup Chatin/TBA/TBA | Oreca LMP2 07 |
GTD-Pro-Klasse (13 Autos)
Start-Nr. | Team | Fahrer | Auto |
---|---|---|---|
1 | Paul Miller Racing | Bryan Sellers/Madison Snow/Neil Verhagen/Sheldon van der Linde | BMW M4 GT3 |
3 | Pratt Miller Corvette | Antonio Garcia/Alexander Sims/Daniel Juncadella | Corvette Z06 GT3.R |
4 | Pratt Miller Corvette | Tommy Milner/Nicky Catsburg/Earl Bamber | Corvette Z06 GT3.R |
9 | Pfaff Motorsports | Oliver Jarvis/Marvin Kirchhöfer/James Hinchcliffe/Alexander Rossi | McLaren 720 S GT3 Evo |
14 | Vasser Sullivan | Ben Barnicoat/Jack Hawksworth/Kyle Kirkwood/TBA | Lexus RC F GT3 |
19 | Iron Lynx | Mirko Bortolotti/Jordan Pepper/Andrea Caldarelli/Franck Perera | Lamborghini Huracan GT3 EVO2 |
23 | Heart of Racing | Ross Gunn/Alex Riberas/Mario Farnbacher | Aston Martin Vantage GT3 |
62 | Risi Competizione | Davide Rigon/Daniel Serra/Alessandro Pier Guidi | Ferrari 296 GT3 |
64 | Ford Multimatic | Mike Rockenfeller/Harry Tincknell/TBA | Ford Mustang GT3 |
65 | Ford Multimatic | Joey Hand/Dirk Müller/TBA | Ford Mustang GT3 |
75 | SunEnergy1 Racing | TBA/TBA/TBA | Mercedes-AMG GT3 |
77 | AO Racing | Sebastian Priaulx/Laurin Heinrich/TBA | Porsche 911 GT3 R |
92 | Kellymoss with Riley | TBA/TBA/TBA | Porsche 911 GT3 R |
GTD-Klasse (25 Autos)
Start-Nr. | Team | Fahrer | Auto |
---|---|---|---|
12 | Vasser Sullivan | Frankie Montecalvo/Parker Thomson/Aaron Telitz/TBA | Lexus RC F GT3 |
13 | AWA | Orey Fidani/Matthew Bell/Lars Kern/Alex Lynn | Corvette Z06 GT3.R |
17 | AWA | Anthony Mantella/Nico Varrone/Thomas Merrill/Charlie Eastwood | Corvette Z06 GT3.R |
21 | AF Corse | Simon Mann/Fancois Heriau/Kei Cozzolino/TBA | Ferrari 296 GT3 |
023 | Triarsi Competizione | Alessio Rovera/Onofrio Triarsi/Ricky Agostini/Charlie Scardina | Ferrari 296 GT3 |
27 | Heart of Racing | Zack Robichon/Roman De Angelis/Marco Sörensen/Ian James | Aston Martin Vantage GT3 |
32 | Korthoff/Preston Motorsports | Mike Skeen/Mikael Grenier/Kenton Koch/Maximilian Götz | Mercedes-AMG GT3 |
34 | Conquest Racing | Alessandro Balzan/Cedric Sbirrazzuoli/Manny Franco/TBA | Ferrari 296 GT3 |
43 | Andretti Motorsports | Jarett Andretti/Gabby Chaves/Scott Hargrove/TBA | Porsche 911 GT3 R |
44 | Magnus Racing | John Potter/Andy Lally/Spencer Pumpelly/TBA | Aston Martin Vantage GT3 |
45 | Wayne Taylor Racing | Kyle Marcelli/Danny Formal/TBA/TBA | Lamborghini Huracan GT3 EVO2 |
47 | Cetilar Racing | Roberto Lacorte/Giorgio Sernagiotto/Eddie Cheever/TBA | Ferrari 296 GT3 |
53 | MDK Motorsports | TBA/TBA/TBA/TBA | Porsche 911 GT3 R |
55 | Proton Competition | TBA/TBA/TBA/TBA | Ford Mustang GT3 |
57 | Winward Racing | Russell Ward/Daniel Morad/TBA/TBA | Mercedes-AMG GT3 |
60 | Iron Lynx | Claudio Schiavoni/Matteo Cressoni/TBA/TBA | Lamborghini Huracan GT3 EVO2 |
66 | Gradient Racing | Katherine Legge/Sheena Monk/Tatiana Calderon/TBA | Acura NSX GT3 Evo |
70 | Inception Racing | Brendan Iribe/Frederik Schandorff/Ollie Millroy/Tom Gamble | McLaren 720 S GT3 Evo |
78 | Forte Racing | Misha Goikhberg/Loris Spinelli/TBA/TBA | Lamborghini Huracan GT3 EVO2 |
80 | Lone Star Racing | TBA/TBA/TBA/TBA | Mercedes-AMG GT3 |
83 | Iron Dames | Michelle Gatting/Sarah Bovy/Rahel Frey/TBA | Lamborghini Huracan GT3 EVO2 |
86 | MDK Motorsports | Kerong Li/Anders Fjordbach/TBA/TBA | Porsche 911 GT3 R |
91 | Kellymoss with Riley | TBA/TBA/TBA/TBA | Porsche 911 GT3 R |
96 | Turner Motorsport | Robby Foley/Patrick Gallagher/Michael Dinan/Jens Klingmann | BMW M4 GT3 |
120 | Wright Motorsports | TBA/TBA/TBA/TBA | Porsche 911 GT3 R |
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