Cadillac hat sich im Qualifying zu den 24 Stunden von Daytona 2024 (27.-28. Januar) eine Doppel-Pole gesichert. Pipo Derani, Daytona-Sieger 2016 und IMSA-Champion 2021, bugsierte den #31 Cadillac V-Series.R von Action Express Racing (Derani/Aitken/Blomqvist) auf den ersten Startplatz. Der frühere Formel-1-Fahrer Sebastien Bourdais im zweiten Cadillac #01 (Chip Ganassi Racing, Bourdais/Van der Zande/Dixon/Palou)) komplettierte die erste Startreihe für den US-Autobauer im Starterfeld der zehn LMDh-Rennwagen.
Die zweite Startreihe beim Langstrecken-Klassiker im US-Bundesstaat Florida ist in deutscher Hand: Ex-Formel-1-Fahrer Felipe Nasr führte den #7 Penske-Porsche 963 (Nasr/Cameron/Campbell/Newgarden) auf den dritten Startplatz, gefolgt von Lokalmatador Connor De Phillippi im #25 BMW M Hybrid V8 von RLL Racing (De Phillippi/Yelloly/Martin/Rast). "Wir haben keinerlei Fehler gemacht", sagte Porsches LMDh-Werksleiter Urs Kuratle. "Alle Teams lagen sehr dicht zusammen. Ich denke, wir haben eine gute Ausgangslage für das Rennen."
Neuer Daytona-Streckenrekord im Qualifying
Im Qualifying (hier geht es zum kompletten Ergebnis), das wie üblich eine Woche vor dem Hauptrennen im Rahmen der 'Roar before the Rolex 24'-Testfahrten stattfand, waren die beiden Cadillac eine Macht im Feld der 680 PS starken Hybrid-Prototypen: Derani stellte in der 15-minütigen Session mit der Bestzeit von 1:32.656 Minuten einen neuen Streckenrekord auf dem Ovalkurs auf. Der Brasilianer pulverisierte die bisherige Bestmarke (1:33.685 Minuten durch Oliver Jarvis 2019 auf Mazda) um mehr als eine Sekunde.
Bourdais im zweiten Werks-Cadillac reichte bis auf 0,071 Sekunden heran, während der Vorsprung auf den bestplatzierten Porsche 0,220 Sekunden betrug. All neun gestarteten LMDh-Autos in der Topklasse GTP lagen unter dem bisherigen Streckenrekord und waren um weniger als neun Zehntelsekunden getrennt. Bei der Zeitenjagd fehlte nur der #5 Kunden-Porsche von Proton Competition nach einem Trainings-Unfall des Schweizers Neel Jani.
Laut Pole-Setter Derani hätten die äußeren Bedingungen zu diesen auffällig schnellen Rundenzeiten geführt: "Ich war ehrlicherweise ziemlich überrascht, aber die Verhältnisse waren perfekt. In der Kälte funktionierten die Reifen sehr gut, und natürlich fährst du im Qualifying mit wenig Sprit im Tank." Zum Rennen am nächsten Wochenende, der 62. Auflage der 24 Stunden von Daytona, werden deutlich wärmere Temperaturen von tagsüber bis zu 25 Grad erwartet.
Porsche-Penske-Leiter Diguid: "Ordentliche Ausgangsposition"
Die Startplätze fünf und sechs gingen an die beiden von Wayne Taylor Racing with Andretti eingesetzten Acura ARX-06 in den Händen von Louis Deletraz und Ex-DTM-Fahrer Filipe Albuquerque. Deletraz, der sich den #40 Acura mit Ex-F1-Weltmeister Jenson Button, Colton Herta und Jordan Taylor teilt, brauchte 1:33.100 Minuten für seinen besten Umlauf auf dem 5,728 Kilometer langen Ovalkurs.
Porsche-Werksfahrer Nick Tandy im #6 Porsche 963 (Tandy/Jaminet/Estre/L. Vanthoor), Jesse Krohn (#24 BMW, Krohn/Farfus/Eng/D. Vanthoor)) und Tijmen van der Helm im JDC-Miller-Kundenporsche (Van der Helm/Hanson/Keating/Westbrook) folgten auf den Positionen sieben, acht und neun. Porsche-Penske-Direktor Jonathan Diguid: "Auch wenn das Schwesterauto nur auf Startplatz sieben steht, bin ich davon überzeugt, dass wir uns eine ordentliche Ausgangsposition verschaffen konnten."
LMP2-Klasse: Doppelstarter Keating auf Pole
In der LMP2-Klasse mit 13 Autos setzte sich ausgerechnet Prototypen-Veteran Ben Keating durch. Der 52-jährige US-Amerikaner, der zu den besten Amateur-Piloten der Welt zählt, bescherte dem Team United Autosports die Pole Position in 1:38.501 Minuten. Irre: Der zweifache IMSA-Klassenchampion startet in Daytona nicht nur für das LMP2-Team von McLaren-Boss Zak Brown, sondern parallel auch noch auf dem JDC-Miller-Porsche in der GTP-Kategorie!
Nick Boulle (#52 Inter Europol) und George Kurtz (#04 Crowdstrike Racing bei APR) fuhren in der LMP2-Klasse auf die Plätze zwei und drei. Der #74 Riley-LMP2 unter anderem mit Daytona-Debütant und Ex-Formel-1-Vizeweltmeister Felipe Massa erreichte die vierte Position, während sich #8 Tower Motorsports unter anderem mit dem Österreicher Ferdinand Habsburg mit dem 13. und somit letzten Startplatz begnügen musste.
GTD-Pro-Klasse: Porsche auf Pole - Ford Mustangs hinten
Erfreuliche Nachrichten aus deutscher Sicht in der 13 Autos starken GTD-Pro-Klasse: Der #77 Porsche 911 GT3 R von AO Racing mit Quali-Fahrer Seb Priaulx samt seinen Teamkollegen Laurin Heinrich und Michael Christensen sicherte sich die Pole Position in der höchsten GT3-Kategorie. Der 23-jährige Priaulx, Sohn der früheren Tourenwagen-Ikone Andy Priaulx, führte den im Dinosaurier-Look grün lackierten 'Rexy'-Porsche in 1:44382 Minuten auf den ersten Rang. Der #14 Lexus RC F GT3 von Vasser Sullivan und die #3 Pratt-Miller-Corvette folgten auf den Startplätzen zwei und drei.
Während ein Porsche die GTD-Pro-Klassenpole eroberte, kamen Mercedes-AMG (#75 Sun Energy 1 mit Fahrer Maro Engel und Luca Stolz/Jules Gounon/Kenny Habul) und BMW (#1 Paul Miller Racing mit Madison Snow und Sheldon van der Linde/Neil Verhagen/Bryan Sellers) nicht über die Plätze zehn und zwölf hinaus. Enttäuschend verlief das Qualifying auch für die beiden brandneuen Ford Mustang GT3, die auf den Positionen neun und 13 landeten.
GTD-Klasse: Lexus vor Bachler-Porsche
In der GTD-Klasse mit Pro/Am-Fahrerpaarungen auf den 23 GT3-Autos, setzte sich der #12 Lexus RC F GT3 von Vasser Sullivan mit Parker Thompson am Steuer durch. Der Österreicher Klaus Bachler im #86 Porsche 911 GT3 R von MDK Motorsports erreichte mit einem Rückstand von nur 0,043 Sekunden den zweiten Platz. P3 ging an den #66 Acura NSX GT3 von Gradient Racing mit Ex-DTM-Fahrerin Katherine Legge, die sich den japanischen Sportwagen mit ihren Teamkolleginnen Tatiana Calderon, Sheena Monk sowie Stevan McAleer teilt.
Der amtierende DTM-Champion und Porsche-Werksfahrer Thomas Preining belegte bei seinem Daytona-Debüt den zwölften Startplatz im #43 Andretti-Porsche vor dem Lamborghini-Damentrio Michelle Gatting/Rahel Frey/Sarah Bovy (#83 Iron Dames). Mercedes-AMG tat sich unterdessen auch in der GTD-Klasse schwer und kam nicht über die Startplätze 17, 18 und 20 hinaus.
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