Bestzeit im 1. Training, Bestzeit im 2. Training, Bestzeit in der Qualifying-Gruppe, Pole Position: Maximilian Günther (Maserati) dominiert den Auftakt zum Rennwochenende der Formel E in Jakarta! Der Allgäuer schnappte sich den ersten Startplatz beim zehnten Rennen der Saison 2023 (heute um 10:00 Uhr im Free-TV bei ProSieben und im Livestream auf der ran-Webseite) und im 62. Anlauf seine erste Pole in der Elektro-WM. Günther ist nach Daniel Abt, Andre Lotterer und Pascal Wehrlein der vierte deutsche Pole-Setter in der Geschichte der Formel E.

Günther war bisher unantastbar auf den 2,370 Kilometer kurzen Kurs, auf dem die Formel E an diesem Wochenende ihre Saisonrennen Nummer 10 und 11 bestreitet. Der 25-Jährige pflügte mit einer Bestzeit nach der anderen durch die Gruppenphase sowie die K.o.-Duelle und machte auch im Finale des Qualifyings kurzen Prozess mit Jake Dennis (Andretti). Mit der bisherigen Wochenend-Bestzeit von 1:08.141 Minuten und drei Zehntelsekunden Vorsprung ließ Günther seinem früheren BMW-Teamkollegen Dennis keine Chance.

Günther: Erstes Podium und erste Pole für Maserati

"Ich stand schon einige Male in der ersten Startreihe, jetzt hat es endlich mit der Pole geklappt", jubelte Günther, der zum fünften Mal im Verlauf der letzten sieben Qualifyings in die Top-8 der Startaufstellung einzog. Günther hatte Formel-E-Neueinsteiger Maserati, das mit DS-Kundenmotoren antritt, beim Heimspiel in Berlin den ersten und bisher einzigen Podestplatz beschert. Final-Gegner Dennis, der als WM-Dritter um den Titel kämpft, startet dieses Jahr zum zweiten Mal aus der ersten Reihe.

Beim wohl heißesten Rennen des Jahres mit Temperaturen von über 30 Grad und einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit könnte es heute hitzig zugehen. Dem Briten Dennis liegt WM-Gegner Pascal Wehrlein (Porsche) im Nacken!

Erste Formel-E-Pole für Maximilian Günther, Foto: LAT Images
Erste Formel-E-Pole für Maximilian Günther, Foto: LAT Images

Wehrlein: Bestes Qualifying-Resultat 2023

Der Meisterschafts-Zweite errang mit dem dritten Startplatz sein bestes Saisonresultat. Wehrlein zog zum fünften Mal in die Runde der letzten Acht ein und scheiterte erst im Halbfinale an Landsmann Günther. Zuvor im Viertelfinale hatte Wehrlein im deutschen Duell den McLaren-Fahrer Rene Rast (McLaren) rausgekickt. Der frühere DTM-Champion und Formel-1-Pilot kann sich heute Chancen ausrechnen, die Führung der Gesamtwertung zurückerobern. Vor vier Wochen beim Monaco ePrix hatte Wehrlein die Spitzenposition erstmals an Nick Cassidy (Envision) abtreten müssen.

Der aktuelle WM-Spitzenreiter Cassidy verpasste unterdessen in der Qualifying-Gruppe A den Sprung in die Duell-Phase. Mit einem Rückstand von nur zwei Tausendstelsekunden auf den Viertplatzierten Robin Frijns lief der Neuseeländer als Fünfter ins Ziel ein. Cassidy nimmt das heutige Rennen demnach vom zehnten Startplatz in Angriff. Der Meisterschafts-Vierte Mitch Evans (Jaguar) musste sich mit Platz elf begnügen.

Hinter Pole-Setter Günther, Dennis und Wehrlein folgen die beiden DS-Penske-Piloten Jean-Eric Vergne und Weltmeister Stoffel Vandoorne auf den Startplätzen vier und fünf. Günthers Maserati-Teamkollege Edoardo Mortara rundete ein starkes Team-Ergebnis mit dem sechsten Platz ab. Der frühere DTM-Vizemeister scheiterte im Viertelfinale im teaminternen Duell.

Abt-Cupra mit starkem Teamergebnis

Ein starkes Teamergebnis gelang auch Abt-Cupra, das seinen Aufwärtstrend nach einem äußerst schwierigen Saisonstart fortsetzen kann. Robin Frijns gelang aus der Qualifying-Gruppe A der Sprung in die Duelle, wo der Niederländer mit einer halben Sekunde Rückstand an Jake Dennis scheiterte. Frijns erzielte mit Startplatz sieben nach der sensationellen Pole Position im verregneten Berlin sein zweitbestes Ergebnis in der Formel-E-Saison 2023.

Während Frijns zum zweiten Mal in die Duell-Phase einzog, scheiterte Abt-Teamkollege Nico Müller in seiner Gruppe B nur knapp am Einzug in die nächste Runde. Der zweifache DTM-Vizemeister aus der Schweiz fuhr auf den fünften Rang bei einem Rückstand von 0,056 Sekunden zum Viertplatzierten Mortara. Müller startet als Neunter zum zweiten Mal in diesem Jahr aus den Top-10 der Startaufstellung.

Starkes Team-Ergebnis für Abt-Cupra, Foto: LAT Images
Starkes Team-Ergebnis für Abt-Cupra, Foto: LAT Images

Rene Rast meldet sich in Formel E zurück

Rene Rast (McLaren) konnte den Abwärtstrend des britischen Rennstalls aufhalten und schlug mit dem Einzug in die K.o.-Duelle zurück. Im Viertelfinale zog der dreimalige DTM-Champion im deutsch-deutschen Duell gegen Wehrlein zwar mit sechs Zehntelsekunden Rückstand den Kürzeren, schaffte es aber zum ersten Mal seit Februar (Hyderabad) wieder in die Top-8 der Startaufstellung. Startplatz acht für Rast, der am vergangenen Wochenende beim DTM-Saisonauftakt in Oschersleben erstmals für seinen neuen Arbeitgeber BMW im Einsatz war.

Beckmann solide bei Formel-E-Debüt

Formel-E-Debütant David Beckmann (Andretti) schlug sich mit seinem von einem Porsche-Motor angetriebenen Andretti in der stark besetzten Quali-Gruppe B achtbar. Der 23-Jährige, der in Jakarta den Stammpiloten Andre Lotterer (mit Porsche beim Le-Mans-Test) ersetzt, erzielte den zehnten und damit vorletzten Platz in der Gruppe. Der Rückstand des 23-Jährigen aus Iserlohn betrug 0,633 Sekunden auf Gruppen-Spitzenreiter Günther - Startplatz 19.

Der zweite Neuzugang im Formel-E-Starterfeld, Roberto Merhi (Mahindra) als Nachfolger des überraschend während der laufenden Saison abgewanderten Oliver Rowland, tat sich schwer beim Debüt. Der frühere Formel-3-Europameister und Mercedes-DTM-Pilot aus Spanien fuhr in der Qualifying-Gruppe A mit einem Rückstand von 1,5 Sekunden als Letzter deutlich hinterher. Merhi und Mahindra-Teamkollege Lucas di Grassi teilen sich heute die letzte Startreihe.