Bibber-Alarm beim Formel-E-Saisonauftakt in Mexiko-City! Bei geradezu winterlichen Temperaturen von 5 Grad machten sich die elf Teams am frühen Samstagmorgen um 07:30 Uhr Ortszeit (14:230 Uhr deutscher Zeit) auf ins 2. Freie Training. Die kühlen Bedingungen in Kombination mit einer weiterhin staubigen Strecke machten sich bemerkbar: Während der 30-minütigen Sessions setzte es Verbremser und gelbe Flaggen am laufenden Band.
Größere technische Schwierigkeiten waren trotz berechtigter Technik-Sorgen im Vorfeld des Saisonstarts erneut nicht zu erblicken. Mit Sam Bird (Jaguar) und Edoardo Mortara (Maserati) verpassten zwei Fahrer wertvolle Trainingszeit auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez in Folge von Unfällen.
Mexiko: Wehrlein-Bestzeit im 2. Training
Die Bestzeit bei nur 6 Grad gemessener Asphalttemperatur gelang Mexiko-Vorjahressieger Pascal Wehrlein im Porsche. Der frühere DTM-Meister und Formel-1-Fahrer übernahm in den Schlussminuten die Spitze der Zeitenliste mit einer Rundenzeit von 1:13.496 Minuten. Damit verpasste Wehrlein die am Freitag von Jean-Eric Vergne (DS Penske) aufgestellte Bestzeit um rund drei Zehntelsekunden.
Der zweifache Formel-E-Champion aus Frankreich hinterließ auch zum Auftakt des geschäftigen Rennstamstags einen guten Eindruck und ordnete sich im Klassement hinter Wehrlein als Zweiter ein. Vergne fehlten nur 0,004 Sekunden zur Bestzeit - die Antriebsstränge von DS wurden ihrem Ruf als Favoriten für die ersten Saisonrennen einmal mehr gerecht.

NIO 333 überrascht erneut
Überraschend schnell präsentierte sich unterdessen das eigentliche Hinterbänkler-Team NIO 333. Die chinesisch-britische Mannschaft zeigte schon im 1. Training mit passablen Rundenzeiten auf und konnte sich am Samstagmorgen über den dritten Platz durch Neuzugang Sergio Sette Camara freuen. Mitch Evans, am Freitag mit seinem Jaguar noch verunfallt, belegte den vierten Platz, gefolgt von Weltmeister Stoffel Vandoorne (DS Penske), Jake Hughes (McLaren), Jake Dennis (Andretti) und Sebastien Buemi (Envision).
Die drei weiteren deutschen Fahrer im Feld waren eher auf den hinteren Plätzen zu finden. Andretti-Neuzugang Andre Lotterer fuhr auf Platz 15 mit einem Rückstand von 0,6 Sekunden. Dem dreifachen Le-Mans-Sieger folgten Maximilian Günther (Maserati) und Rene Rast (McLaren) auf den Positionen 16 und 17. Vor dem verunfallten Bird belegten die beiden Abt-Piloten Nico Müller und Robin Frijns deutlich abgeschlagen die letzten Plätze.
Mortara verunfallt in Peraltada-Kurve
Nicht gut lief es für Günthers Maserati-Teamkollege Edoardo Mortara, der nach 15 Minuten den Bremspunkt auf dem Weg zur ersten Kurve verpasste und durch die Auslaufzone ausweichen musste. Was zunächst glücklich ausging, schlug wenige Minuten später fehl: Mortara verlor in der langen Peraltada-Rechtskurve vor Start/Ziel die Kontrolle über seinen Maserati und schlug hinten links ein.
Mit einem eingeknickten Rad schleppte sich der frühere DTM-Pilot an die Box des italienischen Teams, das vom früheren Formel-E-Team Venturi aus Monaco betreut wird, zurück. An gleicher Stelle war im 1. Training am Freitagnachmittag bereits Rene Rast mit seinem McLaren eingeschlagen.
Die Rundenzeiten zwischen dem neuen und auf dem Papier deutlich schnelleren Gen3-Auto und dem Gen2-Vorgänger lassen sich in Mexiko-City nicht seriös vergleichen. Eine neue Schikane auf der Gegengeraden in den Kurven 9 bis 12 lässt direkte Vergleiche auf der jetzt 2,628 Kilometer (2022: 2,606 Kilometer, Wehrlein-Polerunde in 1:07.100 Minuten) nicht seriös zu. Das Layout mit 19 Kurven ist die vierte unterschiedliche Streckenvariante bei den bisherigen sieben Mexico City ePrix.
McLaren führt zur Halbzeit - Bird eckt an
Nach 15 der 30 Trainingsminuten führte Jake Hughes im McLaren das Klassement mit einer persönlichen Bestzeit von 1:13.658 Minuten an. Dem Formel-E-Neueinsteiger folgten Jake Dennis (Andretti), Sebastien Buemi (Envision), Pascal Wehrlein (Porsche) und Jean-Eric Vergne (DS Penske) auf den Plätzen zwei bis fünf.
Für den ersten Schreckmoment sorgte Sam Bird, der fünf Minuten nach dem Sessionbeginn im Foro-Sol-Stadion die Kontrolle über seinen Jaguar verlor, geradeaus fuhr und leicht mit der rechten Frontpartie aneckte. Das brachte dem Briten eine lange Wartezeit in der Jaguar-Box ein. Wie schon im 1. Freien Training, musste die Rennleitung mehrfach gelbe Flaggen schwenken, weil sich Fahrer auf der kalten und rutschigen Piste verbremst hatten.
Formel E in Mexiko: Der weitere Zeitplan
Weiter geht es heute mit dem ersten Qualifying der Saison um 16:40 Uhr (im Livestream auf der ran-Webseite). Der Mexiko-City ePrix beginnt am Samstagabend um 21:00 Uhr unserer Zeit und wird live im TV auf ProSieben übertragen.
Formel E Mexiko 2023: Ergebnis 2. Freies Training
Pos. | Fahrer | Team | Bestzeit |
---|---|---|---|
1 | Pascal Wehrlein | Porsche | 1:13.496 |
2 | Jean-Eric Vergne | DS Penske | 1:13.500 |
3 | Sergio Sette Camara | NIO | 1:13.506 |
4 | Mitch Evans | Jaguar | 1:13.548 |
5 | Stoffel Vandoorne | DS Penske | 1:13.611 |
6 | Jake Hughes | McLaren | 1:13.615 |
7 | Jake Dennis | Andretti | 1:13.632 |
8 | Sebastien Buemi | Envision | 1:13.684 |
10 | Lucas di Grassi | Mahindra | 1:13.717 |
11 | Dan Ticktum | NIO | 1:13.780 |
12 | Norman Nato | Nissan | 1:13.795 |
13 | Nick Cassidy | Envision | 1:13.932 |
14 | Sacha Fenestraz | Nissan | 1:14.004 |
15 | Andre Lotterer | Andretti | 1:14.166 |
16 | Maximilian Günther | Maserati | 1:14.268 |
17 | Rene Rast | McLaren | 1:14.361 |
18 | Oliver Rowland | Mahindra | 1:14.53 |
19 | Edoardo Mortara | Maserati | 1:14.641 |
20 | Nico Müller | Abt Sportsline | 1:15.378 |
21 | Robin Frijns | Abt Sportsline | 1:15.526 |
22 | Sam Bird | Jaguar | 1:19.855 |
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