Die Formel E bekommt neben den Porsche-Fahrern Pascal Wehrlein und Andre Lotterer sowie Nissan-Werkspilot Maximilian Günther weiteren deutschen Zuwachs. David Beckmann heuert beim Team Andretti als Test- und Ersatzfahrer für die laufende Saison 2022 an.

In seiner neuen Rolle unterstützt das 21-jährige Nachwuchstalent die Stammpiloten Jake Dennis und Neuzugang Oliver Askew. Einen ähnlichen Weg schlug einst Maxi Günther ein, der sich als Dragon-Ersatzmann für ein Einsatzcockpit empfahl und vom US-Rennstall zu BMW wechselte. Nach dem letztjährigen Ausstieg des Autobauers aus München verpflichtete Nissan den Allgäuer.

Im Andretti-Rennwagen werkelt unterdessen weiterhin der von BMW entwickelte Antriebsstrang. Wie es 2023 weitergeht, steht noch nicht fest. Jake Dennis bescherte dem nun wieder als Privatteam geführten US-Rennstall beim Saisonauftakt in Saudi-Arabien vor zwei Wochen den ersten Podestplatz in der jungen Saison 2022. Am kommenden Wochenende steht das dritte Rennen in Mexiko-City (Samstag, 12.02. ab 23:00 Uhr live bei ProSieben) an.

Formel E: Neuland für David Beckmann

Mit der Formel E betritt Beckmann Neuland. Der gebürtige Iserlohner war in den vergangenen Jahren in den Nachwuchsklassen des traditionellen Formelsports unterwegs, 2021 in der FIA Formel 2 für die Teams Campos und Charouz. Zwischen 2018 und 2020 sammelte Beckmann in der GP3 bzw. der Nachfolgeserie FIA Formel 3 zahlreiche Siege und Podestplätze. Sein bestes Meisterschaftsergebnis war der fünfte Platz 2018 in der GP3-Serie.

Ob Beckmann in diesem Jahr auch Rennen bestreiten wird, steht bislang nicht fest. Zuletzt testete er für das DTM-Meisterteam Haupt Racing Team erstmals einen Mercedes-AMG GT3, unter anderem an der Seite von Lirim Zendeli und David Schumacher.

Beckmann: Formel E bietet faszinierende Kombination

"Die Formel E bietet eine faszinierende Kombination aus spektakulären Rennen, technischen Innovationen und Lösungen für eine nachhaltige Zukunft", wird Beckmann zitiert. "Letzteres sticht für mich persönlich ganz besonders hervor, da meine Familie schon seit Jahrzehnten im Bereich der Windkraft und erneuerbaren Energien aktiv ist."

Auch für junge Piloten bietet die Formel E seit einigen Jahren eine attraktive Möglichkeit, auf hohem Niveau Motorsport zu betreiben und als Profi Geld zu verdienen. In vielen anderen Rennserien müssen die Fahrer - sofern sie keinen Werksvertrag besitzen - meist eigene Sponsoren auftreiben, um das Cockpit eines Teams zu finanzieren.

David Beckmann startete 2021 in der FIA Formel 2, Foto: LAT Images
David Beckmann startete 2021 in der FIA Formel 2, Foto: LAT Images

Die deutschen Fahrer in der Formel E

Beckmanns neuer Job könnte im besten Fall zu einem Einsatzcockpit führen, wenn er sich intern für höhere Aufgaben empfehlen kann. Eine gute Möglichkeit bieten neben der Simulator-Arbeit die Young Driver Tests ausschließlich für Piloten, die noch kein Formel-E-Rennen bestritten haben.

In der achtjährigen Geschichte der Formel E waren bereits zahlreiche deutsche Rennfahrer unterwegs: Daniel Abt (69 Rennen für Audi), Maro Engel (23 Rennen für Venturi), Maximilian Günther (38 Rennen für Dragon, BMW und Nissan), Nick Heidfeld (44 Rennen für Venturi und Mahindra), Andre Lotterer (53 Rennen für Techeetah und Porsche), Pascal Wehrlein (34 Rennen für Mahindra und Porsche) sowie Rene Rast (22 Rennen für Aguri und Audi).