David Schumacher hat in dieser Woche erstmals DTM- respektive GT3-Luft geschnuppert. Der Sohn des früheren Formel-1-Fahrers Ralf Schumacher konnte bei einem von Mercedes-AMG organisierten Test im französischen Le Castellet erste Runden in einem Mercedes-AMG GT3 des Haupt Racing Team (HRT) drehen.

Die Mannschaft von Teambesitzer Hubert Haupt, die 2021 mit Maximilian Götz die DTM-Meisterschaft gewann, gab neben Schumacher auch den Formel-2-Nachwuchstalenten David Beckmann und Lirim Zendeli sowie dem Briten Jake Hughes eine Test-Gelegenheit.

Schumachers Fazit nach dem zeitweise von Regen durchzogenem Testeinsatz auf dem Circuit Paul Ricard fiel positiv aus. "Wir hatten durchwachsenes Wetter, aber ich habe sehr gute Eindrücke bekommen, wie sich das Auto anfühlt und verhält und es hat insgesamt richtig Spaß gemacht", sagte der 20-Jährige. "Ich habe sehr viel gelernt, vor allem der Longrun hat viel gebracht. Ich persönlich habe mich schon ein wenig an das Auto gewöhnt. Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Vielleicht kann ich nochmal einsteigen."

Test-Quartett bei HRT: David Schumacher, Lirim Zendeli, David Beckmann und Jake Hughes, Foto: Haupt Racing Team
Test-Quartett bei HRT: David Schumacher, Lirim Zendeli, David Beckmann und Jake Hughes, Foto: Haupt Racing Team

David Schumacher: DTM 2022 eine Option

Wie realistisch ein Wechsel in die DTM - wo Vater Ralf nach seiner Formel-1-Karriere von 2008 bis 2012 für Mercedes antrat - ist, kann aktuell lediglich spekuliert werden. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com soll die DTM tatsächlich eine Option sein für Schumacher, der es seit seinem Einstieg in den Automobilsport 2018 inzwischen bis in die FIA Formel 3 geschafft hat. Die abgelaufene Saison beendete er mit dem Team Trident auf dem elften Platz, errang seinen ersten Rennsieg und fuhr zweimal auf das Podium.

HRT-Geschäftsführer Uli Fritz zeigte sich angetan von den Leistungen der vier Formel-Nachwuchspiloten, die nach Vorgaben von Test-Organisator Mercedes-AMG mindestens zwei Qualifying-Runs sowie einen Long Run absolvieren sollten, um anschließend eine bessere Vergleichsmöglichkeit herstellen zu können.

"Die vier Nachwuchspiloten haben uns generell sehr beeindruckt und es ist schön zu sehen, dass es solche Talente gibt, die sich für unsere Programme interessieren", sagte der ehemalige HWA-Vorstandsvorsitzende und Mercedes-DTM-Teamchef Fritz. "Aktuell bereiten wir uns sehr konzentriert auf den Saisonstart 2022 vor. Das 24-Stunden-Rennen von Dubai wird das erste große Highlight werden. Mit einem vielversprechenden Lineup werden wir versuchen das Rennen zu gewinnen."

Schafft es eines dieser Nachwuchstalente in die DTM?, Foto: Haupt Racing Team
Schafft es eines dieser Nachwuchstalente in die DTM?, Foto: Haupt Racing Team

HRT plant 2022 wieder GT3-Großangriff

Die DTM könnte 2022 für Schumacher und Co. eine Möglichkeit sein - Optionen gibt es jedenfalls viele beim ambitionierten HRT-Team mit Sitz in der Nähe des Nürburgrings. Laut Pressemitteilung plant die Mannschaft neben dem Projekt 'DTM-Titelverteidigung' mit mindestens zwei Mercedes-AMG GT3 weitere Einsätze in der GT World Challenge, beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, bei ausgewählten Events der NLS auf der Nordschleife sowie möglicherweise weitere Starts in der Creventic 24H Series nach dem Saisonstart in Dubai.

Auch ein Start in der Asian Le Mans Series gilt als Option zur weiteren Vorbereitung. Und am Horizont winkt ein Einsatz bei den 24 Stunden von Le Mans ab 2024, wenn GT3-Autos die bisherigen GTE-Boliden ablösen.

HRT startete 2021 erstmals mit Mercedes-AMG GT3 in der DTM, Foto: DTM
HRT startete 2021 erstmals mit Mercedes-AMG GT3 in der DTM, Foto: DTM

DTM-Test: Das sagen Beckmann und Zendeli

"Es waren sehr interessante Testtage", fand Formel-2-Starter Beckmann. "Vor allem im Longrun konnte man das Auto sehr gut kennenlernen und meinen eigenen Fahrstil daran anpassen. Allgemein war die Zeit auf der Strecke sehr hilfreich um sich ein Bild von dem GT3-Fahrzeug zu machen und erste Eindrücke zu sammeln."

Nachwuchspilot Zendeli resümierte: "Es waren sehr lehrreiche Tage für uns alle. Wir konnten alles umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Am Anfang hatte ich noch ein paar kleine Probleme, konnte mich dann aber Stück für Stück verbessern. Ich kann auf jeden Fall sehr viel mitnehmen. Vor allem die Zusammenarbeit mit HRT hat mir sehr gut gefallen. Ich bin rundum zufrieden."