Auftakt zum großen Saisonfinale der Formel E in Berlin! Schier unglaubliche 18 von 24 Fahrern hatten vor den letzten beiden Rennen der Saison 2021 noch die Gelegenheit, die erste offizielle FIA-Weltmeisterschaft der Elektro-Rennserie zu erobern. Den besten Start ins Wochenende auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof erlebte Jean-Eric Vergne. Der Techeetah-Pilot sicherte sich im Qualifying am Samstagsmorgen die Pole Position für das heutige Rennen (ab 14:00 Uhr im Live-Ticker auf Motorsport-Magazin.com).
Dominiert DS Techeetah wie im Vorjahr beim Saisonfinale in Berlin? Vergnes Teamkollege Antonio Felix da Costa fuhr im Superpole-Shootout auf den zweiten Platz und kann sich weiterhin gute Chancen auf die Titelverteidigung ausrechnen. Das ist in der Geschichte der Formel E bislang nur einem Fahrer gelungen: Jean-Eric Vergne, diesmal ebenfalls noch im Titelrennen. "Wir müssen jetzt clever sein und einen Doppelsieg holen", sagte der Franzose.
Vergne (1:06.227) und Felix da Costa (1:06.300) trennten in der abschließenden Superpole-Runde nur 0,073 Sekunden. Dahinter in Lauerstellung liegt Lucas di Grassi beim Abschiedswochenende von Audi aus der Formel E. Der Brasilianer, ebenfalls bereits Meister gewesen, fuhr mit einer persönlichen Bestzeit von 1:06.427 Minuten auf den dritten Startplatz. "Wir haben nichts zu verlieren und können mehr riskieren", so di Grassi.
Für eine Überraschung sorgte das Mercedes-Kundenteam Venturi mit Edoardo Mortara und Norman Nato auf den Startplätzen vier und fünf. Der frühere Champion Sebastien Buemi - nach einer schwierigen Saison nicht mehr mit Titelchancen - qualifizierte sich auf dem sechsten Startplatz. Im heutigen Rennen wird die 2,355 Kilometer kurze Strecke gegen und am Sonntag mit dem Uhrzeigersinn befahren.
Wehrlein und Günther in den Top-10
Pascal Wehrlein und Maximilian Günther verpassten den Einzug in die Superpole-Runde knapp, schafften sich aber zumindest eine aussichtsreiche Ausgangsposition. Der frühere Formel-1- und DTM-Fahrer stellte seinen Porsche auf den neunten Platz, gefolgt von Günther im BMW auf P10. Der Allgäuer: "Insgesamt eine ordentliche Runde, leider hat es nicht ganz für die Superpole gereicht. Aber hier in Berlin kann man gut überholen, deshalb sehe ich für das Rennen nicht schwarz."
Rene Rast fuhr mit seinem Audi unterdessen auf den 13. Platz. Der dreifache DTM-Champion beim Abschiedswochenende von Audi in der Formel E: "Ich war eigentlich zufrieden mit meiner Runde. Es hat sich gut angefühlt, aber die Abstände sind so brutal eng. Das Feld ist über das Jahr hinweg immer enger zusammengerückt und da machen ein paar Hundertstelsekunden schon einen riesigen Unterschied." Andre Lotterer, der vierte Deutsche im Bunde, fuhr mit seinem Porsche auf P15.
Mercedes-Duo samt Spitzenreiter abgeschlagen
Der aktuelle Meisterschaftsführende Nyck de Vries, zuletzt in London zweimal auf dem Podium, kam mit seinem Mercedes nicht über den 19. Platz hinaus. "Schade, wir hatten eine gute Chance", sagte de Vries. "Die Bedingungen schienen konstant und wir hatten ein starkes Paket. Wir haben aber nicht den richtigen Platz auf der Strecke gefunden. Dass Dennis von hinten ankam und Frijns vor mir auf der Strecke stoppte, war okay, aber unglücklich."
Ähnlich lief es für Mercedes-Teamkollege Stoffel Vandoorne, der sich mit Platz 22 begnügen musste. Während de Vries in der stets gefürchteten Quali-Gruppe 1 antreten musste, startete der frühere Formel-1-Fahrer aus der 3. Gruppe. Mercedes-Teamchef Ian James: "Das hatten wir uns nicht so gewünscht. Bei Stoffel fehlte einfach der Speed, das müssen wir uns anschauen."
Sogar noch hinter den beiden Mercedes auf dem vorletzten Platz ordnete sich Robin Frijns ein - der derzeit Zweite in der Meisterschaft! Der Virgin-Pilot erwischte in der Quali-Gruppe 1 keine freie Runde und musste sich mit mehreren Zehntelsekunden geschlagen geben. Mit Ausnahme von Dragon-Pilot Joel Eriksson, lagen alle Fahrer während der Gruppenphase innerhalb einer Sekunde.
Berlin ePrix 2021 Qualifying 1
1 Vergne (Techeetah) 1:06.227
2 Felix da Costa (Techeetah) 1:06.300
3 di Grassi (Audi) 1:06.427
4 Mortara (Venturi) 1:06.442
5 Nato (Venturi) 1:06.489
6 Buemi (Nissan) 1:07.011
7 Evans (Jaguar) 1:06.568
8 Dennis (BMW) 1:06.592
9 Wehrlein (Porsche) 1:06.612
10 Günther (BMW) 1:06.627
11 Rowland (Nissan) 1:06.658
12 Bird (Jaguar) 1:06.713 (+3 Startplätze)
13 Rast (Audi) 1:06.729
14 Cassidy (Virgin) 1:06.736
15 Lotterer (Porsche) 1:06.789
16 Sims (Mahindra) 1:06.814
17 Blomqvist (NIO) 1:06.837
18 Sette Camara (Dragon) 1:06.852
19 de Vries (Mercedes) 1:06.902
20 Turvey (NIO) 1:06.948
21 Lynn (Mahindra) 1:06.972
22 Vandoorne (Mercedes) 1:07.006
23 Frijns (Virgin) 1:07.156
24 Eriksson (Dragon) 1:07.815
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