Nico Müller bestreitet 2021 seine zweite Saison in der Formel E mit Dragon / Penske Autosport. Das hat der US-Rennstall an diesem Freitagabend im Zuge der Bekanntgabe der offiziellen Starterliste durch die FIA in einer Pressemitteilung bestätigt. Der DTM-Vizemeister 2019 und 2020 gab in der abgelaufenen Saison sein Renndebüt in der Elektro-Serie.

Müller startet in der am 16./17. Januar in Santiago de Chile beginnenden, siebten Saison der Formel E an der Seite von Sergio Sette Camara. Der Brasilianer war beim vergangenen Saisonfinale in Berlin zu seinem kurzfristigen Debüt als Nachfolger von Brandon Hartley gekommen. Der ehemalige Formel-1-Fahrer aus Neuseeland holte in der abgelaufenen Saison die einzigen beiden Punkte für Dragon Racing, während Müller und Sette Camara leer ausgingen.

"Zusammen mit dem Team haben wir viele unschätzbare Dinge gelernt", sagt Audi-Werksfahrer Müller. "Obwohl wir es vorgezogen hätten, diese in Punkte umzuwandeln, habe ich das Gefühl, dass wir als Team viel, viel stärker geworden sind. In unserer zweiten Saison wollen die Ergebnisse erzielen, die wir verdienen. Mir gefällt die Einstellung aller Teammitglieder - wir geben auch in den schwierigeren Zeiten im Kampf mit den größten Namen der Meisterschaft nicht auf."

Formel E: Dragon startet mit altem Motor

Einfach dürfte es 2021 für das vergleichsweise kleine US-Team zunächst nicht werden. Die Mannschaft nimmt das Jahr mit dem Antriebsstrang namens Penske-EV4 aus der Vor-Saison in Angriff. Neben Dragon setzen auch Meister-Team DS Techeetah und Vize-Meister Nissan e.dams zunächst auf 2019/20er-Motoren. Aus Kostengründen haben sich alle Hersteller darauf geeinigt, in den kommenden beiden Saisons nur ein Mal einen neuen Antriebsstrang zu homologieren.

Müller fuhr zuletzt bei den offiziellen Vorsaison-Testfahrten in Valencia für Dragon, war zu diesem Zeitpunkt im Gegensatz zu Sette Camara aber noch nicht offiziell für 2021 bestätigt. Die Möglichkeit, für das Audi-Werksteam oder das Audi-Kundenteam Virgin Racing zu starten, bestand nicht für den Schweizer.

Müller: Kein Platz bei Audi oder Virgin

Bei Audi, das nach 2021 aus der Formel E aussteigt, war der dreifache DTM-Champion Rene Rast an der Seite von Dauerbrenner Lucas di Grassi gesetzt. Bei Virgin hatte Müllers DTM-Teamkollege Robin Frijns einen laufenden Vertrag einschließlich der anstehenden Saison. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com konnte Audi vertraglich nur über eines der beiden Cockpits des britischen Teams bestimmen. Für den zweiten Platz wählte Virgin den Neuseeländer Nick Cassidy.

Wie es nach dem angekündigten Audi-Werksausstieg zum Ende der Saison 2021 weitergeht, steht noch nicht fest. Wie Motorsport-Magazin.com aus unterschiedlichen Kreisen erfahren hat, gibt es zumindest Überlegungen, dass Abt Sportsline die Startplatz-Lizenz von Audi zurückkaufen könnte und über 2021 hinaus in der Formel E startet. Kundenteam Virgin könnte bis 2022 weiter mit dem neu entwickelten Antriebsstrang der Ingolstädter antreten, bevor ab 2022/23 das Gen3-Rennauto eingeführt wird.

Dragon-Teambesitzer Jay Penske, der in der Vergangenheit mehrfach durch unübliche Fahrerentscheidungen auffiel, über die Weiterverpflichtung von Müller: "Ich bin zuversichtlich, dass wir Nico ein konkurrenzfähigeres Paket für 2021 geben können. In seiner zweiten Saison in der Formel E erwarte ich mir von ihm solide Resultate."

Formel E: Das Starterfeld für die Saison 2021

TeamFahrerFahrer
TecheetahAntonio Felix da CostaJean-Eric Vergne
NissanSebastien BuemiOliver Rowland
MercedesStoffel VandoorneNyck de Vries
VirginRobin FrijnsNick Cassidy
BMWMaximilian GüntherJake Dennis
AudiLucas di GrassiRene Rast
JaguarSam BirdMitch Evans
PorscheAndre LottererPascal Wehrlein
MahindraAlex SimsAlex Lynn
VenturiEdoardo MortaraNorman Nato
DragonSergio Sette CamaraNico Müller
NioOliver TurveyTom Blomqvist