Wäre er mal lieber im Auto sitzen geblieben... Ein Vergehen während des Donnerstag-Rennens der Formel E in Berlin kam Nyck de Vries teuer zu stehen. Der Mercedes-Rookie wurde nach Rennende zu einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro verdonnert und kassiert für den nächsten ePrix in der deutschen Hauptstadt eine 5-Platz-Strafe in der Startaufstellung.

Und das alles, weil er versucht hatte, seinen Silberpfeil - in Berlin mit schwarzer Grundlackierung - von der Strecke zu schieben. Als de Vries in der 15. Runde plötzlich Vortrieb verlor und ausrollte, sprang er kurzerhand aus seinem Cockpit und fing an, das Auto in Richtung einer Seitentasche und von der Strecke zu schieben.

Das ist in der Formel E aufgrund von Sicherheitsgründen jedoch nicht erlaubt. Die 5.000 Euro Strafe kassierte der amtierende FIA Formel-2-Champion, weil er sein Auto ohne vorherige Erlaubnis des Renndirektors verließ und damit gegen Artikel 1.6 des Fahrer-Briefings verstieß. Darin heißt es: "Es wird empfohlen, dass Fahrer bei einem Zwischenfall im Auto bleiben, bis Streckenposten anwesend sind oder eine Erlaubnis durch die Rennleitung erfolgt ist."

Da de Vries den Mercedes eigenhändig begann wegzuschieben, obwohl sich weitere Autos auf der Strecke befanden, verhängten die Stewards zusätzliche eine Rückversetzung um fünf Plätze beim nächsten Rennen am kommenden Samstag (19:00 Uhr live bei Eurosport 1).

Ein Rückschlag für den 25-Jährigen, der sich zum Auftakt des großen Saisonfinales auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof stark präsentiert hatte. Im ersten Rennen am Mittwoch eroberte er den fünften Startplatz und erzielte im Rennen mit Platz vier sein bestes Ergebnis in der Formel E. Am Donnerstag gelang ein weiterer Einzug in die Superpole-Runde sowie der vierte Startplatz.

"Wir haben die Kommunikation zu Nycks Auto verloren", erklärte Mercedes-Teamchef Ian James nach dem zweiten Rennen. "Das Auto hat sich komplett abgeschaltet. Wir müssen untersuchen, was da passiert ist. Den genauen Grund haben wir noch nicht herausgefunden."

Während de Vries mit Konsequenzen vorzeitig ausschied, legte Mercedes-Teamkollege Stoffel Vandoorne die Aufholjagd des Rennens hin. Der Belgier überquerte die Ziellinie nach Start von P13 auf dem fünften Platz.

Ein ähnliches Kunststück gelang ihm bereits am Mittwoch mit Platz 15 im Qualifying und P6 beim Fallen der Zielflagge. Vandoorne belegt punktgleich mit Audi-Pilot Lucas di Grassi den zweiten Platz in der Meisterschaft hinter dem enteilten Antonio Felix da Costa.

"Mit dem Rennen bin ich glücklich, aber es war kein perfekter Tag", sagte Vandoorne. "Ich muss im Qualifying weiter vorne landen. Da fehlt mir ein wenig Vertrauen. In der Formel E ist alles sehr eng. Wenn du da auch nur ein bisschen liegen lässt, bist du schon weg. Wenn ich einen besseren Job im Quali mache, können wir weiter vorne mitfahren."