Doppel-DAC! Antonio Felix da Costa hat auch das zweite Rennen des ersten von drei Double-Headern in Berlin gewonnen. Der Techeetah-Pilot baute mit seinem dritten Sieg in Folge sowie dem fünften in der Formel E die Führung in der Meisterschaft weiter aus. Wie am Mittwoch, war der Triumph des portugiesischen Pole-Setters zu keinem Zeitpunkt gefährdet.

Sebastien Buemi überquerte die Ziellinie als Zweiter nach 38 Runden mit einem Rückstand von drei Sekunden. Der Nissan-Pilot feierte seinen zweiten Podestplatz in der laufenden Saison und brachte seine Startposition sicher nach Hause.

Spannend war der Kampf um den verbleibenden Podestplatz. Die beiden Audi-Werksfahrer Lucas di Grassi und Robin Frijns (in der Formel E für Virgin Racing am Start) tauschten mehrfach unter Zuhilfenahme des Attack Mode die Positionen. Nach engen Duellen setzte sich schließlich di Grassi durch.

Mercedes-Fahrer Stoffel Vandoorne gelang eine starke Aufholjagd vom 13. Platz. Der frühere Formel-1-Fahrer fuhr auf die fünfte Position und zeigte dabei das Überholmanöver des Rennens: In der Schlussphase überholte er Sam Bird und Oliver Rowland in einem Streich!

Andre Lotterer sammelte nach seinem Podestplatz am Vortag mit P9 weitere Punkte für Formel-E-Neueinsteiger Porsche. Der zweifache und amtierende Champion Jean-Eric Vergne komplettierte die Punkteränge als Zehnter.

Titelanwärter Maximilian Günther erlebte einen weiteren Rückschlag in Berlin. Der BMW-Youngster erlitt nach der Disqualifikation am Mittwoch diesmal einen Schaden an seinem Boliden und musste einen Boxenstopp einlegen. Mit einer Runde Rückstand konnte der Allgäuer das Renngeschehen erneut aufnehmen, fiel in der Schlussphase jedoch aus und kassierte obendrein eine 5-Sekunden-Zeitstrafe wegen einer Kollision mit Sam Bird.

Rene Rast beendete sein zweites Rennen für Audi auf dem 13. Platz. Nach dem letzten Platz im Qualifying hatte der zweifache DTM-Champion das Rennen aus der Boxengasse aufgenommen und insgesamt elf Positionen gutgemacht. Daniel Abt fuhr in seinem zweiten Rennen für den chinesischen Rennstall NIO auf 17. Platz.

Formel E in Berlin: So lief das Rennen am Donnerstag

Die Startaufstellung: Antonio Felix da Costa erzielte seine vierte Pole Position in der Formel E und die dritte in Folge nach Marrakesch und dem Mittwoch in Berlin. Nissan-Pilot Sebastien Buemi fuhr mit einem Rückstand von mehr als vier Zehntelsekunden auf den zweiten Startplatz. Wehrlein-Nachfolger Alex Lynn im Mahindra und Mercedes-Rookie Nyck de Vries teilten sich die zweite Startreihe. Maximilian Günther (BMW) als bestplatzierter Fahrer belegte P11, direkt gefolgt von Andre Lotterer (Porsche). NIO-Neuzugang Daniel Abt startete von P21, Audi-Nachfolger Rene Rast zusammen mit Alex Sims (BMW) aus der Boxengasse.

Das Wetter: Am Abend zur Startzeit um 19:00 Uhr herrschten noch immer Außentemperaturen von 30 Grad in Berlin-Tempelhof (Strecke: 30 Grad). Damit lagen die Temperaturen rund 2 Grad höher als beim Rennen am Mittwochabend.

Der Start: Pole-Setter Antonio Felix da Costa setzte sich in den ersten Kurven mit mehr als einer Sekunde Abstand von den Verfolgern ab. Hinter dem Zweitplatzierten Sebastien Buemi entbrannte ein Zweikampf zwischen Alex Lynn und Nyck de Vries um die dritte Position - mit dem besseren Ende für den Mercedes-Piloten. Maximilian Günther erwischte einen Raketenstart und machte von P11 drei Plätze innerhalb des ersten Umlaufes gut. Andre Lotterer beendete die erste Runde auf Platz 13, Daniel Abt und Rene Rast folgten auf P22 respektive P23.

Der Fanboost: Den kurzzeitigen Zusatz-Boost von 250 kW erhielten Stoffel Vandoorne (wie in jedem Rennen seiner Formel-E-Karriere!), Lokalmatador Daniel Abt, Antonio Felix da Costa, Nyck de Vries und Mitch Evans.

Die Zwischenfälle: Max Günther musste nach einem starken Start von Platz acht liegend schon in der 7. Runde die Boxengasse ansteuern. Bei einem Kontakt hatte er sich die Frontpartie und den linken Vorderreifen seines BMW beschädigt. Das Team musste die Teile austauschen, Günther kehrte mit einer Runde Rückstand zurück ins Renngeschehen. Es folgten wenig später zwei kurze Full-Course-Yellow-Phasen, um Teile von unterschiedlichen Bereichen der Strecke zu entfernen.

In Runde 20 beschwerte sich Jean-Eric Vergne lautstark am Teamfunk über Streckengegner Edoardo Mortara beim Kampf um die achte Position: "Der hat mich in die Mauer gedrückt! Ich kann nicht verstehen, wie andere immer wieder damit wegkommen!"

Die Ausfälle: In Runde 15 verlor Nyck de Vries auf P5 liegend plötzlich Vortrieb und blieb auf der Strecke liegen. Sehenswert: Der Mercedes-Youngster half den Streckenposten tatkräftig mit, seinen schwarz lackierten Boliden in eine Seitentasche zu schieben. Die Rennleitung beließ es bei einer FCY-Phase (2 kWh Energie-Reduktion) anstatt das Safety Car rauszuschicken. Dafür schaute sie sich den Vorfall nach Rennende noch einmal an, weil de Vries nicht die Erlaubnis der Rennleitung hatte, aus dem Auto auszusteigen.