Seit einigen Jahren ein Thema, bald ist es soweit: Die Formel E erhält vom Motorsport-Weltverband FIA den offiziellen Status einer Weltmeisterschaft. 2020/21, ab der siebten Saison der Elektro-Rennserie, ist es soweit. Das gaben die Formel E und die FIA an diesem Dienstag in einer Meldung bekannt.

Damit rückt die Formel E in den Reigen der ausgewählten FIA-Weltmeisterschaften auf und bildet neben der Formel 1 eine zweite Formelkategorie mit WM-Rang. Weitere Weltmeisterschaften unter dem Banner des Weltverbandes mit Sitz in Paris: die Langstrecken-WM WEC, die Rallye-Weltmeisterschaft WRC sowie die Rallycross-Weltmeisterschaft WRX.

Die Voraussetzungen, an den prestigeträchtigen Status zu gelangen, waren für die Formel E seit längerer Zeit gegeben: unterschiedliche Hersteller, die sich technisch engagieren sowie Rennen, die auf unterschiedlichen Kontinenten ausgetragen werden.

Mit den Neueinsteigern Mercedes-Benz und Porsche engagieren sich in der aktuell laufenden Saison 6 insgesamt zehn internationale Hersteller im Feld der zwölf Teams. Zudem erstreckt sich der Rennkalender über 14 Rennen in zwölf Städten auf allen fünf Kontinenten. Dies erkennt nun auch die FIA, ohnehin ein Antreiber der vergleichsweise jungen Formel E, entsprechend an.

"Die Gründung und Weiterentwicklung der Formel E war ein großes Abenteuer", sagt FIA-Präsident Jean Toft. "Ich bin stolz darauf, dass wir heute ihren Status als FIA-Weltmeisterschaft bestätigen. Seit wir diese Reise begonnen haben, hat die Formel E zweifellos an Stärke gewonnen. Innerhalb kurzer Zeit hat sich die Serie als relevant für die Automobilindustrie erwiesen, was auch das Debüt von zwei weiteren großen Automobilherstellern zu Beginn der laufenden Saison zeigt."

Formel-E-Gründer Alejandro Agag: "Es war immer unser Ziel, irgendwann einmal eine FIA-Weltmeisterschaft zu werden. Alles, was wir bis dahin getan und abgeliefert haben, war auf diesen besonderen Moment hin ausgerichtet. Den Status einer FIA-Weltmeisterschaft zu erhalten, verleiht der Formel E noch mehr Gewicht, obgleich sie ohnehin schon ein vollwertiges Mitglied des Motorsports und ein spektakuläres Sportprodukt ist."

Der baldige WM-Status bringt der Formel E keinen unmittelbaren Zugewinn, steigert aber Ansehen und Prestige innerhalb der Motorsportwelt - das kann sich beispielsweise in höheren Investitionen von Sponsoren niederschlagen. Zudem darf sich der neue Champion nun offiziell Weltmeister nennen, was in den ersten sechs Saisons nicht der Fall war.

Superlizenz-Punkte konnten die Fahrer der Formel E auch ohne WM-Status erzielen, um sich für den "Formel-1-Führerschein" zu qualifizieren. Der Meister erhält 30 Punkte, der Vize-Champion 25 Zähler und der Gesamtdritte darf sich über 20 Punkte freuen. Die Top-10 der Meisterschaft erhalten Superlizenz-Zähler. 40 Punkte sind über einen Zeitraum von drei Jahren notwendig, um in der Formel 1 Rennen bestreiten zu dürfen.