Einen Tag vor dem Beginn der offiziellen Testfahrten in Valencia hat BMW seinen Rennwagen für die anstehende Saison in der Formel E vorgestellt. Im weiterentwickelten BMW iFE.20 nehmen zur Saison 6 Neuzugang Maximilian Günther und der Brite Alexander Sims Platz.

Die Ingenieure in München haben während der Sommerpause noch einmal Hand angelegt und zahlreiche Bereiche des Autos überarbeitet. Mit dem gesammelten Wissen aus der Debütsaison von BMW wurden der Elektro-Motor und der Inverter weiterentwickelt, um die Effizienz des Antriebsstranges zu erhöhen.

Ebenfalls überarbeitet wurde die Heckstruktur des BMW iFE.20, inklusive der frei entwickelbaren Hinterradaufhängung und dem komplexen Brake-by-Wire-System, das in den Gen2-Rennwagen zum Einsatz kommt. Auch die Software sowie der hauseigener Simulator in München erhielten ein Update für den Kampf gegen Audi, Mercedes, Porsche und Co.

"Du hast eine gute Basis geschaffen und schaust dann anhand der Analysen einzelner Rennen, wo man weitere Fortschritte erzielen kann", erklärt BMW Motorsport-Direktor Jens Marquardt bei Motorsport-Magazin.com. "Da stellt sich die Frage, wie viele Ressourcen und Geld reingesteckt werden können und was man dabei rausbekommt."

Marquardt weiter: "Beim Antrieb schauen wir uns ein paar Dinge an, wobei die Hardware nicht mehr so im Fokus steht. Es geht eher ums Fein-Tuning. Und an der Software kann man sowieso kontinuierlich weiterarbeiten. Ein wichtiger Punkt ist auch die Simulator-Arbeit, denn beim Ein-Tages-Format der Formel E liegt ein Schlüssel darin, wie gut du vorbereitet bist und wie gut die Vorarbeiten waren."

Optisch hat sich der neue BMW leicht verändert. Violette Bereiche haben Einzug gehalten in das Design, um die Cockpits herum kommt zudem verstärkt Mattschwatz zum Einsatz. Dieser Kniff soll die Fahrer noch mehr in den Fokus stellen. Zur besseren Unterscheidung der beiden BMW iFE.20 hat das Fahrzeug mit der Nummer 27 von Sims etwas mehr violette Farbanteile, während der #28 BMW iFE.20 von Günther etwas mehr blaue Farbanteile aufweist.

Blau trifft violett: Der neue BMW iFE.20 für die Formel E, Foto: BMW Motorsport
Blau trifft violett: Der neue BMW iFE.20 für die Formel E, Foto: BMW Motorsport

"Wir wissen, dass die Leistungsdichte extrem hoch ist und sich voraussichtlich noch weiter steigern wird", sagt Marquardt. "In diesem kompetitiven Umfeld muss es dennoch unser Anspruch sein, uns in unserer zweiten Saison weiter zu steigern und regelmäßig in der Spitzengruppe um die Top-Platzierungen kämpfen zu können."

Günther und Teamkollege Sims treffen in dieser Woche bei den Testfahrten in Valencia zum ersten Mal auf die Konkurrenz. Von Dienstag bis Freitag (Donnerstag ist Medientag) können sich die Piloten an drei Tagen mit den neuen Autos vertraut machen und einen Blick auf den Wettbewerb werfen.

Günther vor seinem ersten offiziellen Test für Arbeitgeber BMW: "In den ersten Wochen konnte ich meine neuen Kollegen kennenlernen und bin überall sehr gut aufgenommen worden. Wir harmonieren aus meiner Sicht sehr gut und bereiten uns mit Hochdruck auf den Saisonstart vor. Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich das Optimum aus unserem Paket herauszuholen und Top-Resultate einzufahren."

Die Partner aus der Vorsaison bleiben an Bord. Automobilzulieferer Magna ist der "Primary Partner" von BMW i Motorsport. Julius Bär, ein Gründungspartner der Formel E, war von Beginn an bei BMW dabei. Die Schweizer Privatbank ist "Founding Main Partner". "Main Partner" des Teams ist Einhell, Hersteller von Werkzeugen und Gartengeräten. Harman Kardon setzt seine Zusammenarbeit mit BMW als "Official Partner" fort. PUMA ist der "Official Supplier".