Fans der Formel E sollten sich den 30. Januar 2018 rot im Kalender anstreichen. Wie Motorsport-Magazin.com erfahren hat, veröffentlicht die Serie an diesem Dienstag auf Facebook, Twitter und Co. einen Vorgeschmack auf das komplett neue Rennauto, das ab der 5. Saison 2018/19 zum Einsatz kommen wird. Die offizielle Präsentation des Generation-2-Autos erfolgt Anfang März auf dem Genfer Autosalon.

Der neue Rennwagen wird seit geraumer Zeit ausgiebig getestet, vornehmlich auf kleineren Rennstrecken in Europa, damit bloß keine Bilder an die Öffentlichkeit gelangen. Einige Details sind allerdings bereits durchgedrungen, so durften auch wir bereits einen Blick auf ein Promo-Video werfen, in dem das Gen-2-Auto beworben wird. Am auffälligsten ist das Heck des Boliden, das ohne Heckflügel auskommen wird.

Heidfeld: Hatte mir noch mehr erhofft

Die Vorfreude auf den 'Neuen' ist groß, die meisten aktuellen Stammfahrer der Formel E haben das Auto bereits gesehen. Zielstellung war es, ein Auto zu bauen, das sich deutlich von anderen Formelserien abhebt und den besonderen Bedürfnissen der Formel E gerecht wird.

Da in der Formel E ein Einheitsauto zum Einsatz kommt, stellte sich Nick Heidfeld die Frage, ob es nicht noch eine Spur spektakulärer gegangen wäre. "Ich finde es cool, dass es anders ist", sagte Heidfeld zu Motorsport-Magazin.com. "Ich hätte mir aber ehrlich gesagt noch mehr erhofft. Ich hätte es gern noch ein bisschen spezieller gesehen, weil wir in der Formel E die Möglichkeit zu Einheitsautos haben, die nicht diktiert sind durch Aerodynamik und Regeln wie in der Formel 1."

Was passiert ohne Heckflügel?

Die Optik ist ein großer Punkt, das Fahrverhalten der andere. Da die Formel E nur auf Stadtkursen fährt, werden andere Anforderungen ans Auto gestellt. Ein ausladendes Flügelwerk war ohnehin nie ein großes Thema und aus Kostengründen auch gar nicht gewollt. Interessant sein zu sehen wird, wie sich der fehlende Heckflügel samt Riesen-Diffusor auf das direkte Hinterherfahren auswirkt. Stichwort: Luftverwirbelungen.

Maro Engel zu Motorsport-Magazin.com: "Das neue Auto sieht futuristisch und cool aus. Ganz anders als alle Formelwagen, die wir kennen. Es gibt ja keinen Heckflügel mehr, deshalb muss der Diffusor ziemlich viel auffangen. Wenn er so funktioniert wie er funktionieren soll, wird es interessant sein zu sehen, wie sich die Aerodynamik verändert, wenn man einem anderen Auto folgt."

Formel E: Heidfeld zum Stinkefinger in Marrakesch: (01:38 Min.)

Rad-an-Rad-Racing in der Formel E

Ein weiterer Punkt beim Generation-2-Auto ist die Robustheit. Im Gegensatz zu anderen Formelserien gehören Kontakte und Rad-an-Rad-Racing in der Formel E zur Tagesordnung. Damit in Folge einer Berührung nicht sofort die Radaufhängung abknickt, sollen die Autos noch stabiler werden.

"Das ist cool und macht auch Sinn, weil wir in den Städten ganz anders fahren", sagte Andre Lotterer zu Motorsport-Magazin.com. Der Formel-E-Rookie vom Techeetah-Rennstall weiter: "Da ist die Aerodynamik nicht so ein Riesenthema, sondern eher Zukunftslook angesagt. Das Auto kann sich ruhig abheben von traditionellen Formelserien, die die Flügel im Vergleich zur Formel E wirklich brauchen."