Die Formel E muss in der gerade begonnenen Saison 2017/18 auf das Rennen in Brasilien verzichten. Wie Motorsport-Magazin.com schon am vergangenen Donnerstag berichtete, fällt die eigentlich für den 17. März 2018 in Sao Paulo geplante Veranstaltung flach. Schwierigkeiten mit Blick auf die Besitzverhältnisse des Anhembi Park, in dem das Rennen hätte steigen sollen, sind der Grund für die Verschiebung auf die fünfte Saison 2018/19.

Wie Motorsport-Magazin.com beim Saisonauftakt in Hongkong aus unterschiedlichen Quellen erfahren hat, steht ein Ersatzrennen für Brasilien bereits bereit. Die Formel E kehrt 2018 zurück nach Punta del Este in Uruguay, obwohl das Rennen eigentlich nicht mehr im Rennkalender aufgetaucht war. Damit bekommt Südamerika doch noch ein Rennen im kommenden Jahr.

Punta statt Paulo: Offizielle Bestätigung am Mittwoch

Die Teams sind bereits über den Wechsel des Austragungsortes informiert worden. Eine offizielle Bestätigung wird nach dem Treffen des World Motor Sport Council am morgigen Mittwoch in Paris erwartet. Uruguay ersetzt Brasilien im Kalender eins zu eins, steigt also am 17. März 2018 als fünftes von insgesamt elf Rennwochenenden der Saison 2017/18.

Die Formel E gastierte in ihren ersten beiden Saisons bereits in Punta del Este. Im Dezember 2014 sowie im Dezember 2015 gewann Renault-Pilot Sebastien Buemi das Rennen, auf dem auch die Tourenwagenserie WTCC Rennen ausgetragen hat. In der Formel E wurde das Strecken-Layout des 2,8 Kilometer langen Kurses nach der ersten Saison leicht angepasst. In beiden Saisons trug die Formel E nach dem Rennwochenende zudem Testfahrten in Punta del Este aus.

Kanada: Umzug auf Formel-1-Strecke möglich

Nach dem WMSC-Meeting könnte auch final geklärt sein, wie genau das Doppel-Rennen in Kanada über die Bühne gehen soll. Am 28. und 29. Juli 2018 steht Montreal mit zwei Rennen am Wochenende als Finale im Kalender. Nach einem Machtwechsel in der örtlichen Politik kann es allerdings sein, dass die Formel E aus der Stadt auf den Formel-1-Kurs Circuit Gilles Villeneuve umzieht.

Wie Motorsport-Magazin.com erfahren hat, ließe sich die bekannte F1-Strecke auf ein kürzeres Layout umbauen. Die Formel 1 fährt in Montreal auf der üblichen 4,361 Kilometer langen Streckenvariante - das wäre für die Formel E allerdings zu groß. Ähnlich wie in Monaco könnte die Elektro-Serie stattdessen ein Teilstück des Kurses befahren, der aktuell modernisiert wird.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Wenn im Motorsport ein Rennen aus dem eigentlich fixen Rennkalender fliegt, sieht das erst mal unprofessionell und unglücklich aus. Die Formel E kann man aber einfach nicht mit anderen Motorsport-Serien vergleichen. Als erste überhaupt trägt sie Rennen mitten in den größten und wichtigsten Städten der Welt aus. Das ist was anderes, als einen Termin auf einer permanenten Rennstrecke zu buchen. Ein Rennen in der Stadt setzt unzählige Genehmigungen unterschiedlicher Parteien voraus, teilweise werden sie sogar erst nach (!) dem Aufbau der Strecke erteilt. Hier muss man Nachsicht mit der jungen Formel E walten lassen und sollte sich stattdessen über die atemberaubenden Kulissen von Hongkong oder New York freuen. (Robert Seiwert)