Die Vorfreude auf den bevorstehenden Saisonauftakt der Formel E in Hongkong wird etwas getrübt. Wie Motorsport-Magazin.com erfahren hat, wird das für 2018 in Brasilien geplante Rennen abgesagt. Entsprechende Gerüchte im Fahrerlager von Hongkong bestätigte ein Sprecher der Formel E gegenüber Motorsport-Magazin.com. Eigentlich hätte die Elektro-Serie in dieser Saison am 17. März 2018 ihr Debüt in Sao Paulo geben sollen, doch daraus wird nun nichts.

Als Hauptgrund für die Absage wurden Schwierigkeiten mit Blick auf die Besitzverhältnisse des Anhembi Park, in dem das Rennen hätte steigen sollen, angeführt. Sao Paulo wäre das fünfte Rennen im Kalender der Formel E gewesen, der insgesamt 14 Rennen an 11 unterschiedlichen Orten beinhaltet.

Das Brasilien-Rennen soll allerdings nicht ersatzlos gestrichen werden. Eine Alternative werde gesucht, bestätigte die Formel E. Im Raum steht unter anderem eine Rückkehr nach Punta del Este in Uruguay. Eine Entscheidung könnte schon kommende Woche nach der Tagung des World Motor Sport Council in Paris fallen.

Grundsätzlich ist das geplante Rennen in Sao Paulo alles andere als vom Tisch. Die Stadt habe darum gebeten, das Rennen auf die Saison 5, also 2018/19, zu verlegen. Die jetzige Absage wurde in Hongkong im Fahrerlager relativ gelassen aufgenommen.

Seit ihrer Gründung standen immer wieder Rennen auf der Kippe, die teilweise auch abgesagt werden mussten. Die schier unendlichen Auflagen für ein Event mitten in der Innenstadt einer Metropole sowie Wechsel in der lokalen Politik können zum Stolperstein für die junge Serie werden.

"Ich hätte mich sehr drauf gefreut", sagte Mahindra-Pilot Nick Heidfeld zu Motorsport-Magazin.com. "Das ist ein Punkt, in dem sich die Formel E noch ein bisschen verbessern kann. Andererseits ist das auch ein Punkt, der in der Formel E viel schwieriger zu organisieren ist. Mit permanenten Rennstrecken ist es relativ einfach. Wenn du aber mitten in einer Stadt fährst, sprechen viele Parteien ein Wörtchen mit. Damit müssen wir im Moment leben."

Ärgerlich ist die Brasilien-Absage vor allem für die beiden Lokalmatadoren und Formel-E-Champions Lucas di Grassi und Nelson Piquet. Beide hatten im Vorfeld mit Blick auf das Heimrennen immer wieder von einem wahr gewordenen Traum gesprochen. Ein frühzeitiges Debüt von Felipe Massa ist nun unwahrscheinlicher. Es gab Gerüchte, dass der zurückgetretene Formel-1-Fahrer in Sao Paulo seine Premiere in Sao Paulo geben sollte.