Es war aus deutscher Sicht die große Frage beim Buenos Aires e.Prix: Wird Nick Heidfeld nach seiner Handverletzung in Argentinien starten können und wenn ja, wie wird er das Rennen meistern? Die Antwort gab der Deutsche auf der Strecke: Von Startplatz 13 kämpfte er sich im Rennen bis auf Rang sieben nach vorne.

Beim e.Prix von Malaysia hatte sich der Mahindra-Pilot eine Band der linken Hand gerissen. Eine Operation folgte und das nächste Rennen in Uruguay fand ohne ihn statt. In Argentinien war er zumindest vor Ort, ein Start stand aber auf wackligen Beinen. "Nach dem Shakedown musste ich die Entscheidung treffen, ob ich fahre", schilderte Heidfeld Motorsport-Magazin.com. "Als ich sagte, dass ich fahre, war das keine 100 prozentige Entscheidung - es war nicht einfach."

Heidfeld plagten Zweifel, ob seine geschwächte Hand die Strapazen zweier Freier Trainings, des Qualifyings und natürlich des Rennens meistern würde. Bis drei Tage vor dem Rennen trainierte er seinen Möglichkeiten entsprechend und machte Kraftübungen. Danach gönnte er der Verletzung etwas Ruhe und machte vor Ort lediglich Mobilitäts- und Dehnübungen. Das Rennen selbst forderte seiner Hand schließlich mehr Kraft ab, als ihm lieb war. "Ich habe gemerkt, dass die Kraft etwas fehlte - vor allem in schnellen Kurven. Es war schwierig, ans Limit zu gehen."

Die Narben an Nick Heidfelds Hand sind noch deutlich zu erkennen, Foto: Motorsport-Magazin.com
Die Narben an Nick Heidfelds Hand sind noch deutlich zu erkennen, Foto: Motorsport-Magazin.com

Heidfeld rechnet mit Schwellungen

Zumindest Schmerzen hatte der Deutsche nicht. "Am Samstag ging es besser und auch direkt nach dem Rennen. Ich bin sicher, dass die Hand am Folgetag geschwollen sein wird. Aber das Wichtigste ist, dass ich keine Schmerzen hatte und mir sicher nichts kaputtgemacht habe", zeigte sich Heidfeld positiv nach dem Rennen in Buenos Aires.

Trotzdem verbuchte der Deutsche das Rennen unter Schadensbegrenzung. Im Qualifying musste er sich mit knapp einer Sekunde Rückstand auf Platz 13 einreihen - nicht das Traumergebnis des Siebtplatzierten der Meisterschaft. "Ich bin im Rennen Siebter von Startplatz 13 geworden. Das ist passabel, zumindest von der Startposition aus. Aber natürlich ist das nicht unser Anspruch oder Ziel", rückte Heidfeld das Ergebnis ins richtige Licht.

Besondere Strategie führt zum Erfolg

Nach einem passablen Ergebnis sah es in den ersten Runden allerdings nicht aus. Der Mahindra-Pilot verlor Position um Position und fand sich schließlich auf Rang 16 von 18 Startern wieder. Das war allerdings einkalkuliert, wie er später erklärte. "Ich habe einfach Energie gespart. Eine schwierige Entscheidung, denn eigentlich hatte ich die Pace, um mit den Autos vor mir locker mitzugehen. Es ist schwierig, im Auto zu sitzen und die anderen ziehen zu lassen", schilderte der Deutsche. Das Ziel der Strategie: Er fuhr eine Runde länger als die meisten seiner Konkurrenten und machte so wieder zahlreiche Positionen gut.

Mit seinem siebten Rang hat Heidfeld in Argentinien alle Fragen und Zweifel ausgeräumt. Die Hand hat gehalten und wichtige sechs Punkte wanderten für Rang sieben auf sein Konto. Am 12. März steht bereits das nächste Rennen auf dem Programm. Es geht - in Teilen - auf die Formel-1-Strecke in Mexiko. Wie Heidfeld das Rennen dort meistern wird, steht noch in den Sternen. Eine Antwort hat der e.Prix von Buenos Aires aber gebracht: "Die Hand ist okay und die Kraft sollte beim nächsten Rennen wieder passen."