Gerade hat die erste Saison der Formel E Fahrt aufgenommen, drei Rennen liegen hinter uns. Das Feld präsentierte sich bislang sehr ausgeglichen, eine Dominanz ähnlich der Mercedes' in der Formel 1 gibt es nicht. Die banale Ursache: Alle Teams treten mit identischen Boliden an. Powertrains von McLaren, Batterien von Williams, Chassis von Dallara, Allwetterreifen von Michelin - alles zusammengebaut von Renault.

Doch nun konkretisiert Seriengründer Alejandro Agag das von vornherein geplante Ende der Einheitsboliden. "Wir werden den Wettbewerb haben, den wir immer haben wollten. Das wird die Technologie verbessern", sagt Agag gegenüber Autosport angesprochen auf die zweite Saison. "Wir werden nächstes Jahr eine ganze Reihe verschiedener Powertrains haben. Und große Namen werden diese liefern", kündigt der Franzose an.

Sechs bis acht namhafte Hersteller

Doch gibt es auf Herstellerseite tatsächlich ein derartiges Interesse an der Elektro-Serie? Offensichtlich. Agag zufolge hätten sich zwölf Bewerber auf einen Aufruf der FIA gemeldet und ihre Konzepte für einen Serieneinstieg präsentiert. "Das ist eine Mischung aus Automobilherstellern und Technologie-Unternehmen. Einige produzieren Batterien, Elektromotoren oder sogar ganze Powertrains", verrät Agag.

Agag erklärt seine Pläne, Foto: Formel E
Agag erklärt seine Pläne, Foto: Formel E

Innerhalb der kommenden Woche wolle man entscheiden, welche Hersteller mit ihren Bewerbungen am meisten überzeugt hätten. Es sei wahrscheinlich, dass zwischen sechs und acht Hersteller ausgewählt würden. "Dann werden wir Meetings haben, um eine Roadmap auszuarbeiten, welchen technologischen Level wir in der Meisterschaft haben wollen. Es ist sehr wichtig, dass wir einen Fünfjahresplan aufstellen, um die Richtung klar zu definieren", erklärt Agag seine Pläne.

Fokus auf den Powertrains

Die Grundlage dafür stehe ohnehin nahezu fest. Geht es nach Agag, sollen die wichtigsten Entwicklungen vor allem bei den Powertrains vonstattengehen, insbesondere in Hinblick auf Reichweite und Sparsamkeit. Das Chassis könne hingegen für einige Jahre gleich bleiben. "Der Fokus muss auf den Powertrains liegen. Aber wir müssen auch entscheiden, welche Bereiche sonst noch entwickelt werden sollen und welche nicht", sagt Agag.

Das letzte Wort hat hier allerdings die FIA, wobei der Serienchef hier keine Probleme erwartet: "Wir wissen ziemlich genau, in welche Richtung wir gehen wollen und arbeiten natürlich eng mit der FIA und den ausgewählten Herstellern zusammen an den Regularien."