Nachdem Haas am vergangenen Samstag die sofortige Trennung von Hauptsponsor Uralalki und Nikita Mazepin verkündet hat, zieht Mazepin ehemaliges Formel-2-Team Hitech nach und trennt sich genau wie der Formel-1-Stall von seinem russischen Sponsor. Das gab das Team aus Großbritannien am Dienstag offiziell bekannt.

"Hitech Grand Prix hat sich entschieden, die Sponsoring-Vereinbarung mit Uralkali mit sofortiger Wirkung aufzulösen", heißt es in einem in den Sozialen Medien veröffentlichten Statement des Teams. "Wie die restliche Motorsport-Gemeinschaft ist das Team schockiert und traurig über die Invasion der Ukraine und wünscht sich ein schnelles und friedvolles Ende des anhaltenden Konflikts."

Hitech einst in Mazepin-Besitz

Bereits bei den Testfahrten der Formel 2 in Bahrain trat das Team in der vergangenen Woche ohne die-Logos des russischen Düngemittelherstellers auf seinen Autos an. Genauso war auch Haas' erste Reaktion bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona ausgefallen. Am Tag nach dem russischen Angriff auf die Ukraine entfernte das US-Team sämtliche Verweise auf Uralkali von Motorhome und Auto, inklusive russischer Farbgebung.

Wie bei Haas folgte nun also die vollständige Trennung einer allerdings noch engeren Beziehung. So bestritt Mazepin nicht nur die Formel-2-Saison 2020 für Hitech, noch dazu hatte sich das von Vater Dmitry Mazepin kontrollierte Unternehmen Uralkali zuvor vorübergehend die Mehrheitsanteile an Hitech gesichert, ehe diese an eine andere Mazepin-nahe Organisation gingen. Erst in der vergangenen Woche kaufte Hitechs ursprünglicher Gründer Oliver Oakes die Mehrheitsanteile zurück.

Ferrari stoppt Autoverkauf nach Russland und spendet

2022 starten für Hitech Red-Bull-Junior Jüri Vips und der ehemalige Ferrari-Junior Marcus Armstrong in der Formel 2. Dessen ehemaliger Förderer aus Maranello sorgte am Dienstag ebenfalls für Nachrichten mit Bezug zum russischen Einmarsch in die Ukraine. So verkündete Ferrari, bis auf Weiteres keine Fahrzeuge mehr nach Russland auszuliefern. Damit folgt der Sportwagenhersteller dem Beispiel anderer Automobilhersteller.

Darüber hinaus wird Ferrari über die Provinz Emilia Romagna und in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz und dem UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR eine Million Euro für humanitäre Projekte spenden, um in Not geratene Ukrainer und Ukrainerinnen zu unterstützen. Zusätzlich unterstützt Ferrari die Chernobyl Association von Maranello, Fiorano und Formigne.

Haas: Wer folgt auf Nikita Mazepin?

"Ferrari steht an der Seite aller Menschen in der Ukraine, die von dieser anhaltenden humanitären Krise betroffen sind", sagt Benedetto Vigna, CEO von Ferrari. "Während wir auf eine schnelle Rückkehr zum Dialog und eine friedliche Lösung hoffen, können wir dem Leid aller Betroffenen nicht gleichgültig gegenüberstehen. Unsere Gedanken und unsere Unterstützung gelten ihnen. Wir leisten unseren kleinen Beitrag an der Seite der Institutionen, die diese Situation sofort lindern."

Bei Ferraris Formel-1-Motorenkunde Haas läuft unterdessen die Suche nach einem Nachfolger Mazepins auf Hochtouren. Bei den F1-Testfahrten ab Donnerstag in Bahrain soll zunächst Ersatzfahrer Pietro Fittipaldi neben Mick Schumacher im VF-22 sitzen. Dass der Enkelsohn der brasilianischen F1-Legende auch das Stammcockpit ergattern wird, gilt allerdings als eher unwahrscheinlich. Zuletzt sprach sich Teambesitzer Gene Haas eher für einen Piloten mit Erfahrung aus.

Längst abgesagt ist unterdessen der Große Preis von Russland. Die Formel 1 löste hier sogar einen eigentlich bis 2025 laufenden Vertrag vollständig auf.